2024-05-14T11:23:26.213Z

Pokal
Hart umkämpft: Bingens Christian Klöckner (Zweiter von links) hat es mit den Pfeddersheimern Andreas Buch, Sebastian Kaster (10) und Abdullah Köse (15) zu tun. Foto: Edgar Daudistel
Hart umkämpft: Bingens Christian Klöckner (Zweiter von links) hat es mit den Pfeddersheimern Andreas Buch, Sebastian Kaster (10) und Abdullah Köse (15) zu tun. Foto: Edgar Daudistel

Zwei Minuten fehlen zum Sieg

Hassia Bingen gibt 1:0-Führung gegen TSG Pfeddersheim trotz Überzahl noch aus den Händen

Bingen. Der Oberligist schien fast schon geschlagen und kam doch noch zurück. In der 84. Minute sah Matthias Tillschneider, Kapitän der TSG Pfeddersheim, im Pokalspiel am Binger Hessenhaus beim Stand von 1:0 für die Gastgeber die Gelb-Rote Karte wegen eines taktischen Fouls. Fünf Minuten zuvor hatte der eingewechselte Shahin Khoshaba den Fußballverbandsligisten vor 150 Zuschauern in Führung gebracht. Alles schien für den vermeintlichen Außenseiter zu laufen. Doch ein Doppelschlag von Markus Moh Amar (88.) und Sebastian Schulz (90.) riss die Hassia aus allen Träumen. Den Sprung ins Achtelfinale des Bitburger Verbandspokals schaffte auf den letzten Metern die TSG, auch weil Bingens Alexandru Baltateanu und Dominik Kranz eine Doppelchance in der Nachspielzeit nicht nutzen konnten.

Die beiden Trainer waren sich nicht ganz einig bei der Spielanalyse. „Man hat keinen Klassenunterschied gesehen, die TSG war nicht so stark, wie wir es erwartet hatten“, sagte Nelson Rodrigues. Selbstverständlich ärgerte sich der Hassia-Trainer, dass seine Mannschaft die in Reichweite liegende nächste Runde nicht erreicht hatte, freute sich aber für seinen jungen Spieler Shahin Khoshaba, der die Hassia zu diesem Zeitpunkt völlig verdient in Führung gebracht hatte. Schade nur, dass der 21-Jährige zwei Minuten nach seinem Treffer die große Chance, nachzulegen, nicht nutzen konnte. Er scheiterte nach einem langen Sprint an TSG-Keeper Bakary Sanyang.

Norbert Hess hatte seine Mannschaft über weite Strecken des Spiels im Vorteil gesehen, auch wenn der Pfeddersheimer Trainer einräumte, „dass die Hassia ein starker Gegner war.“ Dass die beiden Tore zum Sieg in den letzten beiden Minuten zwar etwas glücklich waren, war ihm klar. „Das lag aber auch daran, dass die Binger vorher sehr viel hatten laufen müssen und entsprechend müde waren.“

In der Anfangsphase hatte der Oberligist gegen die tief stehende Hassia zwar ein optisches Übergewicht, ohne jedoch wirklich vor dem Tor Gefahr auszustrahlen. Das erste Ausrufezeichen setzten die Binger: Balleroberung von Axel Neumann kurz hinter der Mittellinie und der Hassiate steuerte im Laufduell mit den beiden TSG-Innenverteidigern auf das Pfeddersheimer Tor zu. Zu spät kam dann das Abspiel zum mitgelaufenen Fabian Liesenfeld, dessen Schussversuch abgeblockt wurde (16. Minute). Plötzlich war die Hassia da: Einen 30-Meter-Freistoß von Beytullah Kurtoglu konnte Bakary Sanyang gerade noch so über die Latte lenken (23.). Jetzt gab es aber auch mehr Raum für die TSG. Die beste Chance vereitelte Binges Keeper Nico Adami der gegen den auf ihn zukommenden Andreas Buch glänzend parierte. Im zweiten Durchgang neutralisierten sich die beiden Mannschaften weitgehend – bis zur turbulenten Schlussphase.



Daten zum Spiel

Hassia Bingen: Adami – Fring (56- Baltateanu), Kranz, Klöckner, Lautermann (46. Schröder) – Kurtoglu (58. Khoshaba) – Tasci, Neumann, Rudolf, Schrimb – Liesenfeld.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Lutz, Litzel, Tillschneider, Ludwig – Köse (70. Moh Amar), Krist, Bundenthal (82. Bräuner), Schulz – Kaster, Buch (67. Gotel).

Tore: 1:0 Khoshaba (79.), 1:1 Moh Amar (88.), 1:2 Schulz (90.).

Gelb-Rote Karte: - / Tillschneider (84.).

Zuschauer: 165.

Schiedsrichter: David Scheuermann (Winnweiler).

Aufrufe: 014.9.2016, 23:30 Uhr
Andreas Scherer und Jochen WernerAutor