Zuschauermagnet am Saisonende

„Das ist kein Problem gewesen“, sagt Spielgruppenleiter Polykarp Platzer über die Streichung weiterer Relegationsspiele auf Kreisebene. „Im Prinzip ist ja jede Mannschaft froh, wenn sie ein Spiel früher aufsteigt.“ Auch sonst ist Platzer mit der abgelaufenen Saison in seinen Unterallgäuer Gruppen zufrieden. „Es gab zwar viele Nachholspiele wegen des Wetters, aber die haben wir gut untergekriegt. Sonst hatte ich keine Probleme“, sagt Platzer.

Einer der Höhepunkte war am vergangenen Donnerstag das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga zwischen dem SV Oberegg und dem 1. FC Biessenhofen-Ebenhofen. 1200 Zuschauer drängten sich in Pforzen um den Fußballplatz und sahen ein spannendes Spiel mit dramatischen Schlussminuten, in denen sich die Ostallgäuer durch ein Tor in der 95. Minute mit 3:2 durchsetzten. „Ich habe vor dem Spiel mit 800 Zuschauern gerechnet“, sagt Platzer.

Auch vom sportlichen Blickwinkel aus sei die Relegation 2016 ordentlich verlaufen. So hätten etwa die Reservemannschaften des TSV Mindelheim und des SV Eggenthal bei ihren Partien darauf verzichtet, sich mit Spielern aus der ersten Mannschaft zu verstärken. „Die haben es mit den eigenen Leuten geschafft und damit für einen fairen Wettbewerb gesorgt“, lobt Platzer.

Für ihn beginnt nun, während die Fußballer einige Zeit die Beine hochlegen können, nun die arbeitsreiche Zeit: Die Ligen für die kommende Saison müssen eingeteilt werden. Das wird insofern spannend, da der Kreis Allgäu die Planungen für seine „Ligen-Pyramide“ vorantreibt. Ab der Saison 2018/19 soll es unter den zwei Allgäuer Kreisligen dann vier Kreisklassen (wie bisher), sechs A-Klassen und acht B-Klassen geben. Das bestätigte Kreisvorsitzender Benjamin Adelwarth auf Anfrage. In den acht B-Klassen sollen sich dann – so die Wunschvorstellung der Funktionäre – ausnahmslos Reservemannschaften tummeln. Organisiert wird diese Planung von den Spielgruppenleitern um Polykarp Platzer. Er hofft nun auf grünes Licht seitens des Bezirksspielausschusses. Der muss die Allgäuer Ligeneinteilung auf seinem Verbandstag Mitte Juni bestätigen.

Geht der Antrag durch, dann kommt vor allem auf die ersten Mannschaften in der B-Klasse Allgäu 2 „ein schwieriges Jahr“ (Platzer) zu. Zum einen wird die Gruppe aufgeteilt in verschiedene B-Klassen, um den ersten Mannschaften die Chance zu geben, sich in der Saison 2017/18 für eine der A-Klassen zu qualifizieren. Zum anderen wird es im kommenden Jahr keine Reserverunden mehr geben, die zweiten Mannschaften werden also wieder in den Spielbetrieb mit Aufstiegsrecht eingegliedert. Das bedeutet für viele B-Klassisten dann vor allem eine frühere Anstoßzeit, wenn es gegen Reservemannschaften geht. Steht die Pyramide einmal, dann ist auch der Aufstieg leichter zu organisieren – und die Relegationsspiele werden noch ein Stück übersichtlicher. Das dürfte die Spannung und Attraktivität der Entscheidungsspiele noch erhöhen.