2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Laufduell: Benjamin Mayer (links), der sein 16. Saisontor für die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim markiert, versucht, Langenlonsheims Andreas Coutandin zu überholen.	Foto: Heidi Sturm
Laufduell: Benjamin Mayer (links), der sein 16. Saisontor für die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim markiert, versucht, Langenlonsheims Andreas Coutandin zu überholen. Foto: Heidi Sturm

Alsenztal zieht Karadeniz runter

Bei der 3:4-Niederlage der Löwen fliegen drei Spieler mit Rot vom Platz +++ SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim erreicht Aufstiegsrunde trotz 2:3-Pleite in Langenlonsheim

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Fußballer der SG Alsenztal, die im abgelaufenen Sportjahr so viele Rückschläge hatte wegstecken müssen, die Entscheidung in der Bezirksliga Untere Nahe herbeiführt? Dank des 4:3-Erfolgs der Kombinierten stehen die TSG Planig und die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim als die beiden letzten Teilnehmer der Aufstiegsrunde fest. Letztere darf sich außerordentlich bei der Mannschaft von Maximilian Bauer bedanken, verlor die Elf von Tino Häuser doch ihr Duell beim TSV Langenlonsheim-Laubenheim mit 2:3 und wäre bei einem Karadeniz-Sieg, womöglich noch am letzten Spieltag aus den Top-Vier gerutscht.

Dass diese wichtige Partie nach dem Seitenwechsel in ein wahres Spektakel ausarten würde, konnte im ersten Durchgang niemand erwarten. “Wir haben uns ganz gut angestellt, waren gut strukturiert und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben”, sagt ein sichtlich zufriedener Maximilian Bauer mit einem breiten Grinsen. Seine Mannschaft habe seine wichtigste Vorgabe umgesetzt, nämlich “ein Tor mehr machen als der Gegner”. Dennoch musste die SGA wieder einem frühen Rückstand hinterher rennen. Kemal Cöteloglu stand nach einem Karadeniz-Freistoß am langen Pfosten goldrichtig (5.). “Danach vergeben wir zwei, drei Hundertprozentige”, ärgert sich Gäste-Trainer Matthias Mahr. “Ich dachte schon, wir sorgen direkt für klare Verhältnisse.” Doch stattdessen habe es einen Bruch im eigenen Spiel gegeben. “Da sind wir nur noch hinterher gelaufen und können froh sein, dass wir zur Halbzeit nicht zurückgelegen haben”, so Mahr. Lukas Röder, der den Aussagen seines Trainers zuvor einige Hochkaräter hatte liegen lassen, erzielte per Fallrückzieher den Ausgleich (32.). “Danach waren wir drauf und dran zu erhöhen”, berichtet Bauer. Dennoch dauerte es bis nach dem Seitenwechsel ehe Dennis Weber (52.) nachlegte. Ein Foul von Mikail Ikiz, der erneut das Tor der Türken hütete, wurde dem Kreuznacher als Notbremse ausgelegt. Ikiz sah Rot, Serdar Yildiz verwandelte den folgenden Freistoß (61.) zum 3:1. “Durch ein Abstimmungsproblem zwischen Torwart und Innenverteidiger haben wir uns kurz danach den Ball ins eigene Tor gelegt”, schildert Maxi Bauer die folgenden Minuten. Doch direkt im Gegenzug war Lukas Röder per Hacke da und stellte den alten Abstand wieder her (69.). Hernach lagen beim ein oder anderen Gästespieler die Nerven blank. Kamer Yakut senste seinen Gegenspieler nahe der Eckfahne von hinten um und flog vom Feld. Wenig später durfte auch Cihan Yakut runter. “Angeblich wegen einer Tätlichkeit”, sagt Matthias Mahr, der die Szene nicht im Blick hatte, sich aber über derlei Aktionen ärgert: “Ich bin schon von dem ein oder anderen enttäuscht, weil wir einfach nicht die nötige Einstellung und Disziplin an den Tag legen. Dann haben wir es auch nicht anders verdient.” Zu acht gelang Furkan Meydan mit einem sehenswerten Distanzschuss zwar noch das 3:4, an der verdienten Pleite der Löwen änderte das jedoch nichts. “Wir haben absolut verdient gewonnen”, lobt Maxi Bauer sein Team: “Ein Riesenkompliment an die Jungs, auch wenn wir den Sack deutlich früher hätten zumachen müssen.”

Auf eine “grottenschlechte erste Halbzeit” folgte laut SG-Trainer Tino Häuser das Beste, was der von seiner Mannschaft bislang in dieser Runde gesehen hatte. “Da ist es extrem bitter, wenn du am Ende trotzdem mit leeren Händen da stehst”, erklärt der 53-Jährige, dessen Team sich nur dank der Schützenhilfe aus dem Alsenztal in die Aufstiegsrunde zitterte. Ein Sonderlob hatte Häuser für TSV-Schlussmann Nils Keber übrig, der zweimal “überragend gehalten hat”. Auf der anderen Seite freute sich Ferdi Özcan über einen für die Moral wichtigen Erfolg: “Das zeigt, dass die Mannschaft lebt. Genau dieses Gefühl nehmen wir mit.” Timotheus Mayer Marte brachte das Kellerkind in Führung, ehe Nicolai Spira sogar das 2:0 draufpackte. Doch nach dem Seitenwechsel kam die starke SG durch Benjamin Mayer und Sven Dangel zum Ausgleich. “Da hat uns Nils, der sein erstes Spiel für die Erste gemacht hat, wirklich gerettet”, lobt Özcan seinen Schlussmann. In der Schlussminute köpfte Erik Coutandin schließlich den Siegtreffer für “LaLo”, denen die drei Punkte zwar nichts für die Abstiegsrunde bringen, für die Moral aber sei das Erfolgserlebnis umso wichtiger gewesen, betont Ferdi Özcan. ZUR BILDERGALERIE

SG Weinsheim - SG Eintracht Bad Kreuznach II abgesagt (neuer Termin: 16. März, 19.15 Uhr). - Heiß wie Frittenfett waren die Mannen von SGE-Trainer Burak Ersoy auf den eigens ausgerufenen Neubeginn. “Wir wollten unbedingt spielen, aber die Gesundheit geht im Fußball immer vor”, sagt Ersoy, dessen Team mit neuem Mut und vor allem neuen Personal die Mission Klassenverbleib doch noch möglich machen möchte. Doch mitten in diese Euphorie hinein ließ nicht nur im Lager der “kleinen Eintracht” Corona in dieser Woche die Muskeln spielen. Auch die SG Weinsheim hat es ziemlich getroffen, sodass auch die Partie der zweiten Mannschaft gegen den FSV Bretzenheim II abgesagt werden musste: “Wenn du dann gleich sieben, acht oder neun Corona-Fälle auf einmal in deinen Reihen hast, musst du das akzeptieren”, hofft Kreuznachs Spielertrainer bei allen Betroffenen auf einen milden Verlauf und schnelle und vollständige Genesung. “Es gab einfach keine andere Lösung, als das Spiel zu verlegen”, sehnt sich Burak Ersoy herbei, dass der Ball bald wieder unbeschwerter Rollen kann.

Aufrufe: 06.3.2022, 19:45 Uhr
Martin ImruckAutor