2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das waren glorreiche Zeiten, als der TSV Berching (blau) bis zur Saison 2013/14 im Jahr 2014 mit Teams wie Pölling, Woffenbach und Seligenporten II kickte. Jetzt droht der Abstieg in die Kreisklasse. Foto: Horst Linke
Das waren glorreiche Zeiten, als der TSV Berching (blau) bis zur Saison 2013/14 im Jahr 2014 mit Teams wie Pölling, Woffenbach und Seligenporten II kickte. Jetzt droht der Abstieg in die Kreisklasse. Foto: Horst Linke

Berching und Deining können die Notbremse ziehen

Vorschau 30. Spieltag: Am letzten Spieltag stehen insgesamt vier Mannschaften auf der Kippe +++ Brisantes Kellerduell in Hilpoltstein

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Der Sonntag ist der Tag der Wahrheit für die Vereine der Kreisiga Ost. Die Bilanz ist völlig ausgeglichen und eingeteilt in Spitzenplätze, gesichertes Mittelfeld und Abstiegszone. Der Henger SV gastiert morgen als Meister bem SV Rasch, der Vizemeister TSV Wolfstein fährt zum TSV Berching. Des Weiteren empfängt der starke Aufsteiger SV Postbauer den TSV 04 Feucht, der TSV Freystadt bleibt der Liga ungefährdet erhalten, ist zu Gast beim TSV Winkelhaid. Bleiben zwei Sorgenkinder aus dem Fußballkreis Neumarkt/Jura, die um den Erhalt dieser kämpfen.

Wenn am Sonntag um 15 Uhr das Spiel TV Hilpoltstein (11., 31 Punkte) gegen FC Deining (14., 28) angepfiffen wird, dann muss jeder, der sich mit dem Verein identifiziert, alles in die Waagschale werfen, egal ob Spieler, Funktionär oder Fan.

Denn: Es ist nicht irgendeine Begegnung; es ist eine Partie, die über den Klassenerhalt entscheiden kann. Bei den Verantwortlichen selbst ist man ruhig und gelassen, wie Abteilungsleiter Siegfried Zeh bestätigt. „Wir haben es mit 31 Punkten als einziges der gefährdeten Teams in der Hand, alles zum Besten zu regeln. Wir hätten es aufgrund der Rückrunde verdient, die Kreisliga zu halten, weil der eingeschlagene Weg mit der jüngsten Mannschaft der Liga richtig ist“, sagt Zeh. In Hip denkt man über den Sonntag hinaus: „Wir werden mit Jürgen Wellert auch weiterhin zusammenarbeiten“, sagt Zeh.

Vorstellung nicht erfüllt

Obwohl der FC Deining (14., 28 Punkte) von allen Mitkonkurrenten die schlechteste Überlebenschance im Kreisoberhaus hat, weist er eine ganz andere Punkteausbeute auf als der TV Hilpoltstein (sechs Spiele, ein Sieg). Der FC konnte in fünf Spielen ungeschlagen neun Punkte zu den bisherigen 19 Zählern aufrechnen. „Es waren wieder, und das ist die Krux, drei Remis dabei, die Schritte nach vorne blieben überschaubar. Unsere Vorstellung, am Schluss einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, hat sich nicht erfüllt“, analysiert Spielertrainer Markus Weber.

Auch in einer sehr unangenehmen Position bleibt Weber ein fairer und gerechter Sportsmann, der den Verlust von sechs Zählern als korrekt einstuft. Mehr trauert er da schon der 2:4-Heimniederlage gegen Hilpoltstein im Hinspiel nach, in dem er die schwächste Saisonvorstellung noch einmal geistig an sich vorbeiziehen ließ.

„Wir sind jetzt in einer ganz anderen Form, das ist nicht vergleichbar. Gegen Postbauer waren am vergangenen Sonntag nach dem 0:1 die Lichter schon aus: 25 Punkte, Kreisklasse wir kommen. Doch die Stimmung war bestens, die Sache wurde gedreht. Wir haben am Dienstag und Freitag hervorragend und äußerst hart trainiert. Aber ich habe meine Jungs vorgewarnt, denn nicht nur wir haben eine besonders schwere Aufgabe, auch der Gegner wird logischerweise alles geben.“

Fehlen werden Weber die Brüder Marco und Sascha Enigk, dafür hält er mit Christian Neumayer einen besonderen Trumpf in der Hand, den Schnelligkeit und Ballsicherheit auszeichnen, der bisher 13 Tore erzielt hat. „Auf den können wir uns alle verlassen, er schlägt immer dann zu, wenn es darauf ankommt. Ich hoffe, dass er es morgen wieder umsetzen kann. Ich bin überzeugt davon, dass wir eine starke Partie abliefern werden.“

Bereits nach ein paar Spieltagen war klar, dass der TSV Berching (13., 30 Punkte) nicht oben mitspielen würde. Dass man aber Spielern und Funktionären letztendlich schulterklopfend vor dem letzten Durchgang dafür danken würde, dass sie den Klassenerhalt ermöglichen können, war nicht absehbar. Die Oberpfälzer erleben eine nie für möglich gehaltene Talfahrt, mussten sich 2014 vom Fußball auf Bezirksebene verabschieden, dem sie seit 1996 angehört hatten, nur zwei Jahre zuvor waren sie noch als B-Klassist, heutige Kreisklasse, eingestuft.

Geht der Weg nach nunmehr 22 Jahren wieder dorthin zurück? Niemals, so hatte Trainer Admir Viden zur Winterpause erklärt, werde er mit diesem Verein aus der Kreisliga absteigen. Viden, der schon als Spieler sein letztes Hemd für den Verein opferte, will symbolisch dieses als Abschiedsgeschenk überreichen, und zwar als letzten Akt eines Kreisligatrainers.

Betz beerbt Viden

Dann sollen die Amtsgeschäfte an den neuen Coach auf dieser Spielebene übergeben werden, an den Haunstettener Dominik Betz. Die Grundlagen für dieses Vorhaben sind von den Bachamern bereits geschaffen worden. Vergangenen Sonntag nahm man dem Henger SV genau vor dessen Fangemeinde den Nimbus der Unbesiegbarkeit, der in dieser Kreisliga beim TSV Greding bleibt, der selbigen 2005 erwarb.

Nun will man sich, natürlich ebenso erfolgreich, des Vizemeisters TSV Wolfstein annehmen. Dann wird man die Ergebnisse aus Hilpoltstein und Heideck erfahren, Tränen der Freude oder Enttäuschung werden fließen, oder aber es beginnt die Vorbereitung auf die Nachspielzeit der Saison 2015/2016.
Mit Letzterem beschäftigt sich der Vizemeister aus Wolfstein seit geraumer Zeit, will aber in Berching nicht mit gebremstem Schaum an den Start gehen, sondern seine Kicker ordentlich im Rhythmus halten.

Spielertrainer Dominik Pöllet bevorzugt diese Maßnahme als Einstimmung auf das Relegationsabenteuer, dessen Geheimis bezüglich des Gegners der Siedler noch am selben Abend des schicksalhaften Sonntags gelüftet wird.

Aufrufe: 010.6.2016, 13:36 Uhr
Gerhard Hillebrand (RHV)Autor