2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Aindlings Coach Thomas Wiesmüller (links hinten) baut auf seine Neuzugänge: (hinten von links) Tobias Hildmann, Alexander Lammer, Alexander Thiel, Benjamin Woltmann, Patrick Stoll, (vorne von links) Simon Schön, Thomas Zimmermann, Maik Stach, David Burghart und Arthur Mayer.	  F.: Johann Eibl
Aindlings Coach Thomas Wiesmüller (links hinten) baut auf seine Neuzugänge: (hinten von links) Tobias Hildmann, Alexander Lammer, Alexander Thiel, Benjamin Woltmann, Patrick Stoll, (vorne von links) Simon Schön, Thomas Zimmermann, Maik Stach, David Burghart und Arthur Mayer. F.: Johann Eibl

Aindling will endlich wieder jubeln

Nach dem Abstieg gilt der TSV als Topfavorit auf den Titel +++ Zehn Neuzugänge sollen zum Gelingen beitragen

Neun Jahre sind vergangen, seit der TSV Aindling Vizemeister in der Bayernliga wurde. Damals sprach man vorübergehend gar von einem Aufstieg in die Regionalliga. Von diesen Zeiten kann im Sommer 2018 nur noch geträumt werden. Der Verein ist inzwischen in der Bezirksliga Nord gelandet.

Mit der sportlichen Talfahrt sank das Interesse auf den Rängen, in der vergangenen Landesliga-Saison fiel der Schnitt unter 200 Besucher pro Heimspiel. Jetzt aber soll es wieder aufwärts gehen, der Kader hat nicht weniger als zehn neue Spieler erhalten. Kein Garant für den sofortigen Aufstieg, aber immerhin eine Basis für einen Aufschwung.

Auffallend ist im aktuellen Aufgebot die große Zahl von Defensivleuten. Sind alle einsatzfähig, wird es eng werden, nicht nur auf der Ersatzbank, sondern gar auf der Tribüne. Dagegen steht nur ein relativ kleiner Kreis von Angreifern parat. Mathias Jacobi ist gerade dabei, vom Stürmer zum linken Abwehrmann umzuschulen. Man könnte die Konstellation auch positiv sehen: Wer hinten zuverslässig steht, der braucht zum Erfolg nicht viele Tore.

Hin & Weg

Nicht weniger als zehn Fußballer wurden für die neue Runde engagiert, neun von anderen Klubs, dazu Simon Schön aus der eigenen zweiten Mannschaft. Sicher auch ein symbolischer Akt, um den Leuten aus dem Team zwei zu zeigen, dass für sie die Tür nach oben offen steht. Prominentester Neuzugang ist Benjamin Woltmann, der schon mal am Schüsselhauser Kreuz (2011/12) kickte und 68-mal sogar in der Regionalliga im Einsatz war. Simon Haas hat den Verein ebenso zum zweiten Mal verlassen wie Mehmet Vural. Kilian Huber hat bereits im Winter aus beruflichen und familiären Erwägungen seinen Abschied eingereicht. Wolfgang Klar wechselt zum Ligakonkurrenten nach Adelzhausen, Christian Wink nach Zusmarshausen und Simon Fischer, der als Torjäger geholt worden war, heuerte in Rain an.

Team & Chef

Trainer bleibt Thomas Wiesmüller, das hat der Verein bereits vor Monaten mitgeteilt. Nach dem Abstieg wurde über dessen Zukunft noch mal spekuliert. Nun ist klar, dass er mit dem stark veränderten Team von Anfang an im oberen Bereich der Tabelle agieren muss. Helfen wird ihm dabei Joachim Kessel, der früher die zweite Mannschaft des Vereins trainierte. Er tritt die Nachfolge von Tobias Völker an, der vom Frühjahr 2003 bis zum Sommer 2015 seinen Stammplatz in der Abwehr hatte, ehe er Co-Trainer wurde.

Glücks- & Sorgenkinder

Julian Mayr wäre wieder erste Wahl, doch nach seinem Kreuzbandriss muss er sich bis ins Jahr 2019 hinein gedulden. Simon Schön hat einen großen Sprung von der B-Klasse hinauf in die Bezirksliga geschafft. Mal schauen, wie er sich dort schlägt angesichts des großen Konkurrenzkampfes.

Test & Taktik

Für die Abwehrreihe kommt eine größere Zahl von Fußballern in Betracht. Davor wird Benjamin Woltmann die Fäden ziehen. Über die Besetzung ganz vorne darf man spekulieren. An Simon Knauer und Patrick Modes wird erneut kein Weg vorbeiführen. Fünf Testspiele wurden in den vergangenen Wochen absolviert. Lediglich gegen den Bayernligisten aus Schwabmünchen (1:4) gab’s eine Niederlage. Die übrigen vier Partien endeten siegereich, wobei das jüngste 3:1 gegen Mitabsteiger Stätzling wohl die beste war.

Start & Ziel

Los geht’s am Freitag mit dem offiziellen Eröffnungsspiel in Ecknach (18 Uhr). Auch das erste Heimspiel am 5. August gegen den Nachbarn aus Meitingen verspricht Brisanz. Danach wird sich zeigen, inwieweit die Vorgabe von den Verantwortlichen (vorne mitspielen, aufsteigen) umzusetzen ist.

Prognose

Der sofortige Aufstieg könnte zu schaffen sein, zumal sich derzeit keine Mannschaft aufdrängt, die als Top-Favorit einzustufen wäre. Die Qualität im Kader müsste eigentlich ausreichend sein. Doch das besagt nicht viel. Auch in der vergangenen Saison erschien das Potenzial so stark, dass keiner so recht glauben wollte, es könnte nach unten gehen. Und über eins sollten sich die Aindlinger auch im Klaren sein: Die Konkurrenz wird gegen den TSV, der viele Jahre lang höherklassig agierte, besonders hoch motiviert sein.

Aufrufe: 023.7.2018, 11:36 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor