2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jubel nach dem 2:1 beim SV Schwaig. F: Zink
Jubel nach dem 2:1 beim SV Schwaig. F: Zink

Ranfts erste Aktion beschert Schwaig den Klassenerhalt

Am nächsten Montag soll ein neuer Trainer vorgestellt werden

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Wolken hatten den Sonnenschein fast ganz vertrieben. Kurz nach 15 Uhr war der Himmel schwarz – Sinnbild für den SV Schwaig, der in der Bezirksliga 1 im Überlebenskampf gegen die SG Nürnberg Fürth 83 gerade den 1:1-Ausgleich kassiert hatte. Der Abstieg schien besiegelt, ehe das Team von Spielertrainer Christoph Weber mit einem Kraftakt doch noch Sieg und Ligaverbleib schaffte. Während die Gäste zunächst zwar bedröppelt dreinschauten, dann aber feierten: Dank der Heimniederlage des TV 48 Erlangen spielen sie doch um den Aufstieg.

SV Schwaig b. Nbg. - SG Nürnberg Fürth 1883 2:1

Es war eine einseitige Partie. Gefühlte 90 Prozent Ballbe­sitz, so empfand es Weber, hatten die technisch beschlagenen und gediegen kombinierenden Nürnberger, es ging meist nur in eine Richtung – aller­dings nur bis zum Strafraum. Einmal mehr offenbarte das Team von Coach Leo Swieczynski mangeln­des Durchsetzungsver­mögen in der Offensive. Was die Hausherren früh bestraften: Nach einer unübersicht­lichen Situation im Gästestrafraum ent­schied Schiedsrichter Kevin Hegwein auf Eck­ball für den SVS, die Schwaiger rekla­mierten heftig ein Handspiel, und nach Rücksprache mit seinem Assis­tenten zeigte der Referee dann doch – zu Recht – auf den Punkt. Von dem aus Stefan Steininger sicher verwan­delte. Die SG suchte den Weg nach vorne anfangs über außen, meist auf der lin­ken Seite, wo sich allerdings die „Schwanzkistn“, wie man sie früher vor dem Fußball-Neusprech in Fran­ken einst nannte, oft festrannten. Den­noch hatten die Nürnberger durchaus Chancen: so, als SVS-Keeper Heiko Saß unter einer Ecke hindurchflog, ein Mitspieler aber für ihn auf der Linie rettete. Und das Abheben des Gästeangreifers Mykhailo Lysokon im Schwaiger Strafraum war zu offen­sichtlich (32.). Die Gastgeber kämpften hinten und im Mittelfeld verbissen um jeden Ball, doch auch sie offenbarten im Spiel nach vorn Schwächen: Entweder stan­den die Angreifer im Abseits, oder der letzte Pass wurde zu ungenau gespielt.

„Das habe ich in der Halb­zeit auch angesprochen“, verriet Spie­lertrainer Weber hinterher. Aller­dings ohne dass diese Schwäche nach dem Seitenwechsel behoben worden wäre. Und so kam es, wie es kommen muss­te: Leonard Meisinger glich nach einer Stunde aus, die Köpfe der Schwaiger sanken nach unten – allerdings nur für vier Minuten. Dann stand es wie aus heite­rem Himmel 2:1 – Kapi­tän Fabian Waldmann flankte von rechts weit nach links, und der gerade eingewechselte Marco Ranft hämmerte den Ball bei seiner ersten Aktion ins SG-Gehäuse. Und dann hatte der bereits verwarnte Waldmann Riesen­glück, dass der Unparteiische ihm für ein rüdes Foul an der Mittellinie nicht, wie eigentlich angebracht, erneut Gelb zeigte, sprich mit Gelb-Rot vom Feld schickte. Alles Anrennen nützte den jungen Gästen nichts, auch in der fünfminüti­gen Nachspielzeit gelang ihnen der Ausgleich nicht mehr. Sie fanden kein Mittel gegen das „Kämpfen, Kratzen und Beißen“ der Schwaiger, wie es Swieczynski durchaus anerkennend nannte. Während sein bis zum Ende aufopferungsvoll auf dem Feld rackernder Kollege Weber würdigte, sein Team sei „endlich aufgetreten wie eine Männermannschaft, wir sind für den anderen gelaufen – und dann haben wir es letztendlich auch ver­dient, in der Liga zu bleiben“.

In der nächsten Saison wird Christoph Weber nur noch spielen. Ende dieser Woche soll die Entscheidung fallen, wer ihn als Trainer beerbt. „Bis jetzt mussten wir ja zweigleisig planen“, sagte SVS-Vorstand Bernd Hufnagel. Am nächsten Montag soll der neue Coach der Mannschaft vorge­stellt werden, anschließend der Öffent­lichkeit. Wobei Hufnagel einräumte, dass einer der Kandidaten auf den Namen Helmut „Alu“ Rahner hört.

Schiedsrichter: Kevin Hegwein (Langenfeld) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Stefan Steininger (10. Foulelfmeter), 1:1 Leo Meisinger (60.), 2:1 Marco Ranft (64.)
Aufrufe: 022.5.2017, 12:33 Uhr
Philipp Roser (NZ)Autor