2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Über 300 Liga-Einsätze, die meisten von ihnen in der Landesliga, hat Andreas Siegert (vorne) für den FC Tegernheim gesammelt.
Über 300 Liga-Einsätze, die meisten von ihnen in der Landesliga, hat Andreas Siegert (vorne) für den FC Tegernheim gesammelt. – Foto: Simon Tschannerl

Andy Siegert vollzieht einen Tapetenwechsel

Der langjährige Abwehrchef Tegernheims steigt beim SC Lorenzen ins Trainertum ein

Dann war die Zeit irgendwann doch reif für einen Tapetenwechsel: Zeit seiner aktiven Karriere im Herrenbereich schnürte Andreas Siegert seine Fußballschuhe für den FC Tegernheim. Ganze zwölf Jahre lang hielt er die Abwehr des Landesligisten zusammen – bis jetzt. Verschiedene Umstände führten dazu, dass es den 31-Jährigen diesen Sommer in die Kreisliga 2 zum SC Lorenzen verschlagen hat. Beim Dorfklub am Ufer des Regens steigt Siegert ins Trainer-Business ein.

Lange hatte Andy Siegert nicht überlegen müssen, als er mit der jungen sportlichen Führung des SCL, bestehend aus dem Brüderpaar Robert und Thomas Brunner, ins Gespräch kam. Anstelle einer anvisierten Pause nach dem Abschied aus Tegernheim greift er als spielender Co-Trainer in Lorenzen an. Und das scheint zu passen: Seine Frau als gebürtige Lorenzerin und er kannten schon die ein oder anderen Gesichter im Verein. Außerdem bauten die beiden ein Haus im nur ein Steinwurf entfernten Wolfsegg. Siegerts Wunsch, fußballerisch etwas zurückzutreten, erfüllt sich durch die jetzt wesentlich kürzeren Anfahrtswege.

Und natürlich, Siegert sieht sich als Spielertrainer von nun an ganz anderen Aufgaben vorgesetzt als während des Kapitels Tegernheim. „Du musst dich um ganz andere Sachen kümmern. Ich wollte das Trainersein mal ausprobieren und momentan macht es mir schon Spaß“, erzählt er und nimmt bereits den Erwerb der C-Lizenz zum Trainieren in Augenschein. Dass er mit Stephan Besold (52) zusammenarbeiten würde, war Siegert ein Anliegen. Besold war erst Torwarttrainer in Lorenzen, übernahm kurz vor Ende der letzten Saison den Trainerposten interimsweise und hat diesen jetzt fest inne. Zur Freude Siegerts: „Wir kommen immer auf den gleichen Nenner!“

Sportlich „krebste“ Lorenzen lange Zeit in der Kreisklasse herum, ehe 2021 der Sprung in die Kreisliga gelang. Am Ende seiner Premierensaison errang der SC als Elfter der Einser-Staffel gerade so den Klassenerhalt. Es folgte der – nicht ganz freiwillige – Wechsel in der Gruppe 2. Wieder reist die Truppe also zu neuen Sportplätzen. „Wir nehmen es an, versuchen das beste daraus zu machen und freuen uns auf andere Gegner“, nimmt es Siegert locker. Er macht eine positive Grundstimmung innerhalb der Mannschaft aus.

Die Kreisliga 2 sei heuer eine Liga, wo jeder jeden schlagen könne. Ausreißer nach oben oder unten macht der 31-Jährige nicht aus. Diesen Umstand bekam auch Lorenzen selbst schon spüren. In engen Duellen mit Undorf (1:2) und Ponholz (1:3) wäre bei einer besseren Chancenausbeute ein oder gar drei Punkte möglich gewesen. Hier haperte es nach einer nur dreiwöchigen Vorbereitung noch am Fitnesslevel. „Die ersten zwei Ligaspiele waren blöd gesagt wie Testspiele. Seit Holzheim sind wir bei hundert Prozent“, freut sich Siegert über den in Holzheim (3:0) eingetüteten ersten Saisonsieg von vor einer Woche. Diesmal genoss man ein spielfreies Wochenende.

Was heuer für den SCL drin ist? „Auf jeden Fall wollen wir nicht wieder bis zum Schluss zittern“, gibt Siegert vor, „Wir schauen, eine gute Rolle in der Liga zu spielen und schönen Fußball zu spielen.“

Das Drumherum abseits der beiden Herrenmannschaften passt. Durch den Neubau des Vereinsheims ging vieles nochmal eine Schritt nach vorne. Der Dorfverein zeichnet sich durchs Familiäre aus. Und auch die Spieler halten zusammen, kicken seit Jahren miteinander, sind zum Teil gemeinsam im Burschenverein. Viele Leute arbeiten im Hintergrund und investieren Eigeninitiative – ehrenamtlich versteht sich. In zwei Wochen reist ein Tross von 50 Männern und Frauen des SC Lorenzen zum Straubinger Gäubodenvolksfest.

Aufrufe: 08.8.2022, 10:00 Uhr
Florian WürtheleAutor