Seit seinem sechsten Lebensjahr ist das so, als er beim TSV Altenfurt seine Laufbahn in der Jugend startete und von Anfang an unheimlich ehrgeizig war. „Ich konnte nicht einmal, und dabei ist es geblieben, ein Testspiel verlieren, ohne dass ich mich maßlos darüber geärgert habe. Ich hasse Niederlagen.“ Speer ist, und das betont er immer wieder, sehr bodenständig, arbeitet seit 33 Jahren als Kaufmann in der größten Wendelsteiner Spedition und hat berufsmäßig natürlicherweise viel erlebt. Dies gilt auch für den sportlichen Bereich, in dem er 1982 den Durchbruch schaffte. Als er 18 Jahre alt war, wurde 1982 der ASV Neumarkt auf sein Talent aufmerksam und verpflichtete ihn. „Das muss man sich vorstellen, denn die Bayernliga war damals die dritthöchste Liga mit den anderen Landesverbänden in Deutschland und ich a Bürschla.“ Nandl Wenauer, Steff Reisch, Rudi Sturz und Manni Drexler waren seine Trainer in einer Zeit, die er niemals missen wolle. 2002 begann seine Karriere als Übungsleiter beim Landesligisten SC Eltersdorf, bei dem er elf Jahre kickte, abschließend als Spielertrainer. Es folgten Trainerstationen beim Landesligisten ASV Neumarkt und beim Bezirksligisten TSV Berching über jeweils zwei Jahre und etwas über ein Jahr beim damaligen Bayernligisten DJK Ammerthal.
„Ich sollte plötzlich zwei 35-Jährige ehemals erstklassig spielende Tschechen einbauen. Ich wusste, dass die nicht für ein Bratwurschtbrödla spielen, und bin gegangen.“ Es folgten für zehn Spiele Robert Ziegler und bis November ‘15 Thomas Adler, der von 1988 bis 1993 151 Mal für Blau-Weiß Berlin 90 und den KFC Uerdingen 05 in der zweiten und ersten Bundesliga stürmte. Speer war also schon seit März ‘14 frei und wollte mit seinem Rennrad in Wendelstein eine Runde drehen, fuhr am Sportplatz vorbei, wo die 93er gegen Hilpoltstein kickten (1:0). Dort war frühzeitig der erst vom TSV Kornburg verpflichtete Martin Schmaußer entlassen worden.
„Da drüben steht der Speer, den frage ich jetzt, hat Kassier Karl Höhn gerufen. So hat das alles angefangen. Ich war mir für die Kreisliga nicht zu schade, obwohl ich sie überhaupt nicht kannte. Eine Mannschaft am Wohnort trainieren, das hat mich gereizt“, sagt der 51-Jährige, der sich im Notfall selbst noch auf die Ersatzbank setzen würde. Am 15. März 2015 besiegt sein Team den FC Altdorf zuhause mit 3:1, seine Arbeit schien Früchte zu tragen. Doch es folgte eine Serie von fünf verlorenen Spielen. „Ruhe bewahren, das war das oberste Gebot. Ich hatte nie auch nur den geringsten Gedanken, dass ich zurücktrete. Wenn ich das immer gleich getan hätte, hätte ich Plattfüße.“
Mit Glück schaffte man den Klassenverbleib, um für die laufende Saison das Ziel oberes Drittel auszurufen. „Das kommt nicht von mir, weil es unrealistisch ist. Die jungen Burschen bei mir haben andere Interessen, kamen aus der BOL-Jugend und sollen jetzt körperbetont spielen. Einige gehen einfach in den Urlaub. Ich war nie, ich betone nie, während einer Saison im Urlaub. Aber sie halten alle zusammen, was unersetzlich ist.“ In Wendelstein hat der TSV dem benachbarten FV inzwischen den Rang abgelaufen, denn der ehemalige Landesligist schmiert Richtung A-Klasse ab ohne einen einzigen Punkt.