2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Mehmet Er und Ali Sakarya vom Kreisligisten VfR Foret gelang es nicht, im Achtelfinale Sebastian Schaller und den Regionalligisten FV Illertissen aufs Kreuz zu legen. Mit einer hauchdünnen 3:4-Niederlage kam das Aus.  Foto: Fred Schöllhorn
Mehmet Er und Ali Sakarya vom Kreisligisten VfR Foret gelang es nicht, im Achtelfinale Sebastian Schaller und den Regionalligisten FV Illertissen aufs Kreuz zu legen. Mit einer hauchdünnen 3:4-Niederlage kam das Aus. Foto: Fred Schöllhorn

Bestens verkauft

Kreisligist VfR Foret hat 16 Sekunden vor Schluss gegen den Regionalligisten FV Illertissen den Ausgleich auf dem Fuß

Jimmy Arslan, der Trainer des VfR Foret, war nach der 3:4-Niederlage seiner Mannschaft gegen den FV Illertissen hin- und hergerissen. „Nach diesem knappen Ergebnis ärgere ich mich, dass wir nicht 0:8 verloren haben“, sagte der 42-Jährige, „erst morgen werde ich das wieder relativieren.“ Im Viertelfinale hatte sich der Kreisligist gegen den Regionalligisten hervorragend verkauft.

16 Sekunden vor dem Ende hatte Rudi Kine sogar den Ausgleich und das damit verbundene Sechsmeterschießen auf dem Schlappen. Zur Überraschung aller Beteiligten gab es einen Zehn-Meter-Strafstoß, nachdem auch nicht gepfiffene, sondern als Vorteil ausgelegte Fouls gezählt werden. Doch Kine scheiterte an Illertissens Schlussmann Huber – der VfR Foret war draußen, musste nach 30 Minuten wieder die Koffer packen. „Ich könnte kotzen“, ärgerte sich der Pechvogel noch lange nach Spielende.

„Die stehen unter Druck. Illertissen will sich als Regionalligist nicht die Blöße geben, gegen einen Kreisligen auszuscheiden. Wir können viel gewinnen und sehr, sehr wenig verlieren. Zum ersten Mal sind wir nicht Favorit und können befreit aufspielen“, appellierte Arslan in einer letzten flammenden Rede in der Kabine an die Seinen, keine Angst zu haben. „Zuschauer nicht provozieren, Gegner nicht provozieren. Nehmt die ganze Energie, die ihr habt, nur für dieses Spiel. Wenn ihr diese Partie gewinnt, ist das ein größerer Erfolg, als die bayerische Meisterschaft.“

Doch zunächst kamen die Foreter in diesem Eröffnungsspiel vor 1200 Zuschauern nicht wirklich in die Gänge. Dominik Robinson schloss eine schöne Kombination zum 0:1 ab, Lukas Kling traf etwas glücklich durch die Beine von VfR-Keeper Fatih Korkmaz zum 0:2. Der Regionalligist fühlte sich mit diesem Vorsprung im Rücken wohl einen Tick zu sicher. Als Rudi Kine einen Lupfer Richtung Tor spielte, irritierte Ayhan Kara-Idris den Illertisser Torhüter, so dass der Ball den Weg ins Tor fand. Nur 35 Sekunden später traf der Foreter Futsal-Spezialist selbst und so war beim 2:2 zum Seitenwechsel wieder alles offen.

Der Regionallist legte wieder einen Gang zu. Sebastian Schaller schloss eine feine Kombination mit Robinson zum 3:2 ab. Als der VfR einen Freistoß nicht innerhalb der geforderten vier Sekunden zur Ausführung brachte und deshalb der FVI an den Ball kam, traf Maximilian Löw im unmittelbaren Gegenzug zum 4:2. Sechs Minuten vor dem Ende traf Höger nur den Pfosten, dafür Rudi Kine postwendend zum 4:3. Jetzt gaben nicht nur die vielen Fans des VfR Foret, die ein tadellosen Verhalten an den Tag legten, ihre Zurückhaltung auf. Auch die Mannschaft gab alles, zapfte die letzten Kraftreserven an. Dreimal Ayhan Kara-Idris, Mehmet Er, Eugen Kunz und Rudi Kine mit eingangs beschriebenem Zehn-Meter hatten den Ausgleich auf dem Fuß. Es sollte nicht sein. „Illertissen war körperlich stärker, ist weite Wege gegangen“, analysierte Jimmy Arslan, „aber irgendwo muss ja ein Unterschied zwischen einem Regionalligisten und einem Kreisligisten sein.“

Die Foret-Fans schlugen sich anschließend auf die Seite von Türkspor Augsburg, der es ebenfalls mit einem Regionalligisten zu tun hatte. Doch auch hier blieb eine Überraschung aus: Der Bezirksligist musste gegen den FC Memmingen im Sechsmeterschießen die Segel streichen. Für selbige sorgten am Ende der BSK Olympia Neugablonz, der im Finale den SC Bubesheim besiegte und sich erstmals den Titel holte.

Aufrufe: 011.1.2015, 17:21 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor