2024-04-30T08:05:46.171Z

Relegation
Im Aufstiegshelden-Modus: Kevin Wölk, Danny Cornelius und Florian Stahl (von links).
Im Aufstiegshelden-Modus: Kevin Wölk, Danny Cornelius und Florian Stahl (von links).

Aufstiegshelden von Eutin 08 feiern mit Altona 93

Großes Fußballfest mit zwei starken Teams

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Der Altonaer Stadionsprecher Peter Helmcke war begeistert, als er die Aufstiegsparty auf dem Rasen der Adolf-Jäger-Kampfbahn verfolgte. „Ein Spiel vor über 3000 Zuschauern habe ich in dieser Saison zuvor noch nicht angesagt, das Maximum waren 1700 beim Saisoneröffnungsspiel gegen den TuS Dassendorf“, sagte Helmcke nach dem 0:0 zwischen dem Altonaer FC 93 und Eutin 08 vor 3162 zahlenden Zuschauern.

Zum ersten mal in der Saison musste Christian Rave passen. Der Innenverteidiger hatte sich beim Relegationsspiel gegen den Bremer SV verletzt. Bis dahin hatte er in den Punktspielen keine einzige Spielminute verpasst. Wer gemeint hatte, dass es beide Mannschaften geruhsam angehen lassen, wurde angenehm überrascht. Beide Trainer, Berkan Algan (Altona 93) und Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner hatten ihre Teams offensiv ausgerichtet.

Die Gäste hatten durch Kevin Wölk, der nach einer Ecke von Rico Bork aus 20 Metern über das Tor schoss (15.), und Jannik Fust, der nach einem Steilpass einen Tick zu spät kam, um den Ball zu kontrollieren (17.) die ersten Chancen. Klarer waren die Möglichkeiten auf der anderen Seite. Hier musste Lennart Weidner gleich zweimal mit hervorragenden Reflexen gegen Finn Lucas Rettstadt und Dennis Thiessen retten (21.). Danny Cornelius scheiterte nach glänzender Vorarbeit von Freddy Kaps am Altonaer Schlussmann Bojan Antunovic (23.).

Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Beide Teams schenkten sich nichts, Patrick Bohnsack kassierte für ein Foulspiel an der eigenen Eckfahne die Gelbe Karte, es ging mit Ehrgeiz zur Sache. Kein Wunder: „Wir wollten die Runde als Tabellenführer beenden“, stellte Mecki Brunner nach dem Abpfiff fest. Er lobte den Einsatz seiner Spieler, die sich nicht schonten.

In der zweiten Halbzeit nahmen die Eutiner zunehmend das Heft in die Hand. Nach einem Pass von Kaps war Florian Stahl zwar einen Schritt schneller als Antunovic, schoss den Ball aber übers Tor (50.). Julian Brauer drang von rechts in den Strafraum ein, scheiterte aber mit seiner scharfen Flanke am Altonaer Keeper, der den Ball abwehrte (65.).

Die Gäste erspielten sich ein Chancenplus, doch Kevin Wölk fand mit seinem scharf und platziert getretenen 18-Meter-Freistoß in Antunovic seinen Meister (70.). Den Fans auf den Rängen war es egal. Die Altonaer skandierten: „Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr!“ Daran hätte auch Julian Brauer nichts geändert, wenn er in der 82. Minute ins, statt über das Tor geschossen hätte. Mecki Brunner war – wieder einmal – mit seinem Torwart zufrieden: „Wir haben in den drei Aufstiegsspielen kein Gegentor kassiert, das ist überragend“, sagt Brunner.

Lennart Weidner war von der Kulisse angetan: „Mehr als 3000 Zuschauer sind natürlich überragend, ich hoffe, dass wir das in der kommenden Saison vielleicht das eine oder andere Mal öfter haben, dass wir vor so einer Kulisse spielen können.“

Das dreifache zu Null in den Spielen gegen FC Eintracht Northeim, den Bremer SV und Altona 93 sieht er als Ergebnis erstklassiger Abwehrarbeit: „Ich finde, dass wir in den drei Spielen so gut verteidigt haben, mit purer Leidenschaft, in jeden Ball haben wir uns reingeworfen. Das war Wahnsinn!“

Beeindruckt von der Saision in der Oberliga Hamburg und vom Aufstiegsrundenfinale war auch Max Stolzenburg (Altona 93): „Ich bin noch jung und darf in der nächsten Saison Regionalliga spiele, das ist überagend.“Florian Stahl blickte auf das nächste Duell in der Adolf-Jäger-Kampfbahn: „Wir freuen uns auf jeden Fall, auch nächstes Jahr hier zu stehen, wollen doch mal sehen, wer als Sieger vom Platz geht, wenn es hier um Regionalligapunkte geht.“

Da hatte er, wie einige Mitspieler auch bereits die Augenmaske angelegt. Die Masken waren in den Stutzen versteckt und sollten beim Torjubel herausgeholt werden, um zu zeigen, dass die Eutiner Kicker „Aufstiegshelden“ sind. Da keine Tore fielen, kamen sie erst nach dem Abpfiff zum Vorschein. Peter Helmcke freut sich, dass Altona 93 nach ein paar Jahren Abstinenz wieder viertklassig ist: „Dieser Stadtteil lechzt nach höherklassigem Fußball. Die Leute haben auch zum Teil keinen Bock mehr auf den HSV oder St. Pauli, man sieht ja, was hier los ist!“
Aufrufe: 06.6.2017, 08:30 Uhr
SHZ / Harald KlippAutor