Blitzstart mit bösen Folgen

Als kleine Entschuldigung mag herhalten, dass die Gäste stark ersatzgeschwächt angereist waren. Philipp Skibas Verletzung scheint sich noch hinzuziehen, Oliver Rapp wurde nicht rechtzeitig fit, Tobias Beltz und Pascal Pies sind ebenfalls noch kein Thema. Und im Abschlusstraining verletzten sich auch noch Mostafa El Haiwan (Schlüsselbeinbruch) und Sakura Kawaguchi (Bänderdehnung).

Man hatte die ausgelassene Stimmung vom Fritz-Walter-Stadion beinahe noch vernehmen können, als der FCK den rheinland-pfälzischen Rivalen Mainz 05 2:0 aus dem DFB-Pokal geworfen hatte. Die Gesänge erreichten auf dem „Betze“ gerade ihren Höhepunkt, da hatten auch die Fußballer der SG Eintracht allen Grund zum Jubeln. Denn nur knapp fünf Kilometer entfernt legten die Bad Kreuznacher zwei frühe Tore beim Lauterer Stadtteilklub hin. „Das allerdings mit einer gehörigen Portion Glück und eigentlich viel zu früh“, wie Coach Patrick Krick den Blitzstart im Nachhinein analysieren sollte.

Es war ein Doppelschlag innerhalb von nur 60 Sekunden. Erst netzte Thiemo Stavridis nach Vorarbeit von Henrik Sperling und Patzer von Morlauterns Keeper Bahary Sanyang (4.). Kurz darauf erhöhte, schön bedient von Florian Unckrich, Eray Öztürk, der diesmal in der Startformation gestanden hatte.

In der Folge sahen sich die Gäste allerdings zunehmendem Druck durch die Pfälzer ausgesetzt. Für Krick wurden die schlimmsten Befürchtungen wahr: „Wir hatten die Morlauterner geweckt, sie haben uns geradezu überrollt.“

Noch knapp vor der Pause verkürzte Erik Tuttobene, in der vergangenen Saison mit 17 Treffern Toptorjäger, per Elfmeter (45.). Auch in dieser Szene machte sich der offensichtliche Qualitätsunterschied zum Gegner bemerkbar. Und die (fehlende) Erfahrung. Benhur Bayir klärte nach innen statt nach außen, in der Folge sprang Burak Tasci, der als Innenverteidiger ran musste, der Ball an die Hand.

Nach der Pause nahm das SGE-Unheil seinen Lauf. Fehlende Erfahrung, Teil zwei: Einen Einwurf platzierte Levi Mukamba nicht die Linie entlang, sondern ins Zentrum, Morlautern holte sich das Spielgerät, und das schnelle SV-Umschaltspiel gipfelte in Ricky Coutinhos 2:2 (52.). Der Morlauterner Druck nahm immer mehr zu. Die Partie erinnerte Trainer Krick nun an einen Vergleich „Männerteam gegen Jugendmannschaft“. Fast zwangsläufig fielen die weiteren Treffer: Alex Tuttobene markierte das 3:2 (58.). Tobias Leonhard (63./90.) und Quincy Henderson (77.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

„Daran haben meine Jungs jetzt zu knabbern“, weiß Patrick Krick. Er fordert: Bis zur nächsten Woche müssten die vielen Fehler unbedingt abgestellt werden. Sonst droht nach 3:10 Toren aus zwei Partien schon die nächste Niederlage.

SG Eintracht: M- Becker – Unckrich, Kosek, Tasci, Be. Bayir – Gilles (69. N. Becker), Ba. Bayir – Sperling, Stavridis (59. Mennana), Kukamba – Öztürk.

Tore: 0:1 Stavridis (4.), 0:2 (5.) Öztürk, 1:2 (44./HE) E. Tuttobene, 2:2 Coutinho (52.), 3:2 A. Tuttobene (58.), 4:2 Leonhard (63.), 5:2 Henderson (77.), 5:2, 6:2 Leonhard (90.).

Zuschauer: 110.

Schiedsrichter: Carsten Gassmann (Speyer).