2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
Die Eppinger (rot) müssen sich momentan mit Cybertraining zufrieden geben.
Die Eppinger (rot) müssen sich momentan mit Cybertraining zufrieden geben. – Foto: Berthold Gebhard

Auf ins fünfte Jahr

Verbandsliga +++ David Pfeiffer hat beim VfB Eppingen als Cheftrainer verlängert +++ Lothar Berneker ist nicht zu ersetzen, ein neuer Co-Trainer muss dennoch her

Telefon und Bildschirm bestimmen dieser Tage das Arbeitsumfeld eines Sportlichen Leiters. Oliver Späth vom VfB Eppingen nutzt diese Möglichkeiten, um während des Lockdowns bestmöglich die Planungen für die neue Saison voranzutreiben.

Die wichtigste Personalie dabei hat er bereits eingetütet. David Pfeiffer bleibt der verantwortliche Trainer des Verbandsligisten und wird im Sommer seine fünfte Saison bei den Fachwerkstädtern in Angriff nehmen. "Wir sind hochzufrieden mit Davids Arbeit", sagt Späth, der präzisiert, "die Sachen, die wir angehen wollten, werden umgesetzt. Der Weg mit vielen jungen Leuten ist eingeschlagen, auch wenn es verständlicherweise ab und an mal holpert. Mit David haben wir einen Mann in der Verantwortung, bei dem es sportlich wie menschlich absolut passt."

Dank der frühzeitigen Vertragsverlängerung des Übungsleiters kann sich der Sportliche Leiter intensiver auf die Personalplanungen stürzen und die Spieler wissen genau, woran sie sind. Die vielen jungen Akteure sollen gehalten werden, es steckt schließlich großes Potenzial im Kader, der zu den jüngsten der gesamten Liga zählt. Als Abgang steht bislang lediglich Christopher Wild fest, den es zurück zu seinem alten Verein FC Zuzenhausen zieht. "Das war auch eine logistische Sache aus Chris´ Sicht, da er dort ganz in der Nähe wohnt", erläutert Späth. "Klar ist, dass wir auf seiner Position gezielt nach einer Verstärkung suchen."

Allerdings ist es aktuell nicht gerade einfach mit potenziellen Neuzugängen in Kontakt zu treten. Späth fragt dabei zuerst das eventuelle Interesse eines möglichen Neuen ab, wenn dieses vorhanden sein sollte, informiert er dessen Verein. "Ich denke, auf diese Weise ist Fairness gegeben", so der Sportliche Leiter, der mit ein paar Kandidaten in Kontakt steht, aber noch keinen Vollzug vermelden kann.

Unerwarteter und trauriger Weise gilt es die Position des Co-Trainers nach dem plötzlichen Tod von VfB-Ikone Lothar Berneker neu zu besetzen. "Lothar überhaupt in irgendeiner Art und Weise zu ersetzen ist sehr, sehr schwierig. Er war nicht nur Co-Trainer, sondern eine unheimlich wichtige Person im Verein. Seine Menschlichkeit wird uns enorm fehlen", trauert Späth um den schweren Verlust. Cheftrainer David Pfeiffer kann sich gar nicht vorstellen, wie es ohne seine Bezugsperson Lothar Berneker sein wird: "Für mich persönlich wird Lothar als Freund und die Ansprechperson schlechthin fehlen."

Wer in Zukunft als Co-Trainer fungiert, ist offen. "Diese Personalie unterliegt selbstverständlich auch David, da er es in erster Linie zwischen ihm und dem neuen Mann passen muss", beschreibt Späth, wie der Coach miteingebunden ist. Einige Namen stehen bereits auf einem Kandidatenzettel, mit einer Entscheidung ist zeitnah zu rechnen.

Vermutlich länger wird sich die Frage hinziehen, wie die aktuelle Spielzeit sportlich beendet wird. "Wir befinden uns mittlerweile in der gleichen Situation wie letztes Jahr", fasst Späth die Lage zusammen. „Ich hoffe einfach, dass die Lockdown-Zeit schnell zu Ende geht und wir zumindest die Vorrunde beenden können.“

Ohne zu wissen, wann es weitergeht, macht gleichzeitig die Trainingssteuerung schwierig. Seit Januar haben sich zwei Laufeinheiten und ein Cybertraining pro Woche eingebürgert. "Wir machen das vorerst so weiter und werden situativ mehr Inhalte draufpacken, wenn wir sehen, dass es weitergeht", erklärt Pfeiffer, was die Kicker aber nicht davon abhalten soll, sich ausgiebiger sportlich zu betätigen, "viele machen freiwillig ohnehin mehr als das."

Über seine Vertragsverlängerung musste er indes nicht wirklich nachdenken. "Ich fühle mich richtig wohl in Eppingen und es macht sehr viel Spaß mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten", versichert der Coach, den zudem die sportliche Perspektive reizt. "Dauerhaft streben wir das vordere Tabellendrittel an und wollen die Mannschaften ärgern, die stärker eingeschätzt werden."

Der bisherige Saisonverlauf stimmt Pfeiffer größtenteils zufrieden, Rang vier lässt wenig Spielraum für Kritik, allerdings nennt er dann doch etwas, das besser hätte laufen können. "Gegen Zuzenhausen (2:2) und Durlach-Aue (1:1) haben wir zweimal unnötigerweise Punkte verschenkt, die uns mit Blick auf die anstehenden Partien ein kleines Polster verschafft hätten", fasst er die acht Saisonspiele zusammen, ist sich aber dennoch bewusst, "das ist schon Meckern auf hohem Niveau."

Aufrufe: 01.2.2021, 12:30 Uhr
red.Autor