2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Capretti bringt die Lust zurück

Delbrücker SC spielt mit dem neuen Coach eine versöhnliche Rückrunde

Delbrück. Der Delbrücker SC zeigte in der Westfalenligasaison 2014/2015 zwei Gesichter, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Nach der Hinrunde stand das Team kurz vor dem Abgrund. Einen Trainerwechsel und 14 Spieltage später ist der DSC eines der Überraschungsteams der Rückrunde.

17 Punkte hatte der DSC nach der Hinserie auf der Habenseite. Damit stand er als Tabellendreizehnter gerade noch so über dem Strich. In der Situation warf Trainer Carsten Droll trotz einer Vertragsverlängerung das Handtuch. Auf Droll folgte Guerino Capretti als Spielertrainer, an der Seite attestierte ihm Peter Berhorst. „Ich war überrascht“, gibt Capretti heute zu. Das ist positiv gemeint, denn „ich hatte den Zustand der Mannschaft sehr viel schlimmer eingeschätzt und konnte nach den ersten Trainingseindrücken nicht verstehen, warum der DSC in der Tabelle so weit unten steht.“ Natürlich seien eine Verunsicherung und wenig Selbstvertrauen erkennbar gewesen, trotzdem „haben sich die Spieler gut präsentiert. Das Potenzial der Truppe war zu sehen.“

Bei den Namen, die das Delbrücker Trikot trugen, scheint das nicht verwunderlich. Spieler wie Ole Siegel, Daniel Burger, Lukas Krause oder auch Manuel Eckel haben allesamt schon in höheren Ligen Erfahrungen gesammelt. Trotzdem gingen auch nach einer guten Vorbereitung die ersten beiden Partien verloren. Darunter mit 0:2 das wichtige direkte Duell gegen den FC Gievenbeck. Zuvor gab es im ersten Spiel unter Capretti ein 1:2 beim späteren Tabellenzweiten Schermbeck. „In Schermbeck haben wir geführt, sind dann aber nach dem Gegentor eingeknickt. Gegen Gievenbeck mussten wir das Spiel machen, was wir zu der Zeit nicht konnten“, fasst Capretti zusammen.

Nach diesen beiden Partien entschloss sich der 33-Jährige zu einer Systemumstellung und lief von nun an mit zwei Viererketten auf. „Deren Aufgabe war es aber nicht, nur zu zerstören und Beton anzurühren. Wir brauchten Sicherheit und mussten hinten kompakt werden, um wieder zu unserem Spiel zu finden“, so die einfache Formel. Sie führte direkt zum Erfolg. Gegen Theesen gewann der DSC am 19. Spieltag mit 1:0, beim Topteam aus Münster gab es ein 0:0-Unentschieden. „Die Vorgabe war, lieber ein 0:0 und einen Punkt, als ein 2:3 und eine Niederlage. Die Mannschaft hat zum Glück schnell gesehen, dass das klappt.“ In den folgenden Spielen habe man dann die Früchte geerntet.

Ausgehend von der Theesen-Partie verlor der DSC bis zum letzten Spieltag nur noch einmal gegen die U23 des SC Paderborn 07 und erzielte in dieser Zeit 17:3 Tore. In zwölf Partien hielt Delbrück beachtliche zehn Mal hinten die Null. Als die Defensive bombensicher stand, lief es plötzlich auch vorne wieder. Allein in den letzten vier Saisonspielen erzielte der Delbrücker SC noch zehn Tore und widerlegte das kursierende Gerücht von einer zu schnellen Zufriedenheit der Spieler.

„Die Mannschaft hat das eindrucksvoll widerlegt. Sie hat auch noch gewonnen, als die Saison schon längst entschieden war und blieb bis zum Ende geil auf Siege“, freut sich Capretti und blickt bereits voraus: „Die Defensive muss und wird auch in der kommenden Saison unsere Grundlage sein. Wenn wir hinten sicher stehen, haben wir vorne genug Potenzial, um zu Toren zu kommen.“ Trotzdem soll es auch taktisch nach vorne gehen, denn „unser Ziel muss es sein, den Ballbesitzanteil zu erhöhen. Das Potenzial dafür ist da.“

Auch der Delbrücker Jugendstil wird fortgesetzt. Mit Dominik Malossek, Sebastian Walter, Marius Ferber und Mario Freise oder zuletzt Patrick Kurzen gehören einige Talente bereits jetzt als feste Größen zum Team. „Die Mischung aus Erfahrung und jungen Talenten stimmt“, sagt Capretti, der sich auf seine erste komplette Saison als DSC-Coach freut. Trainingsauftakt ist am 3. Juli.

Die DSC-Saisonstatistik

Einsätze (Gesamt/Ein-/Auswechslungen): Thomas Bauer (26/0/0), Daryoush Hosseini (4/0/0), Daniel Austenfeld (28/2/5), Guerino Capretti (14/0/1), Tobias Henksmeier (11/5/1), Julian Herbst (5/0/3), Matthias Riemer (27/1/2), André Schröder (15/7/3), Ole Siegel (26/0/3), Daniel Burger (12/0/4), Marius Ferber (25/9/11), Marcel Diekmann (4/3/0), Mario Freise (16/7/9), Marvin Frenz (29/0/0), Martin Grund (17/7/8), Lukas Krause (27/1/3), Dominik Malossek (14/3/4), Maximilian Meyer (13/8/3), Sebastian Walter (29/7/4), Philipp Klaus (21/4/12), Patrick Kurzen (4/2/1), Manuel Eckel (26/5/3), Markus Rieger (13/9/3).

Tore: Manuel Eckel (15), Mario Freise (6), Lukas Krause (5), Marius Ferber (3), Martin Grund, Dominik Malossek, Sebastian Walter Philipp Klaus (je 2), Maximilian Meyer, Patrick Kurzen, Guerino Capretti, Daniel Austenfeld (je 1), ein Eigentor des Gegners.

Gelb-Rote-Karte: Philipp Klaus

Rot: Markus Rieger.

Die DSC-Fieberkurve gibt es unter:

https://www.fupa.net/teams/delbruecker-sc-153282/fieberkurve.html

Aufrufe: 017.6.2015, 15:00 Uhr
Mark Heinemann / Foto: Marc KöppelmannAutor