2024-04-29T13:44:06.427Z

Allgemeines
Jana Schawe, Jennifer Franz und Johanna Oevermann.
Jana Schawe, Jennifer Franz und Johanna Oevermann.

Bohmte: "Olli" setzt auf "Zerstörer"

Hausmann Wiese muss die jüngsten Fußballerinnen manchmal bremsen

Die Frage nach der besonderen Art von Torwart und Linksaußen im Fußball hat Jennifer Franz schon oft gestellt bekommen. „Ein bisschen durchgeknallt muss man schon sein“, gesteht die Torhüterin der Fußballfrauen im TV Bohmte.
Sie lebt und bekennt sich zu ihrer Position und Rolle im Team auch im Wissen darum, „weil sie nicht sehr begehrt ist und sie keiner gerne will“.

Sie freilich „immer wollte“, seit sie als Minikicker im TuS Bad Essen anfing und über Bohmte, Hollage, Wimmer, Rulle, Herringhausen und Kalkriese zurück nach Bohmte kam. Hier fühlt sich „Olli“, wie sie in Anlehnung an Oliver Kahn als „Torwart-Kollegin“ gerufen wird, im Alter von „noch 32“ als zweitälteste Spielerin nach Anina Ruppelt (35) spürbar wohl im Mixed aus Erfahrung und Jugend und ist nur „schlecht gelaunt, wenn wir schlecht gespielt haben“.

Gut drauf ist Johanna Oevermann, die mit 19 Lenzen gerade das Abitur gebaut hat, jetzt das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) beim OFV Ostercappeln startet und ihr Studium in Richtung Sport oder Gesundheit auf BWL-Ebene sieht. Nach zwei Jahren Pause hat sie als Rechtsfuß in der linken Außenverteidigung in Bohmte den Spaß am Fußball bei entsprechend strahlendem Gesicht als Frohnatur wiedergefunden, weil für die „Team- und Mannschaftssport ohne Ende zählt“. Dabei schätzt Trainer Hans-Werner („Hansi“) Wiese sie als „sehr ehrgeizig“ im Wissen darum, „dass man solche Kämpfertypen braucht“.

Entsprechend auch Jana Schawe, die gerade ihre Ausbildung zur Heilerzieherin abgeschlossen hat und sich auf Jobsuche befindet. „Hauptsache kein Tor kassieren“, heißt laut Trainer Wiese die Devise der 21-Jährigen („Tore schieße ich nicht“), die sich als „konditionsstark und als Zerstörer wie Johanna“ einschätzt, gerne am Meer ist und nach Volleyball und Tanzen erst mit 11 Jahren zu kicken begann.

Aber eben früh genug, um wie „Olli“ und Johanna eine feste Größe im Team von Trainer Wies e zu spielen, der durchaus mal ein Kontra seiner mündigen Damen haben und sogar gerne hören kann getreu der Devise: „Lieber die Meinung sagen als nicht. Dann weiß ich, dass sie wollen. Das passt schon“. Nach dem Aufstieg vor drei Jahren und mit den Plätzen 2,3 und 2 seither in der Kreisliga ist für den 52-Jährigen – Beruf Hausmann – mehr drin, also zumindest der Bezirk, auch wenn es für ihn ein „großer Sprung ist“. Besonders für die talentierten B-Mädchen, die er manchmal „bremsen muss, wenn sie es mit Gewalt zwingen wollen“.

Aufrufe: 024.6.2017, 13:00 Uhr
Wittlager Kreisblatt Autor