2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Den Auftakt im Bezirk bestreiten am Freitagabend der FC Hersbruck und der SK Lauf. F: Zink
Den Auftakt im Bezirk bestreiten am Freitagabend der FC Hersbruck und der SK Lauf. F: Zink
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Aufsteiger Hersbruck empfängt zum Bezirksliga-Start Lauf

Vorschau 1. Spieltag - Freitag: Der Club will in der neuen Liga durch Geschlossenheit überzeugen +++ Beim Sportklub will Coach Darius Bodjrenou seine Truppe zu beständig guten Leistungen führen

Am Freitagabend startet die neue Runde im Bezirk mit dem Eröffnungsspiel FC Hersbruck versus SK Lauf. Die Kollegen der Pegnitz Zeitung sprachen im Vorfeld mit den Trainern beider Teams und deren Erwartungen. Außerdem sind wir zum Auftaktmatch mit unserer FuPa.tv-Kamera in Hersbruck und halten für euch die besten Szenen der Partie in Bewegtbildern fest.

1. FC Hersbruck - SK Lauf (Fr 19:00)

Ihre „Reife­prüfung“ haben die Fußballer des 1. FC Hersbruck mit dem souverän er­spielten Kreisligatitel „summa cum laude“ abgelegt – und sind nach drei Jahren Abstinenz in die Bezirksliga zurückgekehrt. Dort steht die junge Mannschaft des Trainergespanns Ro­bert Bohner und Stefan Erhardt nun vor einer ungleich schwereren Aufga­be: dem Klassenerhalt.

„Das wird mit Sicherheit ei­ne lange und schwere Saison“, ist sich Fußball­abteilungsleiter Norbert Pfann sicher. Zumal die Sommer­pause wegen der unterschiedli­chen Taktung der Spielpläne im Bezirksoberhaus und im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund mit knapp vier Wochen reichlich kurz war. Allerdings macht ihm die „per­fekte“ Meistersaison in der Kreisli­ga Mut, dass die „Schwarz-Weißen“ auch diese Aufgabe in einer „für uns schwer einzuschätzenden Liga“ mit Bravour bestehen.

Nach einer glänzenden Vorrun­de mit zwölf Siegen und drei Unent­schieden geriet der 1. FC Hersbruck in der abgelaufenen Saison nur beim Start nach der Winterpause kurzzei­tig ins Straucheln– weil fast die halbe Elf verletzungsbedingt passen muss­te, kassierte der „Club“ in Ermreuth eine 0:4-Klatsche und unterlag an­schließend vor heimischer Kulisse der DJK Weingarts mit 0:1. „Da hat­ten uns bestimmt schon wieder einige abgeschrieben“, sagt Robert Bohner, „wir selbst sind aber nie in Panik ver­fallen, weil wir genau wussten, wor­an es lag.“ Als eine Woche später wieder fast alle Mann an Bord waren, schoss Hersbruck den SC Uttenreuth mit 7:2 ab und verlor anschließend bis zum Saisonende keine einzige Par­tie mehr – obwohl sich der FC Otten­soos lange Zeit nicht abschütteln las­sen wollte und damit so etwas wie „Druck“ aufbaute. Mit einem glanz­vollen 6:0-Schützenfest gegen den SV Moggast „tüteten“ die davon unbe­eindruckten Hersbrucker den vor der Runde als eindeutiges Ziel ausgegebe­nen Meistertitel schließlich am dritt­letzten Spieltag souverän ein.

Vor allem in den so genannten „Sechs-Punkte-Spielen“ zeigte die mit einem Schnitt von knapp 24 Jah­ren immer noch recht junge Hersbru­cker Elf dabei deutliche Fortschritte: „2015 haben wir da noch kräftig Fe­dern gelassen, im vergangenen Jahr aber immer mindestens einen Punkt mitgenommen“, sagt Bohner. Auch die hohe Erwartungshaltung aus dem be­kanntermaßen kritischen Umfeld ha­be seine Spieler nie verkrampfen las­sen.

Trainer jetzt im Tandem

Das unterstreicht auch der bisherige Co-Trainer Stefan Erhardt, der heuer mehr Verantwortung übernimmt und mit Bohner ein Duo nach dem Vorbild der gleichberechtigten isländischen Nationalcoaches Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrímsson bildet: „Fußball spielen konnten die Jungs schon vor­her, in der vergangenen Saison haben sie vor allemin Sachen Cleverness da­zugelernt.“ Dank des großen Trainingsfleißes habe sich jeder Einzelne im 20 Mann starken Kader auch im vergangenen Jahr wieder kontinuierlich weiterent­wickelt - in puncto Physis (Erhardt: „Die Jungs gehen neben dem Training auch noch ganz gerne ins Fitnessstu­dio“), Technik und Taktik. Größtes Pfund aber ist die mannschaftliche Geschlossenheit, der „Teamspirit“, den die Hersbrucker auch in der kur­zen, dafür umso intensiveren Vor­bereitung bewiesen. Und genau auf den setzt das Trainerduo auch in der stark besetzten Bezirksliga 1: „Die Zuschauer sollen sehen, dass wir eine Einheit sind, dass bei uns jeder für je­den einsteht“, fordert Erhardt.

Wie schon im Jahr zuvor glänzte der 1. FC Hersbruck mit einer großen Aus­geglichenheit, die ihn für je­den Gegner so ungemein schwer ausrechenbar mach­te: Bester Torschütze war der im Winter 2014 von der DJK Ammerthal zurück­gekehrte Ralf Maas mit 18 Treffern, dahinter folgten Rene Bongers mit 15, Florian Fromholzer mit zehn sowie Alexander Brüx und Chris­tian Kohl mit jeweils neun Einschüssen.

Bis auf Florian Fromhol­zer, der nach einem „Flirt“ mit der in der Bayernliga spielenden U23 des frischge­backenen Zweitligisten Ki­ckers Würzburg eine schöp­ferische Pause einlegen will (Erhardt: „Das tut uns weh, aber wir versuchen alles, ihn wieder zu uns zu lotsen.“), und Spielmacher Michael Mertel, der krankheitsbe­dingtwohl noch bis zur Win­terpause ausfällt, sind wie­der alle Stammkräfte aus der Meistersaison an Bord.

Mit dem Landesliga-er­fahrenen Torwart Markus Bauernfeind vom FSV Wei­ßenbrunn, Mittelfeldspie­ler Gabriel Karnoll vom TSVGräfenberg und Tobias Ascher vom SC Happurg kamen zu­dem drei Wunschspieler zum „Club“, die „vom Charakter her perfekt zu uns passen“, sagt Bohner. Wohlwissend, dass sich ihre Mann­schaft nach all den Siegen in den ver­gangenen drei erfolgreichen Spielzei­ten inder Kreisliga heuer auch wieder an Niederlagen wird gewöhnen müs­sen, sind die beiden Trainer dennoch zuversichtlich, die Bezirksliga hal­ten zu können. „Wir wissen, dass es schwierig wird“, sagt Bohner, „aber wir wissen auch, dass wir mithalten können, wenn wir bereit sind, an un­sere Grenzen zu gehen.“ Erhardt setzt dazu auf die Tugen­den, die den FC Hersbruck schon im Vorjahr so stark gemacht haben: 100-prozentige Konzentration, gro­ße Laufbereitschaft und keine Scheu vor Zweikämpfen. „Wir müssen im­mer giftig sein, unsere Gegner dürfen nicht gerne gegen uns spielen wollen“, gibt er seiner Elf als Erfolgsrezept mit auf den Weg.

Ob es wirkt, dürfte sich ziemlich schnell zeigen. Schließlich hat es der Auftakt in die Bezirksligasaison doch schon in sich: Nach dem „Der­bykracher“ am Freitagabend gegen den SK Lauf (Anstoß: 19 Uhr) muss der „Club“ schon am kommenden Mitt­woch zum Landesligaabsteiger FSV Stadeln. Danach folgen die Spiele ge­genden TVErlangen sowie die beiden nächsten Derbys bei Mitaufsteiger FC Ottensoos und gegen die SpVgg Die­persdorf. „Danach wissen wir, wo die Reise hingeht“, sagt Stefan Erhardt. pb

Lauf will konstanter werden

Nach einer unerwar­tet turbulenten Saison 2015/16 ist beim Sportklub Lauf jetzt Konsolidie­rung angesagt. Trainer Darius Bodj­renou will vor allem an der mentalen Stärke seiner Truppe arbeiten und ei­ne Reihe von Neuzugängen ins Team integrieren. Ziel ist, beständiger gu­te Leistungen abzurufen – und in der neuen Spielzeit immer deutlich über dem Strich zu bleiben. Wie weit seine Truppe ist, wird das Eröffnungsspiel zeigen.

Dem ominö­sen Strich, der die Absteiger vom Rest der Li­ga trennt, ist der SKL in der Vor­saison für sei­ne Ansprüche oft beunruhi­gend nahe ge­wesen. Für vie­le unerwartet nach der Saison zuvor, die der Sport­klub als Dritter abgeschlossen hat­te – auch wenn am Ende Rang zehn und 15 Punkte Abstand zum ersten Absteiger solide wirken. Nach dem Rücktritt von Trainer Frank Ulbricht musste Darius Bodjrenou im Septem­ber 2015 die Mannschaft als „Feuer­wehrmann“ übernehmen und brachte das SKL-Schiff auch wieder in ruhi­geres Fahrwasser. Doch ein regulärer Start mit der Möglichkeit, als Trainer im Vorfeld bei Spielerverpflichtun­gen mitzureden und die Vorbereitung nach den eigenen Vorstellungen zu ge­stalten, ist doch etwas ganz anderes, weiß Darius Bodjrenou: „Das ist mei­ne Saison“, sagt der 41-Jährige.

Weg von „Top oder Flop“

Woran er am intensivsten mit seine Truppe arbeiten wird, weiß er längst: die mentale Stärke. Hier hat er in der Vorsaison den Schwachpunkt seiner Mannschaft ausgemacht, der auch für die Leistungsschwankungen der Bezirksliga-Elf verantwortlich war. „Bei uns gab es meistens nur Top oder Flop“, so Bodjrenou. Im Fall der Flops hatte er auch schnell ein Mus­ter erkannt: ein oder mehrere eigene Chancen nicht genutzt, dann ein Ge­gentor kassiert und die Mannschaft hörte auf, als Gefüge zu funktionie­ren. „Wir haben da viel zu leicht den spielerischen Faden verloren“, bedau­ert Bodjrenou.

Deshalb will der ehemalige Natio­nalspieler Benins seinen Schützlingen vor allem in diesem Bereich das nöti­ge Rüstzeug vermitteln. Das braucht allerdings Zeit, weshalb er und die Klubführung auch kein konkretes Saisonziel mit einer Platzierung de­finiert haben. Außerdem will er ei­ne Reihe von jungen Spielern integ­rieren, die zur Mannschaft gestoßen sind. Das Besondere daran: fast alle Neuzugänge haben schon in der Ju­gend oder in der Vollmannschaft beim SKL gespielt; etwa Daniel Leitenba­cher (vom SV Schwaig) oder Sven Hönninger und Niko Gebhard (bei­de vom ASV Herpersdorf). Die übri­gen stammen aus der Umgebung wie etwa Torjäger Andreas Galster, der vom TSV Neunhof kommt, wo er be­reits von Bodjrenou trainiert wurde.

Die zurückgeholten Neulinge, er­gänzt um eine Reihe hoffnungsvol­ler Talente aus der eigenen A-Jugend, stehen für das Ziel, wieder stärker von der eigenen Nachwuchsarbeit zu pro­fitieren und nicht Jahr für Jahr gu­te Spieler ziehen zu lassen. Dazu fin­det sich unter den jungen Akteuren sehr häufig der Spielertyp, den Dar­ius Bodjrenou sucht: schnelle, dyna­mische Leute mit guter Technik. Vor allem mit ihnen will er seine Spielphilosophie umsetzen, bei der er auf ballbesitzorientierten Offensivfuß­ball vor einer Dreierkette setzt.

Mit dem Verlauf der Vorbereitung ist der Laufer Coach zufrieden, auch wenn nur drei Testspiele bestritten werden konnten. Dabei gewann der SKL 2:0 gegen Baiersdorf, verlor aber 0:4 gegen Veitsbronn und mit 4:7 gegen Amberg. Vor allem die Trainingsbe­teiligung lobt der 41-Jährige als „sen­sationell“. Nicht zuletzt deshalb ist er auch noch auf der Suche nach einem Assistenten, der ihn unterstützt.

Immerhin dürfte wegen der zwei englischen Wochen (2. und 5. Spieltag) das ein oder andere Training ausfal­len. Bis Ende August hat die Bodjre­nou-Truppe neun Spiele zubestreiten; darunter immerhin vier Derbys gegen Pegnitzgrundklubs, von denen in die­ser Saison ja gleich sechs am Start sind, so dass ein volles Drittel der Be­zirksliga 1 von Vereinen aus dem Alt­kreis Pegnitzgrund gestellt wird. kp

Aufrufe: 015.7.2016, 09:59 Uhr
Pegnitz ZeitungAutor