2024-04-25T14:35:39.956Z

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Außenseiter erreichen Finale

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A-Ligist GSV Geldern schlug am Mittwochabend den Bezirksligisten SV Veert mit 5:3 und steht somit wie schon im Vorjahr im Endspiel um den Voba-Cup. Gegner ist der TSV Wachtendonk-Wankum, der die SF Broekhuysen ausschaltete.

Im Turnier um den Voba-Cup schlug gestern Abend die Stunde der Außenseiter. A-Ligist GSV Geldern rang auf dem heimischen Kunstrasen am Gelderland-Stadion den Bezirksligisten SV Veert mit 5:3 (3:3) nieder. Parallel schlug Bezirksligist TSV Wachtendonk-Wankum den Landesliga-Aufsteiger Sportfreunde Broekhuysen ebenfalls mit 5:3 - allerdings erlebten die Zuschauer im Sportpark Laerheide ein Elfmeterschießen.

Die beiden Sieger stehen sich damit am Sonntag ab 16 Uhr im Gelderland-Stadion im Endspiel gegenüber, für die beiden Verlierer geht's zuvor ab 14 Uhr nur um Platz drei. Peter Streutgens, Trainer des GSV Geldern, war stolz auf seine Jungs: "Der SV Veert war nur nach Standardsituationen erfolgreich. Wir haben hingegen unsere Tore sehr schön herausgespielt. Deshalb geht der Sieg vollauf in Ordnung." Wie schon beim Last-Minute-Sieg gegen die DJK Twisteden und dem Elfmeter-Krimi gegen den Kevelaerer SV war auch der gestrige Auftritt des GSV Geldern nichts für schwache Nerven.

Denn der Gastgeber verschlief die Anfangsphase völlig. Nach zehn Minuten musste GSV-Keeper Thorsten Schindler, der nach viermonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, erstmals hinter sich greifen. Der Veerter Kapitän Jan Stevens nutzte einen an Ayooran Gnanakumar verursachten Freistoß zum Führungstreffer. Nur fünf Minuten später hieß es bereits 2:0 für den Bezirksligisten. Chonlakorn "Bong" Phonyong köpfte nach Flanke von Dennis Heyn ein - für das Team um Trainer Marcus Frey lief scheinbar alles nach Plan. Doch der GSV Geldern hatte die passende Antwort auf Lager. Gnanakumar stieß Mittelstürmer Kai Rietz im Strafraum um - den fälligen Elfmeter verwandelte Aytac Azmaz sicher zum 1:2 (26.). Nur sechs Minuten später war Rietz auch am Ausgleich beteiligt. Per Kopf legte er den Ball auf Maik Noldes vor - dieser schob überlegt zum 2:2 ein. Dann war zunächst wieder der SV Veert an der Reihe. Niklas Teschke brachte den Favoriten in der 45. Minute in Führung. Im Gegenzug fiel der sechste Treffer der unterhaltsamen Begegnung. Deniz Gencer ließ dem Veerter Keeper Lukas Mandel keine Abwehrchance.

Nach dem Seitenwechsel dominierte der GSV Geldern das Geschehen und verdiente sich die zweite Finalteilnahme in Folge redlich. In der 65. Minute tauchte Deniz Gencer völlig frei im Veerter Strafraum auf und brachte den Gastgeber erstmals in Führung. In der Schlussminute sorgte der eingewechselte Shani Veckolari mit dem Treffer zum 5:3 für die Entscheidung. Der Gelderner Joker Stephan Goldbeck wird das Finale vor eigenem Publikum verpassen - der junge Angreifer handelte sich in der Nachspielzeit wegen einer Tätlichkeit eine Rote Karte ein.

Während beim GSV die Freude nach dem erneuten Finaleinzug groß war, feierte rund 20 Kilometer entfernt der TSV Wachtendonk-Wankum, der den Landesligisten Sportfreunde Broekhuysen aus dem Turnier geworfen hatte. Die Elf von Trainer Wilfried Steeger musste jedoch 90 lange Minuten überstehen, ehe es ins Elfmeterschießen ging. Während Wachtendonks Lucien Maesmanns den entscheidenden Elfer in die Maschen setzte und zum Matchwinner avancierte, war dem Sportfreunde-Spielertrainer Marc Kersjes die Rolle des Unglücksraben vorbehalten. Kersjes hatte seinen Versuch zuvor verschossen und dem TSV so das Tür ins Finale geöffnet. "Das ist schon echt frustrierend. Wir wollten unbedingt ins Finale. Und derjenige zu sein, der den Elfer verschießt, ist noch ärgerlicher. Ich hatte eigentlich die andere Ecke geplant", sagte Kersjes.

Dabei hatte seine Elf gute Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Benedikt Peuns Volleyschuss sauste nur knapp über die Latte. Und auch Erdi Ezers Volleyversuch kurz vor der Pause landete in der Wachtendonker Laerheide. Trotz der Chancenüberlegenheit der Gäste gestaltete sich die Partie zu einem von Zweikämpfen dominierten taktischen Duell. Wachtendonk verteidigte kompakt, hatte nach dem Seitenwechsel aber keine wirklichen Ideen nach vorne. Auf Seiten der Sportfreunde gab es Ideen, nur fehlte die Prise Abgezocktheit und das im Fußball-Deutsch oft zitierte Quäntchen Glück. Wieder scheiterte Benedikt Peun mit einer Großchance, als er alleine vor dem Tor stand, den Ball jedoch nicht richtig platzierte und TSV-Schlussmann Claringbold somit blocken konnte.

"Wir hatten in der zweiten Hälfte eigentlich keine wirkliche Chance", gab TSV-Coach Wilfried Steeger zu. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Dominik Waitschekauski und Holger Jansen lief auch bei Broekhuysen dann nicht mehr allzu viel zusammen. Das Elfmeterschießen sollte die Entscheidung bringen. Während die Sportfreunde sich sofort zu einem Kreis sammelten, jubelten die Wachtendonker ausgelassen mit dem Gesang "Finale Oho".

Wilfried Steeger fasste zusammen: "Es war ein taktisch gutes Spiel von beiden Teams. Rein optisch lagen die Vorteile aber eher beim Gegner. Jetzt freuen wir uns auf das Endspiel am Sonntag gegen den GSV Geldern."

Aufrufe: 07.8.2014, 08:32 Uhr
Rheinische Post / Christian Cadel und Volker HimmeAutor