Es war definitiv möglich, Abstieg zu vermeiden

Herr Vorbeck, haben Sie den Abstieg schon verdaut?

Marco Vorbeck: Auch wenn uns von vornherein klar war, dass es für uns nur um den Klassenerhalt gehen würde, sitzt der Stachel schon noch sehr tief. Dass es am Ende so knapp wurde und letztlich ja nur ein Sieg fehlte, ist sehr bitter. Wir hatten in der Rückrunde etliche Spiele, in denen wir einfach punkten mussten, es aber leider sträflich versäumten. Es wäre definitiv möglich gewesen, den Abstieg zu vermeiden.

Was hat letztlich gefehlt?

Erschwerend war, dass viele Spieler des jüngeren Jahrgangs zum Kader gehörten, die natürlich gerade im ersten Saisonteil Probleme hatten, sich an das gestiegene Niveau zu gewöhnen. Und uns fehlten eben diese ein, zwei Leute, die in engen Partien den Unterschied ausmachen können. Viele der anderen Teams haben solche starken Individualisten. Und wir hatten große Schwierigkeiten mit dem Toreschießen – 15 Treffer sind alles andere als ein guter Wert.

Ihre Mannschaft hat sich in der Rückrunde deutlich gesteigert. War zu Beginn vielleicht der Respekt zu groß und das Vertrauen in die eigene Stärke zu gering?

Auf jeden Fall war der Respekt vieler anfangs zu groß. Wir agierten zu nervös und trauten uns gerade im Spiel nach vorne viel zu wenig. Als Mannschaft haben wir uns dann aber toll entwickelt, das war schon gegen Ende der Hinrunde zu merken. Wir sind letztlich auf eine Stufe mit den anderen Teams gekommen. Der nächste Schritt wäre gewesen, die Spieler dahingehend zu entwickeln, dass sie eben den Unterschied in den engen Begegnungen ausmachen können.

Wen möchten Sie aus Ihrer Mannschaft herausheben?

Auf jeden Fall unseren Torwart Philipp Puls. Er war der Einzige, der konstant immer über dem Schnitt gespielt hat. Von 26 Partien waren 24 überragend. Er hielt uns etliche Male mit tollen Paraden im Spiel, war stets total motiviert und konzentriert. Ansonsten haben sich viele bei uns gut entwickelt. Hier sind beispielsweise Kevin Ehlers, Maurice Schah Sedi, Mattes Petereit oder Marvin Runge, der immerhin sieben unserer 15 Tore erzielte, zu nennen.

Mit dem Training geht es erst am 3. Juli wieder los. Dennoch: Wer kommt, wer geht – gibt es hier schon etwas zu berichten?

Wir werden wieder einen großen Schwung von den C- Junioren dazubekommen, über zehn Spieler, sowie von extern bis jetzt Cosmo Syrbe (FC Mecklenburg Schwerin) und Andreas Tokic (Torwart aus Kufstein/Österreich, zuletzt DFI Bad Aibling). Abgänge gibt es noch keine.

Ist es verfrüht, jetzt schon Ziele für die nächste Saison zu formulieren?

Vom sofortigen Wiederaufstieg zu reden, so etwas mache ich nicht. Man weiß im Jugendbereich ohnehin nie so richtig, was wirklich realistisch ist, und es dauert immer eine gewisse Zeit, bis sich eine neue Mannschaft findet. Für mich ist und bleibt das Wichtigste, die Jungs auszubilden, besser zu machen und weiter Richtung Profi-Fußball zu bringen. Aber ich gehe auch in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Natürlich wollen wir oben mitmischen und am Ende zwischen Platz eins und sechs ankommen.