2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Kabinenparty: Kirchheims Spieler und Offizielle feiern das 6:0 zu den Klängen von „Major Tom“.
Kabinenparty: Kirchheims Spieler und Offizielle feiern das 6:0 zu den Klängen von „Major Tom“. – Foto: Maiberger/KSC

6:0! Kirchheim schießt die Löwen ab: "Die Jungs reißen die Kabine ab"

Die Bayernliga-Fußballer des Kirchheimer SC machen gegen den TSV 1860 II das halbe Dutzend voll und setzen im Abstiegskampf ein dickes Ausrufezeichen.

Kirchheim – „Die Jungs reißen jetzt die Kabine ab!“, freute sich Kirchheims überglücklicher Spielertrainer Steven Toy mit seinen Schützlingen, die zu den Klängen von „Major Tom“ ihren 6:0-Kantersieg gegen den TSV 1860 München II feierten. Es war erst der dritte Saisonsieg und erst die vierte Partie ohne Gegentor – und doch hat bis dato kein Bayernliga-Team höher gewonnen als das Schlusslicht, auch nicht der TSV Dachau 1865, gegen den der KSC mit 1:7 unterging oder die Aufstiegskandidaten TSV Schwaben Augsburg (7:1, 6:0) und TSV Landsberg (6:0).

Die freien Tage über Ostern sind gestrichen!

Löwen-Trainer Frank Schmöller

„Das ist einfach nur geil“, versuchten die KSC-Spieler Sebastian Zielke und Philipp Maiberger erst gar nicht, das Unfassbare zu erklären. Es passte einfach alles zusammen: Absoluter Wille, aufopferungsvoller Einsatz und mutiges Offensivspiel paarten sich mit dem schon so oft vermissten Spielglück und einer ungewohnten Effizienz im Abschluss.

Hinzu kam, dass der Gegner einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. „Blamabel“ und „peinlich“ nannte 1860-Trainer Frank Schmöller den Auftritt seiner Elf: „Ich habe für diese Leistung keine Erklärung, Kirchheim hat auch in der Höhe verdient gewonnen – wir müssen uns schämen. Die freien Tage über Ostern sind gestrichen!“

Vom Anpfiff weg stresste der Tabellenletzte die Junglöwen auf dem engen Kunstrasenplatz schon bei der Ballannahme und profitierte früh von einem Fehlpass im Aufbau: Roman Prokoph erzielte nach nur 110 Sekunden das 1:0. Andrii Hert setzte einen Freistoß an den Pfosten (4.) und erhöhte per Schrägschuss auf 2:0 (8.), ehe KSC-Keeper Ivan Babic mit einer Glanztat das Anschlusstor verhinderte (14.). Jetzt schienen die Gäste im Spiel angekommen zu sein, mussten aber mitansehen, wie Prokoph den Ball nach einer schönen Kombination über Marco Flohrs und Antonijo Prgomet über die Linie drückte (19.) – es war sein sechstes Tor im fünften Punktspiel. Der Ex-Profi scheiterte kurz darauf an 1860-Keeper Maximilian Rothdauscher (34.), und Luca Mauerer köpfte eine Flanke von Hert zum 4:0-Halbzeitstand ein (42.).

Der für den verletzten Hert (Verdacht auf Nasenbeinbruch) gekommene Alessandro Cazorla verwandelte einen an ihm selbst verschuldeten Strafstoß (48.) und beendete seine Torflaute von acht Spielen in Serie, dann bejubelte er nach Vorarbeit von Prokoph seinen zehnten Saisontreffer (79.). Die beste von drei 1860-Chancen nach der Pause vergab Samir Neziri aus zwei Metern (65.), Kirchheims Kerim Özdemir verpasste den siebten Streich (90.+3).

Dass der KSC ab sofort stets eine Kamera an der Seitenlinie platzieren wird, ist nur ein Gerücht: Wie schon beim überraschenden 2:1 gegen Landsberg war das Bayerische Fernsehen am Start und drehte diesmal zum Thema Amateurfußball. (GUIDO VESTEGEN)

Kirchheimer SC – TSV 1860 München II 6:0 (4:0)

Kirchheim: Babic - Maiberger (73. Ecker), Milla Nava, Lopez Guerena, Zielke - Flohrs (79. Wilms), Baitz, Prgomet (68. Pfeiffer), Hert (46. Cazorla) - Mauerer (63. Özdemir), Prokoph

Tore: 1:0 Prokoph (2.), 2:0 Hert (8.), 3:0 Prokoph (19.), 4:0 Mauerer (42.), 5:0 Cazorla (48., Foulelfmeter), 6:0 Cazorla (78.)

Schiedsrichter: Marina Bachmann (SV Großwallstadt) – Zuschauer: 180

Aufrufe: 029.3.2024, 12:30 Uhr
Guido VerstegenAutor