Besonderer Matchwinner: Buchners Treffer reicht Penzberg gegen Deisenhofens Zweite

Penzberg – Der ärmste Tropf am Platz war der Schiedsrichter. Maximilian Wagner durfte sich vom Beobachter hernach anhören lassen, was alles gut und schlecht gelaufen war. Wenn’s nach Penzbergs Trainer Josef Siegert geht, passten dann doch mehrere Pfiffe nicht. Kurz vor dem Abpfiff hatte sich der Referee schon mit wütenden Deisenhofenern herumschlagen müssen, die partout nicht akzeptieren wollten, dass ihr Ausgleich, spät in der Nachspielzeit, nicht zählte.

FC Penzberg gegen FC Deisenhofen II: Diskussionen um vermeintlichen Last-Minute-Ausgleichstreffer

Wobei wenigstens diese Szene für Siegert und seine Penzberger richtig entschieden worden war. Bei einer Flanke hob der Assistent frühzeitig die Fahne, signalisierte Abseits, zudem erkannten die Gastgeber noch ein Stürmerfoul von Torwart Johannes Franzmeier, der mit nach vorn geeilt war. „Gott sei Dank hat er abgepfiffen“, sagte Siegert. Die Gäste sahen’s verständlicherweise anders und sorgten für ein Tohuwabohu vor dem Penzberger Tor. Das Gespann blieb bei seinem Entschluss – und Penzberg behielt die Führung. Mit 1:0 bezwang der FCP die Bayernliga-Reserve aus Deisenhofen.

„1:0 gefällt mir“, sagte Siegert, der Schelm. Dieses Endergebnis drückt aus, wie er Fußball spielen lässt. Stets auf die Defensive bedacht. So war wieder einmal sein Plan ausgelegt. Es geht Siegert um Kontrolle. Möglichst weit vom eigenen Tor will er die Gegner weghalten. „Das haben wir bis zum Schluss durchgezogen“, lobte der Coach. Speziell angepasst an den spielstarken Gegner habe er nichts. Penzberg spielte auf wie immer – und das reichte mal wieder.

Torflaute beendet: Benedikt Buchner entscheidet die Partie für Penzberg

Der lichte Moment in der Offensive ereignete sich in Minute 34, als ein seltener Gast in Tornähe auftauchte. Benedikt Buchner ist in seiner Fußballerkarriere als Toreverhinderer bekannt geworden. Aber dass der Mann Tore schießt? „Gefühlt seit vier Jahren“ habe der nicht getroffen, scherzte ein bestens aufgelegter Siegert. Und tatsächlich, Buchners bis dato letztes Tor auf diesem Level erzielte er am 18. Oktober 2019 gegen Pöcking. Einen Buchner in Abschlussnähe sehe man zwar nicht oft, aber „wenn dann sehr effektiv“, lobte Siegert.

Aus etwa 20 Metern zog der Mittelfeldmann ab. Der abgefälschte Ball landete im Netz. „Ein glücklicher Schuss, für den Torwart keine Chance“, urteilte der Trainer. Großen Anteil am Treffer schreibt Siegert auch dem Vorbereiter zu: Dominik Bacher hatte sich auf links durchgesetzt und präzise wie überlegt in den Rückraum gepasst.

Penzberg verteidigt den Vorsprung nach der Pause – und vergibt beste Kontergelegenheiten

Wie eng Wohl und Wehe beisammen liegen, sah man später in der zweiten Halbzeit. Ein Ball der Deisenhofener, ebenfalls aus 20 Metern, flog knapp am Pfosten vorbei. Ansonsten arbeitete der FCP sein übliches Programm ab. Gerade Mirko Ramcic müsse er „extrem loben“, sagte Siegert. Eine nicht zu zählende Menge an Zweikämpfen entschied der Penzberger für sich. „Der hat blaue Knochen, so viel hat der eingesteckt.“

Penzberg hätte es auch ein bisschen weniger hart haben können, wenn Andreas Schneeweiß und Uros Puskas doch ihre glänzenden Möglichkeiten im Konter verwertet hätten. So aber ging die Drehzahl in der Schlussphase hoch; Schiri Wagner stand permanent im Fokus. Gegen Jonas Rogalski zückte er Rot in der Nachspielzeit. „Der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag. Aber kein Vorwurf. Es war schwer“, sagte Siegert. Immerhin habe er seinem Gefühl nach kein Team benachteiligt. Penzberg war an diesem Tag einfach der glücklichere Sieger. (Andreas Mayr)

FC Penzberg – FC Deisenhofen II 1:0

Tor: 1:0 (33.) Buchner. Gelbe Karten: Penzberg 4, Deisenhofen 2. Rote Karte: Deisenhofen: Rogalski (90.+3). Schiedsrichter: Maximilian Wagner. Zuschauer: 110.