2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das Spiel gegen Balingen hätte, findet Sascha Meeth, der TSV Schott Mainz gewinnen müssen.
Das Spiel gegen Balingen hätte, findet Sascha Meeth, der TSV Schott Mainz gewinnen müssen. – Foto: Michael Wolff

Bei Gluthitze fehlt die Eiseskälte

TSV Schott Mainz lässt gegen die TSG Balingen den Sieg liegen +++ "0:0 der besseren Sorte"

Als Gegenspieler begegnet man Dominik Ahlbach auf dem Feld eher ungern. Der Innenverteidiger des TSV Schott Mainz betreibt den herzhaften Zweikampf aus Überzeugung. Trotzdem suchte Lukas Foelsch nach der Partie noch einmal das Gespräch, plauderte etwas, man lachte. Eine gemeinsame Vergangenheit haben die beiden Fußballer nicht. „Ich finde die Einstellung bei den Spielern in Mainz ähnlich wie bei uns, sie haben einen Riesen-Spaß am Kicken, wollen einfach spielen“, sagt der Routinier der TSG Balingen, „das mag ich an dieser Mannschaft, das liegt mir mehr als die Vollprofis.“

Schiedlich-friedlich ging auch das Kräftemessen am ersten Regionalliga-Spieltag aus. 0:0, das schmeichelt den Gästen mehr. „Wir waren die bessere Mannschaft, hätten gewinnen können“, sagt Nicklas Schlosser. „Klar kann nicht alles klappen, aber die Abläufe sind gut gewesen. Wenn wir ein bisschen abgezockter sind, gewinnen wir. Aber darauf kann man aufbauen“, resümiert Nils Lihsek. „Das Spiel musst du gewinnen“, findet Trainer Sascha Meeth, „die Köpfe sind jetzt schon ein bisschen unten.“

Lihsek: "Einer davon muss rein"

Es war, bei Gluthitze, die vom Kunstrasen und seinem Granulat noch einmal nach Lihseks Schätzung um locker zehn Grad angekurbelt wird, ein belebtes Spiel, in dem die Eiseskälte beim Abschluss fehlte. Balingen fing stärker an, aber die größeren Chancen hatte der TSV durch Giorgio Del Vecchio aus fünf Metern per Kopf (15.) und per Drehschuss (42.), durch Jost Mairoses 15-Meter-Schuss deutlich drüber (33.) und Lihsek, der einen Rückpass erahnte, aber, noch leicht geblockt, zu harmlos abschloss (45.). Auch nach Janek Ripplingers Ablage aus 20 Metern hatte Lihsek das 1:0 auf dem Fuß, zielte aber zu mittig (76.). „Einer davon muss rein“, gibt der 21-Jährige zu, „schade.“

Die TSG machte zum Beginn beider Halbzeiten mehr Druck, ließ sich zwischenzeitlich aber auch sehr in die Passivität fallen und hatte doch spät seine Matchbälle. Jonas Weyand, der sich fürs Erste den Platz zwischen den Pfosten geschnappt hat, kam im Eins-gegen-Eins gegen Simon Klostermann schnell raus und blieb Sieger (85.), für Lukas Ramser war der Winkel zu spitz (90.+3). Es war eine wilde Schlussphase, in der beide den Dreier wollten. Sebastian Schmitts Ecke landete fast direkt im Netz (88.), drei, vier Mainzer Durchbrüche bis (fast) zur Grundlinie brachten trotz Gefahr keine Abschlüsse. Talent Birkan Celik wirbelte fröhlich mit, produzierte aber auch im Aufbau einen Fehlpass, der fast zum Kontertor führte.

Schlosser: "Erfahrung kommt uns zugute"

Doch insgesamt waren die Mainzer stabil, ließen sich trotz spielerischer Überlegenheit nicht ins Verderben locken. Sie blieben beim Plan und legten eine fußballerische Selbstgewissheit an den Tag, die einiges damit zu tun hat, dass man erstmals in eine zweite Regionalligasaison am Stück gegangen ist. „Der größte Teil der Spieler ist geblieben, die Erfahrung kommt uns zugute“, sagt Schlosser. „Es war sauanstrengend, aber wir haben die Chancen, um 2:0 oder 3:0 zu gewinnen“, findet Lihsek, „es fehlte nur der letzte Punch.“ Es war, fand Gästespieler Foelsch und sicher auch das Gros der 250 Zuschauer, „ein 0:0 der besseren Sorte“.

TSV Schott Mainz: Weyand – Kern (63. Auletta), Ahlbach, Hermann – Bakirsu (84. Sapper), Müller, Schlosser (73. Schmitt) – Mairose, Del Vecchio (73. Celik) – Lihsek (84. Portmann), Ripplinger.

Aufrufe: 014.8.2021, 17:09 Uhr
Torben SchröderAutor