2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ist der Buxtehuder Top-Torjäger Timo von Reith noch lange zu halten?
Ist der Buxtehuder Top-Torjäger Timo von Reith noch lange zu halten?

Altkloster überrascht mit Ausgeglichenheit

Timo von Reith erzielt 22 Tore - Lühe ohne Niederlage - Spannender Abstiegskampf

Mehr als die Hälfte der Begegnungen sind in der 1. Fußball-Kreisklasse bereits ausgetragen, jetzt befinden sich Spieler, Trainer und Offizielle in der verdienten Winterpause. Zuletzt wurden noch einige Nachholpartien auf fast unbespielbaren Plätzen ausgetragen, aber wer weiß, wie die Verhältnisse im Februar und März 2016 sind. Im Aufstiegskampf schicken sich die SG Lühe, ohnehin als Mitfavorit in die Saison gestartet, und Aufsteiger TSV Buxtehude-Altkloster an, frühzeitig für die Kreisliga planen zu können. Anders der Abstiegskampf. Hier stecken derzeit neun Teams fest. Für den einen oder anderen Club sicherlich etwas überraschend.
17 Spiele und noch keine Niederlage. Dass Nihat Sagir mit seiner SG Lühe das Thema Rückkehr in die Kreisliga nach dem Abstieg 2010 so souverän in Angriff nimmt, hätte wohl niemand erwartet. Die Mannschaft ist in den letzten Jahren gewachsen. Zwar verlässt Rabii Msalemi – wie bereits berichtet – die Altländer in der Winterpause, doch das wird die gefestigte SG nicht mehr aufhalten. Zumal mit dem Überraschungszweiten TSV Buxtehude-Altkloster nur noch ein wirklicher Verfolger bereitsteht. Der Aufsteiger, der in den letzten zwei Jahren bereits zwei Aufstiege schaffte, spielt eine sehr gute Serie und schickt sich an, erstmalig in die Kreisliga aufzusteigen. Um Top-Torjäger Timo von Reith, der von einigen höherklassigen Teams umworben wird, hat das Trainerteam Richters/Bredow eine homogene Einheit aufgebaut, bei der es Spaß macht zuzusehen. Lediglich zweimal patzte die junge Mannschaft, zu Hause gegen Schwinge und beim stark abstiegsbedrohten ASC Cranz-Estebrügge II. Hinter den beiden Führenden klafft schon eine große Lücke.
Die SV Drochtersen/Assel IV verspielte – auch geschuldet durch viele wichtige personelle Ausfälle – in den letzten Spielen vor der Winterpause den Kontakt und vermutlich auch bereits die Aufstiegschancen.
Zusammen mit dem zweiten Überraschungsaufsteiger TuS Harsefeld III und dem FC Mulsum/Kutenholz II bildet die Elf von Björn Apmann eine kleine Verfolgergruppe. Die Harsefelder dürften allerdings nur aufsteigen, wenn die eigene zweite Mannschaft die Kreisliga verlässt.
Der SV Ottensen muss noch zwei Partien nachholen, könnte noch in den Kampf um Rang drei eingreifen. Insgesamt ist die Truppe von Timo Bösch zu unbeständig. Neben einigen guten Leistungen gab es auch mal eine 0:6-Heimpleite gegen den VfL Stade II, deshalb zählt der SV nicht zu den erlesenen Mannschaften, die ganz oben dabei sind.
Der TSV Eintracht Immenbeck II hat bereits 25 Zähler auf dem Konto. „Das Tabellenbild ist noch schief, deshalb dürfen wir uns noch nicht zurücklehnen“, sagte Trainer Jörg Giesecke kürzlich. Spiele wie in Wiepenkathen, wo es fünf Gegentore und eine Niederlage gab, zählten aber nicht zur Tagesordnung. Der Abstiegskampf fängt definitiv beim VfL Stade II an. Der Kreisliga-Absteiger, der inzwischen den Trainer wechselte, spielte zwischen Genie und Wahnsinn. Größte Schwäche der spielstarken Mannschaft: der Abschluss vor dem Tor. In Großenwörden hängt viel davon ab, ob in der Rückserie ein fester Torwart zur Verfügung steht. Die Heinsohn-Brüder sind zwar gut, aber als Feldspieler unverzichtbar. Der 47-jährige Stefan von Holten kann auch keine Dauerlösung sein.
Wie wird der Schwinger SC die Winterabgänge Fleckenstein und Klempahn verkraften? Nach dem Trainerwechsel startete der SC mit Dieter Just eine kleine Erfolgsserie, ohne den 18-Tore-Mann Daniel Fleckenstein könnte es am Ende der Saison sehr eng werden. Die großen Hoffnungen ruhen auf den lange verletzten Michael Kaufmann und Christian Hink. Nach einem glänzenden Saisonstart rutschte der TSV Apensen II gefährlich ab. „Ich habe es ja schon immer gesagt, dass das passieren kann“, unkte Trainer Christian Falk gerne mal. Tatsächlich trat dies ein, geschuldet durch viele Ausfälle in der ersten Apenser Mannschaft. Steht Falk das Stammpersonal wieder zur Verfügung, sollte der Abstieg kein Thema sein. Zur Not lässt der Trainerfuchs Christoph Hallmeyer aus Dänemark wieder anreisen.
Bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf III hängt ebenfalls viel davon ab, wer auf dem Platz steht. Die „Altherrentruppe“, ohne sich abwertend zu äußern, hat große Qualität, wenn Akteure wie Sven Tomfohrde, Thomas Aldag oder die Albers-Zwillinge auf dem Platz stehen. Sogar Dennis Meibohm schnupperte Kreisklassenluft. Zuletzt gab es gegen D/A IV einen bemerkenswerten 3:2-Sieg.
Der ASC Cranz-Estebrügge II, die TuS Güldenstern Stade III und das abgeschlagene Schlusslicht aus Wiepenkathen werden vermutlich bis zum Ende zittern, wenngleich die Situation in Wiepenkathen schon fast aussichtslos scheint. Die Elf von Roland Duchow ist zwar kein Kanonenfutter wie im letzten Jahr der FC Fredenbeck. Doch der hatte im Winter auch erst neun Zähler auf dem Konto und ist abgestiegen. Warum den Estebrüggern gegen die Teams von oben Erfolge glücken, insgesamt aber die Punkte fehlen, bleibt ein Fragezeichen, vielleicht ein Motivationsproblem?
Fehlt noch Noki in Action. Nach katastrophalem Start mit null Punkten in sechs Spielen sah einiges danach aus, als könnte die 1. Kreisklasse nach nur einem Jahr wieder beendet sein. Doch die Wierzbinski-Elf behielt Ruhe, und nach und nach kamen wichtige Spieler nach Verletzungen zurück. Drei Spiele Rückstand haben die Nottensdorfer noch, daher ist besonders in dieser Hinsicht die Tabelle noch sehr schief. Die Spannung im Abstiegskampf ist wohl auch in dieser Saison wieder die einzige, die bleibt, da der Aufstieg schon fast klar ist. Immerhin geht es zwischen den beiden Ausreißern an der Spitze auch noch um die Meisterschaft.
Aufrufe: 028.12.2015, 22:00 Uhr
Michael BrunschAutor