2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Sonnige Zeiten: Der U17-Chefcoach und Sportliche Leiter des NLZ, Finn Jaensch konnte sich an der Seitenlinie zumeist entspannen. Foto: pn
Sonnige Zeiten: Der U17-Chefcoach und Sportliche Leiter des NLZ, Finn Jaensch konnte sich an der Seitenlinie zumeist entspannen. Foto: pn

U19 und U17 - Riesenjahr für Holstein Kiels Junioren

Zweitligist Holstein Kiel im Nachwuchsbereich bestens für die Zukunft gerüstet.

Der Bundesliga-Nachwuchs der KSV Holstein kann auf eine starke Saison zurückblicken. Während die U19 nach einer überzeugenden Runde bereits zwei Spieltage vor Saisonende den sicheren Klassenerhalt feiern konnte, mischte die U17 nach der Rückkehr die höchste B-Junioren-Spielklasse Deutschlands mächtig auf und holte im Winter weitere Titel.
Es war die Krönung einer starken Saison, als U19-Kapitän Julius Alt endlich den Landespokal in die Höhe streckte. Kurz zuvor hatten die Jungstörche den Erzrivalen VfB Lübeck souverän mit 3:0 besiegt. Die Elf von Trainer Hannes Drews beendete die Bundesligaserie auf einem starken Rang 6 – vor namhaften Bundesliga-Klubs wie Hannover 96, St. Pauli und Werder Bremen mit ganz anderen Voraussetzungen. Spiele wie in Bremen (2:1), in Leipzig (4:1) und natürlich auch das 4:0 im Heimspiel gegen den Vizemeister Hertha BSC Berlin ragten bei den ohnehin konstanten Leistungen der A-Junioren heraus. Nicht vergessen darf man dabei den Sprung ins DFB-Juniorenpokal-Viertelfinale, das vor der eindrucksvollen Kulisse von knapp 1 000 Zuschauern unglücklich erst in der Verlängerung mit 1:2 gegen den 1. FC Köln verloren wurden.

Aus dem starken Kieler Kollektiv um Kapitän Julius Alt ragte einer heraus: Utku Sen. Der pfeilschnelle Mittelstürmer, der immer auch von der Zuarbeit eines starken Teams profitierte, sicherte sich staffelübergreifend die Torjägerkanone und erzielte trotz langer Verletzungspause 21 Treffer. Eine Belohnung hatte er sich bereits im Dezember des vergangenen Jahres verdient, als der 19-Jährige einen Profivertrag bis 2019 unterschrieb. Die Spielzeit 2016/17 dürfte aber Trainer Hannes Drews so schnell nicht vergessen. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir eine unglaubliche Serie gestartet. Platz 6 und 33 Punkte, so ein Ergebnis macht uns alle stolz. Die erneute Qualifikation für den DFB-Junioren-Pokal war dann am Ende der Saison das Sahnehäubchen auf einer tollen Saison“, freute sich U19-Coach Hannes Drews. Nachdem der 35-Jährige im vergangenen Jahr die Fußball-Lehrer-Lizenz erworben hatte, folgte im August 2017 ein zweiwöchiges Intermezzo bei den Drittliga-Profis (gemeinsam mit U23-Coach Ole Werner), bevor der Sympathieträger zu Schleswig-Holsteins Trainer des Jahres 2016 gewählt wurde – Ein Kompliment auch für die gesamte Jugendarbeiter Holsteins.

Bei derart vielen Auszeichnungen könnte der Verdacht aufkommen, Holsteins U17 könne da nicht mithalten. Doch auch die Elf von Trainer Finn Jaensch spielte eine bemerkenswerte Serie. Nach dem direkten Wiederaufstieg in die B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost kehrten die Jungstörche stärker denn je zurück. An keinem der 26 Spieltage rutschte die KSV unter den ominösen Strich, und feierte am Ende einen starken 7. Tabellenplatz. Der 2:0-Heimsieg gegen den HSV sowie das 2:0 vor heimischer Kulisse gegen den VfL Wolfsburg sorgten für die meisten Positivschlagzeilen. Auch die U17 krönte das gute Abschneiden in der Bundesliga mit dem Gewinn des Landespokals (2:1 gegen die SpVg Eidertal-Molfsee) und überzeugte auch in der Halle. Nach dem 3:0-Auswärtssieg beim Niendorfer SV folgte einen Tag später der Triumph bei den Norddeutschen Futsal-Meisterschaften. Bei der Deutschen Hallenmeisterschaft in Gevelsberg belegten die B-Junioren dann einen starken 3. Platz. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Erreichten. Auch weil wir so frühzeitig den Klassenerhalt feiern durften und in der Ausbildung gute Fortschritte gemacht haben“, so Jaensch nach dem Abschluss einer tollen Saison.

Wie Drews bei Holsteins U19 schaffte es auch Jaensch mit seinem Trainerteam, die U17-Talente mächtig weiterzuentwickeln. Noah Awuku spielte sich derart ins Rampenlicht, dass er von DFB-Trainer Christian Wück für die U17-Europameisterschaft in Kroatien nachnominiert wurde und einen Profivertag im Storchennest bis 2021 unterzeichnete. Regelmäßig kamen der Angreifer und weitere Akteure wie Kapitän Malte Petersen einen Jahrgang höher in der A-Junioren-Bundesliga zum Einsatz. Die vielen Hoffnungsträger für morgen sind ein Beleg für die mittlerweile außerordentlich professionelle Nachwuchsarbeit im Nachwuchsleistungszentrum der KSV Holstein.

Auch Holsteins Geschäftsführer Sport Ralf Becker ist voll des Lobes: „Von den Platzierungen her haben wir im Junioren-Bundesliga-Bereich eine sehr gute Spielzeit erlebt. Für uns ist natürlich neben den reinen Ergebnissen besonders wichtig, dass wir mit Bundesliga-Torschützenkönig Utku Sen und Junioren-Nationalspieler und EM-Teilnehmer Noah Awuku zukünftig zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der 1. Mannschaft dabei haben werden. Die tollen Mannschaftserfolge, aber auch die individuelle Entwicklung der einzelnen Spieler machen das Jahr zu einer hervorragenden Saison. Grundsätzlich muss man dem kompletten Juniorenbereich mit seinem verantwortlichen Leiter Fabian Müller ein Kompliment für das Geleistete aussprechen.“

„Schön, dass wir mit beiden Teams frühzeitig den Klassenerhalt sichern und am Ende der Saison dann auch noch den Landespokal holen konnten. Es gab leistungsmäßig nur wenige Schwankungen im Saisonverlauf. Wir wollen, so wie in der abgelaufenen Saison mit Utku und Noah, auch in Zukunft immer wieder Spieler entwickeln, die zum Profikader dazustoßen können. Das wäre sehr erfreulich“, so Müller.
Die Durchlässigkeit in den Profikader ist im Holstein-NLZ also weiterhin gegeben, daher wird es spannend wer und wie viele der Jungtalente in zwei bis drei Jahren den Sprung zu den Profis schaffen. Der neue Zweitligist Holstein Kiel ist also im Nachwuchsbereich bestens für die Zukunft gerüstet.
Aufrufe: 021.6.2017, 08:00 Uhr
shz / pnAutor