2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
TuS Biebelnheim, hier im Spiel gegen den SV Horchheim II (links Marlon Jimenez Suarez), positioniert sich klar als Vertreter des Fairplays. Auch um den Preis sportlicher Qualität.	Foto: BilderKartell/Christine Dirigo
TuS Biebelnheim, hier im Spiel gegen den SV Horchheim II (links Marlon Jimenez Suarez), positioniert sich klar als Vertreter des Fairplays. Auch um den Preis sportlicher Qualität. Foto: BilderKartell/Christine Dirigo

Auf dem Weg zur Normalität

TuS Biebelnheim nimmt das Sportgerichtsurteil nach dem Spielabbruch gegen Ataspor Worms an

ALZEY. TuS Biebelnheim akzeptiert das Urteil. Wegen des Spielabbruchs vor vier Wochen gegen Ataspor Worms muss der Klub eine Geldstrafe im mittleren dreistelligen Bereich bezahlen. „Das trifft uns empfindlich“, sagt Abteilungsleiter Christian Petz. Aber es sollte nun endgültig das letzte Kapitel einer unangenehmen Angelegenheit sein, die den Klub seit nunmehr einem Dreivierteljahr begleitet.

Er geriet durch einen Eklat beim Hallenfußball-Turnier in Gau-Odernheim und den Spielabbruch gegen Ataspor Worms nicht nur in Misskredit, sondern hatte auch deswegen jede Menge Arbeit und Kosten.

Erste Schritte auf dem Weg zur Normalität hatte TuS Biebelnheim bereits nach dem Spielabbruch gegen Ataspor eingeleitet. Obwohl es sportlich beinahe einem Harakiri-Akt glich, wurden mit Arlind und Patriot Mulaj sowie Agon Metaj drei Leistungsträger vom Spielbetrieb suspendiert.

Christian Petz betont, dass dies keine unmittelbare Reaktion auf die Gewaltexzesse während des Ataspor-Spiels war. „Und auch kein Schuldeingeständnis von uns“, wie es mitunter interpretiert worden sei. Vielmehr hatte TuS diesen Spielern schon Wochen vorher gegenüber dargelegt, dass ihr teils undiszipliniertes Verhalten auf dem Fußballplatz nicht länger akzeptiert würde.

„Die Ereignisse beim Ataspor-Spiel brachten dann das Fass zum Überlaufen“, schildert Petz pauschal. Wer was an diesem Nachmittag getan oder nicht getan hat, ließ sich vom Verein nicht genau recherchieren. Es war auch zweitrangig. Alleine dass die Drei in irgendeiner Form an der Eskalation beteiligt waren, reichte, um der Ankündigung Taten folgen zu lassen.

Eben deshalb denkt bei TuS Biebelnheim auch nach der jüngsten Sportgerichtsverhandlung niemand darüber nach, Arlind und/oder Patriot Mulaj in den Kader zurückzuholen. Beide hatten zwar, wenn man das Urteil der Gebietsspruchkammer weiter deutet, während des Tumults gegen Ataspor keine strafbare Handlung begangen, könnten also im Verlauf der Saison eingesetzt werden. Da aber TuS Biebelnheim die Suspendierung nicht alleine auf der Grundlage der Vorfälle im Ataspor-Spiel vornahm, sondern infolge einer Reihe anderer Differenzen, bleibt der Status quo bestehen. „Auch wenn es uns sportlich sehr weh tut“, wie Petz sagt.

Anders verhält sich die Situation bei Agon Metaj, der dem Vernehmen nach von der Gebietsspruchkammer zu einer einjährigen Sperre verurteilt wurde. Ihm konnte offensichtlich eine Tätlichkeit nachgewiesen werden. Ebenso wie Semih Percin, der drei Monate zuschauen soll. Ataspor Worms erklärte, auf Rechtsmittel gegen diese Entschiedung zu verzichten. Damit ist das sportjuristische Verfahren abgeschlossen.

Die drei Punkte aus der Partie gehen an Ataspor, was TuS Biebelnheim auch akzeptiert. Nun hoffen die Petersberger, dass sie am Mittwoch beim SC Dittelsheim-Heßloch einen Dreier einfahren, um das Abstiegsrisiko erheblich zu minimieren. Ataspor indes kann sich mit den drei Zählern auf eine sorgenfreie Restrunde freuen.

TuS Biebelnheim war vor der Saison gewarnt worden, welche Probleme mit der Verpflichtung der Mulaj-Brüder verbunden sein können. Petz: „Wir haben geglaubt, das managen zu können“. Letztlich irrte sich der Klub, ohne deshalb aber den Stab über ihnen brechen zu wollen. Auf und neben dem Platz seien beispielsweise im Fall von Arlind Mulaj ganz grundverschiedene Dinge. Hier mit mitunter überbordendem Temperament, dort ein bodenständiger, fleißiger Arbeiter, der sich auch sehr im und für den Verein engagierte.



Aufrufe: 011.4.2019, 08:30 Uhr
Claus RosenbergAutor