2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Einen Stammplatz als rechter Verteidiger hat Benedikt Buchner (li.) in der Landesliga-Elf des TuS Geretsried. Der 22-jährige Höhenrainer rechnet für sein Team mit einer einstelligen Platzierung am Saisonende. FOTO: HANS LIPPERT
Einen Stammplatz als rechter Verteidiger hat Benedikt Buchner (li.) in der Landesliga-Elf des TuS Geretsried. Der 22-jährige Höhenrainer rechnet für sein Team mit einer einstelligen Platzierung am Saisonende. FOTO: HANS LIPPERT

Buchner im Interview: "Gehen zu locker in die Spiele!"

Der Geretsried-Verteidiger über den TuS Geretsried

Verteidiger Benedikt Buchner über die Stärken und Schwächen des TuS Geretsried und seinen persönlichen Tippgeber

Geretsried – Trotz seiner erst 22 Jahre ist Benedikt Buchner nicht aus dem Team von Fußball-Landesligist TuS Geretsried wegzudenken. Seit dem Aufstieg 2015/16 in die Landesliga Südost kam der rechte Verteidiger zu insgesamt 64 Einsätzen. Davor lief der Höhenrainer 19 Mal für den TuS in der Bezirksliga Süd auf. Der gelernte Industriekaufmann, der seit der D-Jugend in Geretsried spielt, studiert derzeit an der FOM-Hochschule in München Betriebswirtschaft. Mit Buchner sprach unser Mitarbeiter Eduard Hien nach dem Heimspiel gegen den FC Deisenhofen (0:1).

Herr Buchner, eigentlich wollte sich der TuS mit einem Heimsieg in die Winterpause verabschieden. Daraus ist ja leider nichts geworden?

Das Spiel vor der Pause war eigentlich recht gut. Wir haben viel Druck gemacht und den Gegner zu Fehler gezwungen. Dadurch ergaben sich für uns zum Teil Super-Torchancen, die wir leider nicht verwertet haben.

Und nach dem Seitenwechsel?

Da haben wir nachgelassen, sind einfach nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen. Deisenhofen hat das gut gemacht, die Räume genutzt, weil wir schlecht verschoben haben. Der Sieg war für die Gäste am Ende verdient. Mit ein bisschen Glück hätten wir aber einen Punkt mitnehmen können.

Wie sehen Sie die Entwicklung des Teams seit dem Aufstieg in die Landesliga bis heute?

Im Aufstiegsjahr war es sehr schwer, weil wir uns erst akklimatisieren mussten und lange Zeit gegen den Abstieg gespielt haben. Aber im vergangenen Jahr war eine Steigerung vorhanden, und auch heuer sind weitere Fortschritte sichtbar. Mit dem Abstieg werden wir mit jetzt 31 Punkten vor der Winterpause nichts zu tun haben. Der Blick geht nach oben. Wenn wir im Frühjahr unsere Stärken mit dem Flachpassspiel noch mehr zur Geltung bringen, kann es eine richtig gute Saison werden.

Wie würden Sie die bisherigen Partien vom Saisonbeginn bis zur Winterpause bewerten?

Ich selbst habe wegen meines Urlaubs in einigen Spielen gefehlt. Trotzdem waren die bisherigen Begegnungen in Ordnung, wenngleich Luft nach oben besteht. Ich hoffe, dass wir uns nach der Winterpause noch verbessern können. Insbesondere, dass wir uns noch effektiver in die entsprechende Schusspositionen bringen können und beim Torabschluss kaltschnäuziger werden.

Warum gab immer wieder Begegnungen, in denen der TuS von der Papierform her der klare Favorit war, aber am Ende doch verloren hat? Zum Beispiel gegen die Kellerkinder aus Moosach und Aiglsbach (0:1 und 1:5, Anm. d. Red.) ...

Das war letztes Jahr schon unser Problem, dass wir gegen hintere Teams Federn gelassen haben. Wir lassen uns vom Tabellenplatz täuschen, gehen die Partie zu locker an, und plötzlich wird es schwierig. Es ist in manchen Köpfen einfach so ein Selbstbewusstsein drin, dass jetzt ein einfacher Gegner kommt, den man wegfegt. Und dann kommt es ganz anders. So eine Einstellung muss man abstellen.

Was meinen Sie: Welchen Tabellenplatz belegt der TuS am Ende dieser Spielzeit?

Wenn wir nach der Winterpause vernünftig weiterspielen, denke ich, dass wir gute Chancen haben, unter den ersten Sechs zu landen.

Wer ist für Sie der Favorit für die Meisterschaft?

Trotz der momentanen Tabellensituation glaube ich, das Türkgücü Ataspor München den Titel holen und in die Bayernliga aufsteigen wird. Wenn die nach ihrem Trainingslager nach der Winterpause so richtig ins Rollen kommen, werden sie von der Konkurrenz nur schwer zu stoppen sein. Ich denke, dass die SE Freising als Zweiter die Aufstiegsrelegation bestreiten wird.

Apropos Winterpause: Was machen Sie während der fußballlosen Zeit?

Zunächst stehen bei mir viele Prüfungen in meinem Studium an. Wenn die Zeit reicht, gehe ich zum Skifahren. Und es bleibt auch etwas mehr Zeit, um abends mal etwas mit meinen Spezln zu unternehmen.

Ihr Papa Alois, früher selbst ein sehr guter Fußballer beim FSV Höhenrain und heute noch bei den Alten Herren aktiv, ist ja fast bei jedem TuS-Spiel dabei. Wird da dann daheim viel diskutiert oder gibt’s sogar Kritik?

Er gibt mir hin und wieder schon ein paar Tipps. Und manchmal gibt es auch Kritik, aber auch im positiven Sinne. Und er darf das auch.

Aufrufe: 028.11.2017, 10:37 Uhr
Eduard Hien - Tölzer KurierAutor