Abstiegskampf pur in Oldendorf

Die Ausgangslage war klar, für Noki in Action war verlieren verboten. Der Tabellenvierzehnte lag zwei Punkte hinter Oste/Oldendorf III, hat aber bereits zwei Partien mehr ausgetragen. Zu sehen war davon in den ersten 45 Minuten so gut wie nichts. Das Trainerteam Sturm/Born musste zwar drei Akteure der zweiten Mannschaft mit nach Oldendorf nehmen, doch was man beim Konkurrenten ablieferte, hatte noch nicht viel mit Abstiegskampf zu tun, was die beiden nach dem Abpfiff auch so bestätigten: "Die Einstellung fehlte, so geht das nicht, wenn man da unten raus will." Besser dagegen die Hausherren. Auf aufgeweichtem Boden zeigte die Elf von Sandro Vollmers, wie Abstiegskampf geht. Richtig gute Chancen wurden allerdings in den ersten 30 Minuten nicht erarbeitet. Lediglich ein Schuss von Oliver Buck in aussichtsreicher Position verfehlte das Ziel (12.). Der seifige Untergrund machte es Schiedsrichter Kevin Völkers nicht immer leicht. 13 weitgehend berechtigte Gelbe Karten standen am Ende auf seinem Zettel in einer keineswegs unfairen oder harten Begegnung.

Jörg Thomann, eines der Gründungsmitglieder, stellte sich zum letzten Mal ins Tor. Seine Karriere soll beendet sein.

Chris Jarczinski, der auch noch für die A-Junioren des VfL Güldenstern Stade in der Landesliga spielt und ein Doppelspielrecht besitzt, erzielt nach etwas über einer halben Stunde mit einem satten Schuss aus halbrechter Position das verdiente 1:0. Jörg Thomann, der sein letztes Pflichtspiel für Noki in Action absolvierte, so ist zumindest die Planung, war bei diesem Ball machtlos. Als dann auch noch Spielertrainer Björn Born verletzt vom Platz ging, musste man für die Nottensdorfer schlimmstes befürchten. Nach einem Eckball von Chris Jarczinski nutzte Felix Schomacker seine Freiheit am Fünfmeterraum zum 2:0. Spätestens jetzt hätte wohl keiner der etwa 20 Zuschauer noch etwas auf die Gäste gesetzt.

Chris Jarczinski bejubelt seinen schönen Treffer zum 1:0.

Kurz vor der Pause etwas Glück für den FC. Frank Trauth, der nach einer überflüssigen Unsportlichkeit bereits verwarnt war, leistete sich ein Foul am schnellen Pascal Meyn - durchaus gelbwürdig, doch Schiri Völkers beließ es bei einer letzten Ermahnung. Trauth blieb nach der Halbzeit in der Kabine. Jetzt gab es allerdings ein völlig verändertes Bild. O/O-Trainer Sandro Vollmers warnte noch beim Wiederanpfiff: "Jetzt bloß nicht wieder dumme Fehler machen." Kaum gesagt, da stand es auch schon 2:1. Der eingewechselte Rouven Peters ließ sich ziemlich leicht von Lars Renken austanzen, der legte quer zu Marius Schierwagen und es war passiert. Noki war jetzt aufgewacht, die Spieler feuerten sich plötzlich untereinander an. Ein überflüssiges Foul von Arthur Justus am äußersten Ende des Strafraumes endete mit einem Elfmeter. Marius Schierwagen zielte allerdings zu genau, traf nur den Innenpfosten, von da prallte die Kugel raus.

Marius Schierwagen kommt vor Mirco Meyer an den Ball und auch Kepper Florian Borowski ist chancenlos.

Es war mittlerweile ein richtig schöner Abstiegsfight. Wenig später machte der agile Offensivspieler seinen Fehlschuss wieder gut und traf mit links zum 2:2. Jetzt war alles drin. Beide Mannschaften wollten den Sieg, die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. Allein achtmal Gelb in den letzten 25 Minuten zeigte, dass sich keiner etwas schenkte. Aber, wie schon erwähnt, es war kein überhartes Spiel. Dennoch hätte es kurz vor dem Ende noch Rot geben können. FC-Abwehrspieler Malte Hagenah konnte sich als ziemlich letzter Mann nur noch mit einem Trikotreißen gegen Daniel Plagemann wehren. Schiri Völkers beließ es bei Gelb. Letztlich trennten sich die beiden Abstiegskandidaten in einem kämpferisch rasanten Spiel mit einem verdienten 2:2. "Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Das Ergebnis am Ende auch", meinten die beiden Noki-Spielertrainer. Sandro Vollmers konnte man nicht so richtig entlocken, ob er zufrieden war. Im zweiten Durchgang sah man ihn des Öfteren den Kopf schütteln und das nicht zu unrecht.

Schiedsrichter: Kevin Völkers (Hedendorf/N.) - Zuschauer: 20