Zuwachs beim MSV, Neustadt und Potzen

Vor genau 20 Jahren duellierten sich die zweiten Mannschaften von Schwarz-Rot Neustadt und dem MSV Neuruppin schon in der Kreisliga. Die Fontanestädter wurden von Torsten Willecke trainiert und hatten die blutjungen Andre Stolzenburg, Daniel Tack, Enrico Straßburg und Sven Malz im Kader. Auf der Gegenseite war Torsten Grusa der Spielertrainer und konnte auf Akteure wie Stefan Benn oder Mirco Hauff zurückgreifen. Die beiden Vereine haben also viel Tradition in Sachen Vereinsunterbau. Nur zu gut ist daher zu verstehen, dass sowohl der MSV Neuruppin, als auch die Pferdestädter perspektivisch wieder so arbeiten wollen. Neuruppin verlor seine zweite Mannschaft 2012 und Neustadt ein Jahr später.

Auch in Protzen gab es jahrelang eine Reserve. Vor zwei Jahrzehnten schnupperte diese am Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Nur Eintracht Alt Ruppin II war damals besser in der Liga.

Beim MSV gab es die Überlegung des Neuaufbaus bereits im Vorjahr. "Klappte aber nicht", erzählt Gunnar Reblin, der gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Guido Grashoff verantwortlich zeichnet. "Jetzt im Winter haben wir uns nochmals besprochen für die jetzige Saison. Allerdings haben wir die Entscheidung davon abhängig gemacht, ob der Stamm der älteren A-Junioren beim Verein bleibt", so Reblin. Als es von Seiten des eigenen Nachwuchses die klaren Signale gab, wurde die Idee dem Verein vorgestellt. Dieser stand sofort dahinter. Anschließend wurde der Kontakte zu weiteren ehemaligen Spielern gesucht und denen das Projekt vorgestellt. "Einige ehemalige MSV-Akteure fragten selber an, weil sie gehört hatten, dass es eine Zweite geben wird", so Reblin. Da war es nicht schwer sie zu begeistern. Bei den Externen jedoch schon, weil die Spielklasse nicht bekannt war. Als klar wurde, dass wir tief anfangen müssen, da gab es vier Absagen. Ihnen reichte die Klasse nicht. Das ist legitim."

Mit dem Gerüst aus den eigenen Nachwuchskräften gehen die Verantwortlichen die Aufgabe nun an. "In den nächsten Jahren soll schon eine höhere Spielklasse kommen", hofft der Coach. "Wie schnell das passiert, wird sich zeigen. In Hinblick auf die ankommenden Talente, haben wir perspektivisch eine gute Truppe beisammen." Das Trainerduo Grashoff/Reblin sorgt somit für den ersten Schritt in Sachen Unterbau der Brandenburgliga-Elf. "Wie die Verzahnung mit der A-Jugend und der ersten Mannschaft funktioniert, muss man abwarten. Alles wird sich hoffentlich einspielen. So gibt es ab sofort eine zusätzliche Perspektive im Herrenbereich", freut sich Reblin.

In Neustadt beschäftigte sich der Vorstand im Februar erstmalig mit dem Thema einer neuen Reserve. Das vorherige Begehren, mit dem Zernitzer SV gemeinsam einen Unterbau zu organisieren, scheiterte vor einem Jahr. "Ich halte eine Reserve für eine Notwendigkeit in höherklassigen Vereinen", erklärt Lutz Rugalski. Der Neustädter Coach ließ den Worten Taten folgen und gewann den Stüdenitzer Horst Straßberger (48) als Trainer. 16Spieler sind im Kader, der aus ehemaligen Junioren beziehungsweise Neueinsteigern besteht. "Der Beginn in der 2. Kreisklasse war klar, um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten", so Rugalski. "Wir wollen perspektivisch ein Team aufbauen, dass den Titel starke Reserve trägt, um adäquater Unterbau der Ersten sein zu können."

Der SV Protzen hatte ursprünglich nicht geplant eine Zweite in den Spielbetrieb zu nehmen, doch der enorme Zulauf sorgte für ein Umdenken. Der Verein stimmte dem Vorhaben zu, als genügend Anmeldungen eintrafen. "Diese Truppe wird einige Teams ärgern können", so Christoph Röhr zur Leistungsfähigkeit.