Die Zufahrt zu dem Parkplatz, den die Organisatoren von Eintracht Ober-Mockstadt eigens für dieses besondere Gastspiel eingerichtet hatten, erwies sich als zu eng für das lange Gefährt, der Untergrund als zu aufgeweicht für den Mehrtonner. Wo vorher noch mehrere Pkw mühelos den Weg zur Park-„Wiese“ genommen hatten, zog der Bus tiefe Furchen in den vom Regen noch nassen Weg am Waldrand und
rutschte mit der Fahrerseite in einen Graben, so dass zunächst der rechte Vorderreifen den Bodenkontakt verlor – siehe unser Foto.
„Da oben geht nichts mehr“, hörte unser Berichterstatter vor Ort kurz darauf einige Feuerwehrleute sagen, die das Malheur als eine der ersten in Augenschein nahmen. „Die Zufahrt zum Parkplatz, auf dem erst einige Fahrzeuge standen, war dicht“, beobachtete der Freie Mitarbeiter des Kreis-Anzeigers, „wer danach kam, musste sich einen Platz unten im Ort suchen.“
Denn auch die Bergung des FSV-Mannschaftstransporters gestaltete sich schwierig. Aus eigener Kraft ging gar nichts, weder vor noch zurück. Aus unmittelbarer Nähe eilten einige Traktorfahrer zur Hilfe, doch ihre PS-Stärke erwies sich als nicht ausreichend, die Masse des Busses zu bewegen, immer erschwert
durch die Verhältnisse auf dem nicht befestigten Untergrund.
Als unser Fotograf zur Halbzeit der Partie Eintracht Ober-Mockstadt gegen den FSV Frankfurt – es stand 1:6, doch so mancher interessierte sich inzwischen mehr für das Geschehen auf dem „Feld“ außerhalb des Spielfelds – das Gelände verließ, fand er die Szenerie noch genauso vor wie vor Spielbeginn. Ein schwarzes Mobil, verdammt zur Immobilität. Erst eine Stunde nach Ende der Fußballpartie konnte das inzwischen zum Randspektakel geratene Missgeschick behoben werden. Ein Spezialfahrzeug des ADAC mit Kranvorrichtung barg den Bus, dem letztlich ebenso wenig wie dem Fahrer echter Schaden entstand.
„Es klingt dramatischer als es war“, wurde FSV-Pressesprecher Carsten Praeg hinterher zitiert. In der offiziellen Pressemeldung des FSV war von dem Vorfall keine Rede, stattdessen hieß es von Trainer Thomas Oral: „Es hat richtig Spaß gemacht, alles war hier gut organisiert. Wir hatten vor, uns hier volksnah zu zeigen. Und genau das ist uns gelungen.“ Doch das Echo auf diesen Zwischenfall war weit größer als auf den sportlichen Teil des Tages in Ober-Mockstadt. Ob im Videotext oder im Internet, fast kein Medium ließ sich die kuriose Begebenheit entgehen, unter anderem berichteten Sport1 und der Hessische Rundfunk. Auf hr-online sind Bilder der Bergung zu sehen.
Für ganz besonderes Aufsehen sorgte der „Ausrutscher“ in den Sozialen Medien. Bei Facebook und Twitter machten sich Nutzer vor allem über eine Aufschrift des Busses lustig, die der FSV Frankfurt vor einem Jahr im Zuge einer Kampagne drucken ließ: Der Slogan „Aus eigener Kraft“ bot reichlich Angriffsfläche für ironische Kommentare.