2024-05-02T16:12:49.858Z

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Und der nächste: Auch Oliver Janz (rotes Trikot) verlässt Seligenporten.
Und der nächste: Auch Oliver Janz (rotes Trikot) verlässt Seligenporten. – Foto: Heiko Becker

Auch noch die Janz-Brüder weg: Bricht Seligenporten auseinander?

Der SV Seligenporten muss einen personellen Aderlass hinnehmen, der nach einer Erklärung schreit

Der ATSV Erlangen jubelt. Mit Oliver Janz konnten die Mittelfranken einen Spieler an Land ziehen, der "mit seiner Größe und seinem Tempo genau der richtige" ist (Sportchef Jörg Markert). Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid. Und so geht der personelle Aderlass mit dem Abgang der beiden Janz-Brüder - neben Oliver gehört auch auch Marco (nach Kornburg) nicht mehr zum Kader - beim SV Seligenporten ungebremst weiter. Die vielen Abgänge werfen die Frage auf: Brechen die Oberpfälzer auseinander?

Ein Trio hat sich jüngst in Richtung Ammerthal verabschiedet, Christian Schrödl kehrt zu Neumarkt zurück, Alexander Freitag wird ein Löwe, Armin Bindner geht in die Kreisklasse - allein dieser Auszug der jüngsten SV-Abschiede spricht eine eindeutige Sprache. Das Bayernliga-Spitzenteam der Marathon-Spielzeit 2019/21 muss künftig auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Diese hohe Fluktuation ist aber kein Grund zur Sorge. Zumindest versichert Heinz Tischer, Geschäftsführer der SVS-Fußball-GmbH, das gegenüber FuPa. "Wir werden rauskommen aus dieser Nummer", zeigt er sich zuversichtlich. "Klar hätten wir uns das auch alles anders vorgestellt. Aber es bringt nichts, jetzt den Kopf zu verlieren. Wir werden ruhig arbeiten und keinen Druck aufbauen."

Dass ein Kaderumbruch vollzogen werden muss, hätte sich bereits etwas länger angekündigt, genauer gesagt ist er seit Beginn der Corona-Pandemie unausweichlich. "Fehlende Einnahmen bedeuten, dass wir die Ausgaben reduzieren müssen, um zukunftsfähig zu bleiben", rechnet Tischer vor. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Verträge mit zahlreichen Leistungsträgern auslaufen zu lassen bzw. zu kündigen. Im zweiten Schritt, mit dem die Verantwortlichen derzeit vollumfänglich beschäftig sind, ist der Neuaufbau einer Mannschaft angedacht. "Die Planungen sind im Gange", berichtet der Geschäftsführer. Namen kann er aber noch nicht nennen, da letzte Formalitäten der Neuverpflichtungen noch geklärt werden müssen. "Wir werden schon eine Mannschaft zusammenbringen, keine Sorge."

Gerd Klaus bleibt mindestens ein weiteres Jahr Trainer beim SVS.
Gerd Klaus bleibt mindestens ein weiteres Jahr Trainer beim SVS. – Foto: Johannes Traub

Man werde künftig auf junge, hungrige Spieler setzen, die noch nicht fertig sind, noch nicht ihren Zenit erreicht haben. Aus der Not heraus geboren soll dieser Schritt den Beginn einer neuen Ära im Kloster einläuten. Während die Mannschaft also künftig mit einem komplett neuen Gesicht auftreten wird, bleibt der Mann am Steuer derselbe: Gerd Klaus wird mindestens ein weiteres Jahr Coach der Oberpfälzer sein. "Er ist der richtige Trainer für uns in dieser Situation. Er hat bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass er mit jungen Spielern umgehen kann. Ganz nebenbei arbeite ich persönlich sehr gerne mit ihm zusammen."

Während Seligenporten in dieser Spielzeit lange im Aufstiegsrennen mitmischte und letztlich auf Rang 3 eintrudelte, muss der SVS von nun an kleine Brötchen backen. "Unser Ziel nächste Saison kann nur der Klassenerhalt sein. Wir müssen uns auch ein bisschen überraschen lassen und wissen, das es auch gefährlich werden kann."

Aufrufe: 026.5.2021, 09:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor