2024-05-10T08:19:16.237Z

Totopokal
Sebastian Fischer (rechts) fehlt dem FC Pipinsried auch im Pokalspiel. Ob er überhaupt noch einmal für den Bayernligisten antritt, steht zurzeit in den Sternen.   Archivfoto: Oliver Rabuser
Sebastian Fischer (rechts) fehlt dem FC Pipinsried auch im Pokalspiel. Ob er überhaupt noch einmal für den Bayernligisten antritt, steht zurzeit in den Sternen. Archivfoto: Oliver Rabuser

Zweimal in der Favoritenrolle

Für den FC Memmingen und FC Pipinsried geht es um den Einzug ins Achtelfinale +++ Höß verpflichtet noch einen Edeltechniker

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Ein Weiterkommen im Bayerischen Toto-Pokal wäre - zumindest auf dem Papier - keine Überraschung. Schließlich sind der Regionalligist FC Memmingen (beim Landesligisten FC Deisenhofen) und der Bayernliga-Vertreter FC Pipinsried (beim Bezirksliga-Neuling SpVgg Haidhausen) in der zweiten Hautprunde als klassenhöhere Vertreter klar in der Favoritenrolle.

SpVgg Haidhausen - FC Pipinsried (Mi, 19 Uhr)
Tore in den letzten Minuten haben in den vergangenen Partien den FC Pipinsried wertvolle Punkte gekostet. Gegen Schwabmünchen sah es lange nach einem Sieg aus, doch dann gelang dem Team in der 89. Minute doch noch der Ausgleichstreffer zum 2:2. In der Bayernligatabelle sind die Fußballer zurzeit auf dem 14. Platz zu finden, zum Ende der Saison würde das die Relegation bedeuten. Im Toto-Pokal lief es besser. Am vergangenen Mittwoch schlug das Team den Landesligisten Kissinger SC mit 2:0. Nun ist Pipinsried im Pokal gefordert.
FCP-Präsident Konrad Höß hat in den vergangenen Wochen öfters bemängelt, dass es im Team an Qualität mangelt. Nun hat er für die Offensive „ein großes Talent“ geangelt, wie er sagt. Der 19-jährige Emre Arik wechselt vom SSV Jahn Regensburg nach Pipinsried. Zuletzt war der Mittelfeldspieler für die U19-Mannschaft im Einsatz. „Er ist ein feiner Techniker“, sagt Höß. Der 74-Jährige hofft, dass der Neuzugang bereits in Haidhausen auflaufen kann. Weiterhin nicht gut zu sprechen ist der Präsident auf Stürmer Serge Yohoua, der die vergangenen Partien fehlte, mal berufs-, mal verletzungsbedingt. Auch zeigt er kein Verständnis für Sebastian Fischer, der kurz vor Beginn der Saison verkündete, aus beruflichen Gründen eine Auszeit zu nehmen. Er hatte bei Höß einen Privatvertrag unterschrieben, der eine Wechselsumme vorsieht, falls er sich vorzeitig einem neuen Verein anschließt. Die ehemaligen Spieler Maximilian Zischler und Giovanni Goia haben wohl mit dem Präsidenten ähnliche Vereinbarungen getroffen, spielen aber seit Beginn der Saison für den 1. SC Feucht beziehungsweise TSV Rain. Höß sagt: „Ich ziehe vor Gericht gegen die beiden.“ Juristen hätten ihm Erfolgsaussichten bestätigt. „Ich bin überzeugt, dass Fischer abwartet, was bei Goia und Zischler herauskommt.“
Jetzt muss Pipinsried sich aber zunächst im Toto-Pokal gegen den Bezirksligisten beweisen. Haidhausen ist in diesem Jahr erstmals in die Liga aufgestiegen. Dort erzielten die Münchner bisher zwei Siege und zwei Unentschieden. Pipinsrieds Spielertrainer Ömer Kanca freut sich auf die Partie. Haidhausens Coach Helmut Volz betreute früher die B-Jugend in Unterhaching, in der auch Kanca spielte. „Er hat mir damals viel vermittelt“, sagt der 25-Jährige.


Kevin Ruiz (am Ball) rückt beim FC Memmingen wieder in den Kader. F.: Walter Brugger

FC Deisenhofen - FC Memmingen (Mi, 18.15 Uhr)
Die Enttäuschung über die erste Heimniederlage in der Regionalliga gegen den TSV Rain (1:2) ist beim FC Memmingen noch nicht gewichen. Doch schon geht es im Pokal weiter.
Der Gegner, derzeit Tabellenzweiter in der Landesliga Südost, ist für die Memminger eine bislang unbekannte Größe. Im Nachwuchsbereich gab es schon Berührungspunkte, die Münchner Vorstädter leisten hier gute Arbeit, haben 20 Jugendmannschaften im Spielbetrieb und schafften es in den oberen Altersklassen auch schon in die Junioren-Bayernliga.
FCM-Trainer Christian Braun hat sich über sein Netzwerk ein wenig schlau gemacht und schätzt Deisenhofen als „sehr junge, ambitionierte und spielstarke Mannschaft ein“. Neun von zehn Pflichtspielen wurden gewonnen, der FCD hat einen guten Lauf, der auch gegen die zwei Klassen höher agierenden Memminger fortgesetzt werden soll. Bis auf zwei Langzeitverletzte kann das Trainergespann Peter Schmidt und Thomas Werth auf den gesamten Kader zurückgreifen.
Beim FCM sieht es etwas anders aus. Kapitän Sebastian Bonfert (Adduktorenreizung), Robin Lhotzky (Magenprobleme), Daniel Eisenmann (Urlaub) und Samuel Riegger (Zerrung) fallen aus. Eingesetzt werden dürfen nur Akteure, die dem Verband vor der Saison auf einer Pokalliste gemeldet wurden. So rücken Raffael Friedrich, Kevin Ruiz und Michael Wende in den Kader nach. Im Tor wird erneut Philipp Beigl stehen, das ist für die Pokalspiele intern so abgesprochen.
Anfang der Woche war beim FCM zunächst noch Aufarbeitung der Rain-Niederlage angesagt, auch per Videoanalyse. „Ich hoffe, dass wir schnell aus unseren Fehlern lernen und wir in Deisenhofen wieder die richtige Einstellung zeigen“, macht Braun für das Pokalspiel noch eine klare Ansage: „Unterschätzen verboten“.

Aufrufe: 019.8.2015, 12:11 Uhr
Augsburger Allgemeine / ass, schrAutor