2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Nico Mau, Alexander Neumann, Sören Behrmann und Oliver Ioannou (vorne von links) feiern nach dem Halbfinal-Sieg in Oldenburg. Die Party soll am Sonnabend weitergehen. Foto Berlin
Nico Mau, Alexander Neumann, Sören Behrmann und Oliver Ioannou (vorne von links) feiern nach dem Halbfinal-Sieg in Oldenburg. Die Party soll am Sonnabend weitergehen. Foto Berlin

D/A-Spieler wollen nach dem Abpfiff tanzen

Das Beste kommt zum Schluss

Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel kann am Sonnabend seiner starken Saison die Krone aufsetzen.

Ab 14.30 Uhr bestreitet die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen das Niedersachsen-Pokalfinale beim Oberligisten FC Germania Egestorf-Langreder.

Die Stimmung auf dem Trainingsplatz in Drochtersen ist gelöst. „Total entspannt“, sagt Enrico Maaßen. Die Mannschaft habe Spaß und sei gleichzeitig fokussiert auf das letzte Spiel der Saison, auf die Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte den Niedersachsen-Pokal zu gewinnen.

Nur ein Team steht noch im Weg. Der FC Germania Egestorf-Langreder entpuppte sich in der Aufstiegssaison der Drochterser in der Oberliga auswärts bei der 1:2-Niederlage als unangenehmer Gegner. Im Heimspiel in der Rückrunde machte D/A mit dem 2:0-Sieg gegen die Germanen allerdings den Aufstieg in die Regionalliga klar.
Enrico Maaßen geht nicht unbedingt davon aus, dass die 1200 Zuschauer auf dem ausverkauften Sportplatz Ammerke in Barsinghausen-Egestorf einen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften sehen werden. „Das ist ein Pokalfinale. Da stehen die Chancen 50 zu 50“, sagt der Drochterser Trainer.

Germania Egestorf-Langreder warf auf dem Weg ins Finale den Oberligisten VfL Bückeburg (2:0), die Regionalligisten TSV Havelse (3:1) und SV Meppen (4:1) und sensationell den Drittligisten VfL Osnabrück (6:4 n.E.) aus dem Rennen. D/A hatte mit den Oberligisten TB Uphusen (4:0), FC Wunstorf (5:1) und Teutonia Uelzen (8:0) die vermeintlich leichteren Gegner, bis es im Halbfinale den Liga-Konkurrenten VfB Oldenburg mit 2:1 ausschaltete. „Egestorf hat Qualität“, sagt Maaßen. Die Mannschaft sei immer dann voll da, wenn es darauf ankäme. Nach dem Halbfinal-Sieg gegen Osnabrück ließ Germania die Liga schleifen. Dass sich das Team von Trainer Jan Zimmermann aktuell augenscheinlich nicht in bester Form befindet, täte nichts zur Sache, meint Maaßen.

Für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals sind beide Mannschaften als Finalisten des Landespokals qualifiziert. Und alle Verantwortlichen hoffen in der ersten Runde, die am 18. Juni ausgelost wird, auf Traumlose. Maaßen kann sich den HSV vorstellen, sein Stürmer Alexander Neumann kann sich den HSV oder Werder Bremen vorstellen, weil gegen beide „was zu holen“ sei. Zimmermann findet die Bayern oder Dortmund genial.
Enrico Maaßen kann im Pokalfinale auf fast seinen kompletten Kader zurückgreifen. Nur Finn Patrick Gierke und Matti Grahle müssen verletzungsbedingt passen. Auf der Zielgeraden beißen alle Drochterser Spieler noch einmal auf die Zähne. Der mögliche Pokalsieg sei ein Höhepunkt und finanziell zudem lukrativ. Platz vier in der Regionalliga sei aber höher zu bewerten, weil ihn sich die Mannschaft eine ganze Saison lang erarbeitet hätten. „Wenn es mit dem Niedersachsen-Pokal nicht klappt, lassen wir uns die Saison nicht schlechtreden“, sagt Maaßen.

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D/A im Internet und TV: Etwa 250 Drochterser Fans werden die Spieler nach Egestorf begleiten. Mehr Karten gab Germania für die SV Drochtersen/Assel nicht frei. Die ARD überträgt im Rahmen des „Finaltages der Amateure“ bundesweit in mehreren Livekonferenzen. Auf ARD.de gibt es Livestreams aller Spiele. Tageblatt online informiert am Sonnabend ab 14 Uhr per Liveticker im Internet über das Pokalfinale in Egestorf. Am Abend gibt es zudem eine Bildergalerie. Bereist jetzt ist Stürmer Alexander Neumann bei TAGEBLATT-TV im Interview zu sehen unter www.tageblatt.de

Aufsteiger glänzt mit Spitzenwerten in Saison eins
D/A in Zahlen: Die Drochterser holten auswärts besonders viele Punkte – Die Abwehr ließ nur wenige Gegentreffer zu

DROCHTERSEN. Die erste Saison in der Fußball-Regionalliga ist für die SV Drochtersen/Assel seit einigen Tagen Geschichte. Mit einem 4:1-Sieg gegen den TSV Schilksee hatten sich die Kehdinger auf das Pokalfinale eingeschossen. Platz vier am Ende von Jahr eins nach dem Aufstieg ist eine starke Leistung. Die wichtigsten Zahlen der Saison hat das TAGEBLATT in seiner Bilanz zusammengefasst.

46 Tore erzielte die SV Drochtersen/Assel in den 34 Spielen der Saison und liegt damit im Mittelfeld. Am treffsichersten präsentierte sich der VfL Wolfsburg II mit 87 Toren. Absteiger TSV Schilksee kam nur auf 21 Treffer.31 Drochterser Gegentore in einer Saison sind ein Spitzenwert in der Regionalliga Nord. Eine bessere Abwehr stellten nur die ersten Drei: Wolfsburg (24), VfB Oldenburg (21) und ETSV Weiche Flensburg (29).

10 Spiele war D/A zwischen dem 25. Oktober 2015 und dem 19. März 2016 ungeschlagen. Fünf Siege und fünf Unentschieden brachten 20 Punkte.

29 Punkte holte die Spielvereinigung in der vergangenen Saison auf eigenem Platz im Kehdinger Stadion. Von 17 Heimspielen gewannen die Drochterser acht. Vier Unentschieden stehen zu Buche. In der Heimtabelle macht das Rang fünf.
33 Zähler gewann Drochtersen auswärts. Das ist ligaweit die drittbeste Bilanz hinter Wolfsburg (38) und dem VfB Oldenburg (36).
4:0 stand es nach 90 Minuten im Heimspiel gegen Absteiger Goslarer SC. Das war am 14. Mai der höchste Heimsieg der Elf von Enrico Maaßen. Auswärts schoss D/A beim 4:1 in Schilksee am letzten Spieltag die meisten Treffer. Vier Tore auf eigenem Platz kassierte D/A gegen den VfB Lübeck.

11 Treffer erzielte Alexander Neumann. Damit ist er Drochtersens bester Torschütze und ligaweit Elfter. Der Wolfsburger Dino Medjedovic führt die Statistik mit 23 Toren an.
34 Einsätze und damit bei D/A die meisten hat Offensivkraft Florian Nagel in dieser Regionalligasaison bestritten und dabei sieben Tore erzielt.

2061 Minuten stand Torwart Patrick Siefkes auf dem Platz. Er ist damit der Vielspieler bei D/A. Siefkes wurde lediglich in Norderstedt geschont und gegen Schilksee im letzten Spiel kurz vor Schluss für Hendrik Lemke ausgewechselt. Das junge Talent Jonas Hammermeister kam immerhin auf acht Minuten.

8 Gelbe Karten und damit die meisten in der Mannschaft kassierte Oliver Ioannou im Laufe der Regionalligasaison. Gelb-Rot sahen Nico Mau und Meikel Klee, mit Rot flog Sven Zöpfgen vom Platz. D/A stellt die drittfairste Mannschaft der Staffel.

1009 Zuschauer haben im Schnitt die Heimspiele der SV D/A besucht. Einen Rekord verbuchte der Verein gegen den FC St. Pauli II an einem Freitagabend mit 2400 Zuschauern. Nur 432, und damit am wenigsten, kamen zum letzten Heimspiel gegen den Goslarer SC. D/A steht in der Zuschauertabelle auf Rang fünf. Krösus ist der Tabellenzweite VfB Oldenburg mit 2201 Menschen im Schnitt bei jedem Heimspiel. 220 635 Zuschauer verfolgten insgesamt die Partien in der Nordstaffel.

Aufrufe: 027.5.2016, 07:45 Uhr
TAGEBLATT/Daniel BerlinAutor