2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Schulte
F: Schulte

Zwei Vereine - zwei Sichtweisen

Im Fall des Flaschenwurfs von Rheinkamp bleiben die Fronten verhärtet

Es lief die 80. Spielminute im Spiel des SC Rheinkamp gegen den TuS Asterlagen, als Schiedsrichter Uwe Peuser die Kreisliga A-Partie abpfiff. Eine Glasflasche, die auf den Platz gewurfen wurde und dort in unzählige Einzelteile zersprang, sorgte für das vorzeitige Ende. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste 3:2.

Um ein Haar hätte der Flaschenwerfer von Rheinkamp mit seinem gefährlichen Wurfgeschoss Spieler getroffen und damit großen Schaden angerichtet. So sorgte der Unbekannte für den frühzeitigen Abbruch der Partie. Doch wer der Unbekannte ist und wem er mit der Aktion schaden wollte, ist weiter unklar. Wir haben versucht, Licht ins Dunkle zu bringen und haben mit Marcel Blockland, Spieler des SC Rheinkamp und Semih Altun, Abteilungsleiter des TuS Asterlagen gesprochen - die Fronten bleiben aber verhärtet.

Herr Blockland, wie hat sich der Vorfall aus Ihrer Sicht ereignet?

Die Aussage des Verantwortlichen von Asterlagen, dass der Täter nicht aus ihrem Verein ist, ist eine richtige Frechheit. Der Täter saß auf ihrer Ersatzbank. Es war zwar kein Spieler von denen, aber ein Zuschauer. In der zweiten Halbzeit hatten wir einen Einwurf und der Linienrichter, der von Asterlagen war, hat uneren Spieler, der den Einwurf machen wollte, mit der Fahne provoziert und rumgewedelt. Ich habe ihn dann in einem, das gebe ich zu, nicht ganz ruhigen Ton gefragt, was das soll. Ja, und dann kam sofort die Flasche geflogen. Es war eine Glasflasche, eine von denen, die Asterlagen vor dem Spiel von uns bekommen hatte. Die Flasche hat mich nur ganz knapp verfehlt.

Was ist danach passiert?

Der Schiri hat sofort das Spiel abgebrochen. Und ich habe gehört, wie dem Täter zugerufen wurde "Hau ab, hau ab". Der hat dann den Platz verlassen. Und die haben direkt gesagt, dass sie es vor der Spruchkammer einfach abstreiten würden. Aber sowas hat einfach nichts mehr mit Fußball zu tun. Da laufen auch kleine Kinder rum. Und dann sind auch noch dieser Teammanager von denen und die Spieler zu unserer Kabine gekommen und haben da Palaver gemacht. Ich bin ganz ehrlich, wenn ich den Namen vom Täter hätte, würde ich ihn sofort anzeigen.

War dem Flaschenwurf schon eine Vorgeschichte im Spiel vorausgegangen?

Ja klar. Insgesamt war es ein sehr hitziges und körperbetontes Spiel. Und in der ersten Halbzeit hat ein Spieler von Asterlagen plötzlich sein Trikot ausgezogen, ist über die Bande in den Zuschauerbereich gesprungen und hat da einen Zuschauer provoziert. Dafür hat er die Gelbe Karte gesehen.

Herr Altun, wie hat sich der Vorfall aus Ihrer Sicht ereignet?

Der Täter saß auf der Bank von Asterlagen. Aber wir hatten die Bank schon abgegeben. ich musste mich für das Spiel mit umziehen, weil wir nicht genug Ersatzspieler hatten. Zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist, haben wir Ersatzspieler uns warm gemacht und waren vom Tatort 20 Meter entfernt. Auf der Bank saßen dann ein Mann und zwei Kinder. Den Mann habe ich da zum ersten Mal gesehen. Er hat es ausgenutzt, dass von uns keiner mehr da saß. Er hat dann die leere Flasche geworfen, die wir vorher von Rheinkamp bekommen hatten. Dass der Spieler Blockland da jetzt im Vordergrund steht ist auch nicht richtig. Neben ihm stand nämlich auch ein Spieler von uns, den es auch hätte treffen können. Ich glaube nicht, dass es einer von Rheinkamp war. Ich bin mir sicher, dass irgendjemand das Spiel manipulieren wollte, vielleicht von einem unserer Tabellennachbarn.

Was ist danach passiert?

Unser Geschäftsführer saß fünf Meter daneben. Er hat dann sofort versucht, den Täter zu schnappen, aber er hat ihn weggeschubst und ist abgehauen. Es waren ja auch keine Ordner da. Wenn Ordner da gewesen wären, dann hätten wir den Täter geschnappt. Ich habe auch mit dem Schiri und dem Geschäftsführer von Rheinkamp danach gesprochen, und wir waren alle einer Meinung, dass es kein Zuschauer von uns war. Das macht ja auch gar keinen Sinn, weil wir geführt haben.

War dem Flaschenwurf schon eine Vorgeschichte im Spiel vorausgegangen?

Im Großen und Ganzen war es ein faires Spiel. Provokationen sind in einem Kreisliga A-Spiel ganz normal. Dass der Spieler Blockland jetzt sowas erzählt, ist schade, weil gerade er und der Spieler Sven Hübler es waren, die non-stop beleidigt haben. Keiner von meinen Spielern hat darauf reagiert. Aber das Problem ist ja auch nicht, was auf dem Platz passiert ist, sondern die Sache mit der Flasche.

Ein Spieler Ihrer Mannschaft hat die Rote Karte gesehen und einer ist in den Zuschauerbereich gelaufen. Wie haben Sie diese Situationen gesehen?

Die Nummer fünf von Rheinkamp hat meinem Spieler einen Ellbogencheck gegeben und ihn beleidigt. Dann standen sich die beiden Spieler Kopf an Kopf gegenüber und der Spieler vom SC hat sich fallen lassen. Die Rote Karte war zu 100 Prozent unberechtigt. In der anderen Situation hat ein Zuschauer die Mutter meines Spielers beleidigt. Dann hat er sein Trikot ausgezogen, ist über die Bande gesprungen und hat gefragt "Was hast du gesagt?". Dafür hat er die Gelbe Karte gesehen. Wir sind hier das Opfer und es spricht nichts gegen uns.

Aufrufe: 04.4.2014, 19:15 Uhr
Kristina RostAutor