2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zwei spannende Relegationsspiele gab es zwischen Basara Mainz und dem VfR Baumholder.
Zwei spannende Relegationsspiele gab es zwischen Basara Mainz und dem VfR Baumholder. – Foto: Schipp

Als Basara in die Verbandsliga durchmarschierte

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Vor einem Jahr gelingt Basara der fünfte Aufstieg in Folge +++ Knappe Siege in der Relegation gegen Baumholder sorgen für Jubel

Nahe. Auch wenn der Ball auf den Sportplätzen an der Nahe aufgrund der Corona-Pandemie ruht, müsst ihr doch nicht völlig auf Spielberichte verzichten. Jeden Freitag wirft die FuPa-Redaktion einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Duell zwischen Basara Mainz und dem VfR Baumholder in der Aufstiegs-Relegation am 05. Juni 2019.

Dass Basara Mainz zu stark für die Konkurrenz sein würde, wurde schon schnell nach der Gründung des Vereins im Sommer 2014 klar, die Frage war nur, bis in welche Liga der Durchmarsch der Japaner gehen würde. Vor etwas mehr als zwölf Monaten war dann klar, dass der Verein gerade einmal fünf Jahre nach seiner Gründung in der Verbandsliga antreten würde. Während der Klub in den Vorjahren aber noch jeweils als Meister direkt aufgestiegen war, musste zum Abschluss der Saison 2018/19 die Relegation mit zwei engen Spielen gegen Baumholder herhalten.

Mit einem Sieg ins Rückspiel auf eigenem Platz
Am Abend des 5. Juni empfing das Team von Trainer Takashi Yamashita die Gäste zum entscheidenden Rückspiel der Relegation auf eigenem Rasen, durch die mitgereisten Gästefans war von einem Heimvorteil aber nicht viel zu spüren. Dass Baumholder so oder so kein einfacher Gegner war, dürfte spätestens nach dem Hinspiel klar gewesen sein, denn auch wenn Basara das mit 3:2 gewonnen hatte, hatte der VfR das sonst so stabile Defensivbollwerk geknackt. Entsprechend selbstbewusst ging Baumholder dann auch ins Rückspiel, wie VfR-Trainer Sascha Schnell erklärt: "Das Hinspiel hat gezeigt, dass Basara verwundbar ist." Die Mannschaft habe absolut daran geglaubt, dass im Rückspiel ein Sieg möglich war und sich die passende Taktik zurecht gelegt: "Selber kompakt stehen und das eine entscheidende schießen", beschreibt Schnell die Herangehensweise. Bei Basara war der Respekt vor dem Gegner groß, man habe gemerkt dass Baumholder viele starke Spieler in der Offensive habe, sagt Yamashita, schon in der Liga habe Baumholder das unter Beweis gestellt. Mit dem Sieg aus dem Hinspiel waren aber dennoch die defensiv- und konterstarken Japaner im Vorteil. Und selbst wenn aus dem Spiel heraus kein Tor gelingen sollte, würden ihnen immer noch Standardsituationen bleiben, denn auch da war die Mannschaft gut aufgestellt, im Hinspiel hatte Ryo Kato zwei Freistöße direkt versenkt: "Das war entscheidend gewesen", beschreibt der Basara-Trainer die Leistung seines Mittelfeldspielers in jener Partie.

Baumholder ist ein starker Gegner
Die Karten im Rückspiel standen also gut für den Mainzer Klub, doch zunächst waren es die Gäste aus Baumholder, die ihre Taktik besser umsetzen konnten und in der ersten Halbzeit etwas mehr Spielanteile hatten. Weil aber kein Tor gelang, stand es weiter 0:0 - ein Ergebnis, das Basara reichen würde, also musste der VfR mehr Risiko gehen, was die Heimelf eiskalt ausnutzte und sich Konter erspielte. Wenige Minuten vor Abpfiff war es dann so weit, dass die Entscheidung fiel: Nachdem Basara-Keeper Felix Pohlenz einen wuchtigen Distanzschuss stark pariert hatte, gab es nochmal eine Ecke für Baumholder und die Mannschaft von Sascha Schnell warf alles nach vorne. Nur ein Verteidiger und der Keeper blieben zum Absichern hinten, so dass Yugi Sone ein Solo aus der eigenen Hälfte hinlegen konnte. Die Ecke wurde abgewehrt, der Basara-Spieler ließ an der Mittellinie den letzten gegnerischen Verteidiger stehen, lief alleine aufs Tor zu und blieb eiskalt. 1:0, Spiel entschieden, der Aufstieg war perfekt - in der Nachspielzeit noch zwei Tore zu schießen, würde für Baumholder unmöglich sein. "Das Tor ist kaum in Worte zu fassen. Alleine, was er die letzten Wochen abgerissen hat. Er hat eine Pferdelunge“, jubelte Abwehrspieler Jan Itjeshorst über den Torschützen des Tages. Natürlich war die Freude bei der gesamten Mannschaft riesig und auch die Ersatzspieler wollten es sich nicht nehmen lassen, Sone noch auf dem Platz zu herzen.

Wiedersehen in der neuen Saison
Zum fünften Mal in fünf Jahren stieg der japanische Klub aus Mainz auf und erhielt auch vom Gegner Anerkennung: "Über die zwei Spiele hat es Basara verdient gehabt", erklärt der Baumholder Coach, dessen Mannschaft nicht nur auf dem Platz eine tolle Leistung bot. Denn auch nach der Partie zeigten die VfR-Kicker Klasse, blieben trotz des verpassten Aufstiegs auf dem Platz und tranken gemeinsam, beschreibt Yamashita die Szene nach Abpfiff. Das sei für ihn vorbildlich, so ein Klub wolle Basara auch sein: Egal ob Sieg oder Niederlage, der Zusammenhalt und der Spaß solle zählen. "Ich mag Baumholder als Verein, aber nicht als Gegner", bewertet Yamashita den Kontrahenten, der Basara auf dem Platz so viele Probleme bereitet hatte und auch nach Abpfiff als fairer Verlierer überzeugte. Zur neuen Saison dürften erneut zwei spannende Partien der Klubs warten, denn in der coronabedingt verkürzten Saison durfte auch Baumholder den Aufstieg in die Verbandsliga bejubeln - Mal sehen, wer beim nächsten Mal die Nase knapp vorne hat.

Tore (Hinspiel in Baumholder): 1:0 Patrick Clos (7.), 1:1 Ryo Kato (27.), 1:2 Ryo Kato (32.), 1:3 Daigo Hiromoto (43.), 2:3 Patrick Clos (67./FE).

Tor (Rückspiel in Mainz): 1:0 Yugi Sone (88.).

Aufrufe: 026.6.2020, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor