2024-05-02T16:12:49.858Z

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David Pfeiffer genießt aktuell die neu gewonnene Freizeit.
David Pfeiffer genießt aktuell die neu gewonnene Freizeit. – Foto: Siegfried Lörz

Abstand tut gut

Oberliga +++ Was macht eigentlich David Pfeiffer?

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David Pfeiffer genießt die neu gewonnene Freizeit, ohne verärgert auf sein Ende als Trainer der TSG Backnang zurückzublicken. "Mir geht es sehr gut, ich habe viel Zeit für die Familie und die Wochenenden sind nicht mehr so sehr durchgetaktet", sagt der entspannt klingende 40-Jährige.

Vergangenen Sommer brach er seine Zelte beim VfB Eppingen ab, im Gepäck hatte er fünf sehr erfolgreiche Jahre mit den Fachwerkstädtern. Die Entwicklung unter seiner Ära zeigte durchweg nach oben, als er ging hatte er aus dem VfB ein Spitzenteam geformt, das in der Saison 2021/22 mit ein wenig Glück sogar noch mehr als den hervorragenden vierten Rang hätte erreichen können.

Sein Wechsel zur TSG Backnang traf den VfB unvorbereitet, die Verantwortlichen wollten ihrem Erfolgscoach aber keine Steine in den Weg legen. Die Oberliga war schließlich sein Sehnsuchtsziel und in Eppingen waren sie dankbar für das, was er mit seiner Akribie geschaffen hatte. "Die Entscheidung Eppingen zu verlassen war schlichtweg dem geschuldet, dass ich Backnang in der Oberliga unbedingt machen wollte", so Pfeiffer.

Sein Engagement im Schwäbischen startete unter erschwerten Bedingungen. Viele gestandene Kicker des Vorjahresdritten haben den Verein im Sommer verlassen. "Ich dachte, dass der Kader zum Start ein bisschen anders aussehen würde. Nach Aussagen der Verantwortlichen war ich optimistisch, aber leider lief die Kaderplanung nicht optimal", verrät Pfeiffer. Trotz der schwierigen Voraussetzungen gab es zu Beginn ein paar vielversprechende Auftritte und Ergebnisse, wie ein 4:2 gegen den Freiburger FC und ein 3:1 gegen den FC Nöttingen. Zwischenzeitlich blieben Siege aber länger aus und dann dachte auch Pfeiffer, "dass es vielleicht zu einer Beurlaubung kommen könnte, wenn es nicht bald besser läuft."

Letztlich musste er nach dreizehn Spielen, elf Punkten und der 2:4-Niederlage beim ATSV Mutschelbach gehen. Vor allem der Zeitpunkt der Trennung gefiel ihm nicht. "Es war wirklich schade, denn in den Wochen darauf standen einige Partien an, in denen wir gute Chancen gehabt hätten zu punkten", sagt er. Seit Mitte Oktober genießt er nun die Freizeit mit seiner Familie und geht zweimal die Woche selbst kicken. Er freut sich schon jetzt im Sommer wieder vermehrt seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Tennissport, nachgehen zu können.

Eppingen und die Zeit beim VfL Brackenheim miteingerechnet, hat er dreizehneinhalb Jahre ohne Pause im Herrenbereich als Trainer gearbeitet. Ganz ohne das Coachen geht es dann aber doch nicht. Er unterstützt das Trainerteam der E-Jugend bei der SGM Brackenheim/Meimsheim, in der sein Sohn spielt. "Das macht riesig Spaß, gerade jetzt im Winter sind wir viel bei Hallenturnieren unterwegs."

Dort führte die Pfeiffers vor wenigen Weg der Weg nach Eppingen zu einem Turnier. "Es war sehr schön ein paar alte Bekannte getroffen zu haben", so der Schulleiter einer Heilbronner Grundschule. Die Verbindungen zum VfB sind bestehen geblieben, den Sportlichen Leiter Oliver Späth trifft er ab und zu, und zumindest ein Saisonspiel hat er vor Ort gesehen. Am ersten Spieltag saß er beim Verbandsliga-Eröffnungsspiel gegen den FC Zuzenhausen (2:4) auf der Tribüne. "Ansonsten schaue ich natürlich jedes Wochenende, wie die Jungs gespielt haben", sagt Pfeiffer und glaubt, "dass sich die Mannschaft über die Vorrunde gut entwickelt hat." In der Rückrunde will er die Zeit nutzen, "und das ein oder andere Spiel anschauen."

Dass er dann schon wieder selbst eine Mannschaft trainiert, ist eher unwahrscheinlich. "Momentan ist es gut so, wie es ist. Ich muss nicht mit Gewalt etwas Neues übernehmen", konstatiert er. Nach seinem Ende in Backnang gab es einige Anfragen, doch nur bei einer, einem anderen Oberligisten, kam er kurzzeitig ins Grübeln. Wenn er etwas annehmen sollte, muss alles zusammenpassen, wie er sagt: "Ich bin Fußballtrainer mit Herzblut und allem drumherum, deshalb muss es mich voll und ganz reizen, wenn ich etwas Neues annehme, wenn Verein und Konzept mich überzeugen."

Außerdem ist er ja nicht ganz weg vom Fußball, wie er bei der Nachfrage, ob ihm das Trainergeschäft nicht fehlt, schmunzelnd betont: "Ich trainiere doch die E-Jugend von meinem Sohn."

Aufrufe: 09.2.2023, 12:30 Uhr
red.Autor