2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Unzufriedenheit an der Seitenlinie: Coach Finn Jaensch sah  nach dem Seitenwechsel nur noch reagierende „Jungstörche“, die seinem Plan keine Folge leisteten.
Unzufriedenheit an der Seitenlinie: Coach Finn Jaensch sah nach dem Seitenwechsel nur noch reagierende „Jungstörche“, die seinem Plan keine Folge leisteten.

Zweite Pleite in Folge für Holstein Kiel

B-Junioren: Der Lerneffekt bleibt aus

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Nach zwei Siegen zum Start des Fußballjahres musste Holstein Kiels U17 mit der 2:4 (1:0)-Auswärtsniederlage in Wolfsburg die zweite Pleite in Serie hinnehmen. Trainer Finn Jaensch fand nach dem in Halbzeit zwei enttäuschenden Auftritt klare Worte und fordert dringende Besserung von seinen Schützlingen ein.

Dabei begann die Partie in der Autostadt durchaus positiv. Die KSV hatte zwar in der Anfangsphase einige Standardsituationen gegen sich zu überstehen, meisterte diese aber ohne klare Torabschlüsse zuzulassen. „Wir haben, wie schon gegen Hertha vor einer Woche, eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, honorierte Jaensch den engagierten Start seines Teams, das sich schon bald mit der Führung gegen den Tabellenachten belohnen sollte.

Ein gezielter Rückpass, den VfL-Torsteher Antonio Brandt unerlaubterweise mit den Händen aufnahm, führte zu einem indirekten Freistoß aus spitzem Winkel, den Kapitän Malte Petersen auf den langen Pfosten querlegte, wo ihn der aufgerückte Linksverteidiger Lasse Greve erfolgreich verwertete. „Auch danach haben wir trotz Gegenwindes super gegen den Ball gearbeitet, haben immer wieder Umschaltaktionen nach vorne gehabt“, erkannte Jaensch, dass sein Team die Taktzahl bis zum Pausenpfiff aufrecht erhielt.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Misere dann aber ihren Lauf. „Für die zweite Halbzeit wollten wir eigentlich die Lehre aus der Begegnung mit Hertha (1:2-Niederlage nach 1:0-Führung, d. Red.) ziehen, dass wir weiter nach vorne spielen und mehr mit dem Ball arbeiten“, erklärte Jaensch den angestrebten Spielstil, der sich jedoch nicht auf dem Feld widerspiegelte.

Stattdessen musste Torhüter Anton Lattke schon früh nach Wiederanpfiff mit einer Glanztat für seine Vorderleute retten. In Minute 54 war er dann machtlos, als Brian Otto einen Wolfsburger Abschluss unglücklich an den Pfosten abfälschte und die Kugel anschließend von Lattkes Rücken unglücklich ins Tornetz sprang.

Das zweite Gegentor zeugte dann vom Ballgefühl der VfL-Sturmspitze: Charles-Jesaja Herrmann nahm einen Chippass bedrängt von zwei Gegenspielern klasse an und schloss wuchtig ab (68.). Nun verloren die Gäste gänzlich ihr Konzept und fingen sich drei Zeigerumdrehungen später das vorentscheidende 3:1 ein. Ole Pohlmann zog aus 22 Metern ab und profitierte von einer weiteren Abfälschung, die den Ball im hohen Bogen über Lattke hinweg ins lange Eck segeln ließ.

„Wir haben uns die ganze Woche über vorgenommen mutiger zu agieren. Stattdessen haben wir sofort lange Bälle gespielt und so Wolfsburg immer wieder auf uns zulaufen lassen“, erkannte Kiels Trainer die Wurzel des Übels im eigenen Fehlverhalten.

So erhöhten die Gastgeber durch Pohlmanns zweiten Treffer nach einem Ballverlust Ottos auf 4:1 (77.). Das 4:2 durch Jonas Seidel nach einem Eckstoß war dann bloße Ergebnismakulatur (79.). „Wir haben leider genau die gleichen Fehler wie gegen Berlin gemacht. Diesmal bin ich tatsächlich ein bisschen sauer und enttäuscht, weil wir das, was wir uns in der Halbzeit vorgenommen haben, nicht umgesetzt haben. Es war, als hätte das Hertha-Spiel einfach keinerlei Lerneffekt hervorgerufen. Daran müssen wir jetzt unbedingt arbeiten, damit wir unsere Vorhaben in den nächsten Spielen umsetzen können“, sprach Jaensch Klartext.

VfL Wolfsburg: Brandt – Janke, Franke, Kinitz, Scholz – Marx – Yeboah Zamora, Saracevic (79. Ceesay), König (79. Nazare-Vaz), Sommer (52. Pohlmann) – Herrmann.

Holstein Kiel:
Lattke – Wansiedler (74. Borgmann), Otto (78. Melahn), Timm, Greve – Möller, Tiedemann (74. Jürgensen), Petersen, Ay (68. Jungehülsing)– Awuku, Seidel.

SR: Bringmann (Bad Lausick).
Zuschauer: 53.
Tore:
0:1 Greve (17.), 1:1 Lattke (54. Eigentor), 2:1 Herrmann (68.), 3:1 Pohlmann (71.), 4:1 Pohlmann (77.), 4:2 Seidel (79.).
Aufrufe: 013.3.2017, 07:00 Uhr
SHZ / wti Autor