2024-04-25T14:35:39.956Z

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Auch den schnappt er sich: Annerods Torhüter Jason Weiß.	Foto:  Schepp
Auch den schnappt er sich: Annerods Torhüter Jason Weiß. Foto: Schepp

Zusammengeschweißt nach schwierigem Jahr

KLA GIESSEN +++ Annerods Keeper Jason Weiß eine der Säulen des Teams +++

ANNEROD . Eine harte Saison liegt hinter dem Gießener A-Ligisten und dem ganzen SV Annerod. Eine Saison voller sportlicher Tiefpunkte und letztlich einem Happyend in der Relegation. Aber auch eine Saison mit der Tragödie um den tragischen Todesfall Dominik Staschs. Als wolle die Mannschaft die schlimmen vergangenen Monate zumindest ein wenig abstreifen, startete der SVA stark in die neue Spielzeit und liegt nach acht Partien auf Rang drei. Ordentlich Anteil am erfolgreichen Start und auch am 2:0-Erfolg gegen die FSG Biebertal hat Torhüter Jason Weiß (23).

„Durch die Relegation hatten wir nur eine sehr kurze Pause, die uns aber sehr gut getan hat. Es ist schon so, dass mit dem Saisonende in gewisser Weise ein Abschluss gefunden wurde für die vergangene Runde, aber natürlich auch für die schlimmen Tage und Wochen nach Dominiks Tod. Ein kleiner Cut sozusagen. Vergessen wird das sicherlich keiner, verarbeiten müssen wir es aber natürlich schon“, sagt Weiß. Vor allem der Umgang des Vereins mit und in diesen schweren Zeiten habe ihm sehr gefallen, blickt der 23-Jährige zurück.

Nicht gefallen hat Weiß, der vor der letzten Saison vom FC Grüningen, seinem Stammverein seit Kindertagen, nach Annerod kam, dass er und seine Mannschaft bereits zum Start der letzten Runde in den Keller rutschten. „Das war ganz schwierig. Man denkt immer, dass es im nächsten Spiel besser wird und man da rauskommt. Aber es wurde weder besser, noch kamen wir da raus“, lacht der Torhüter heute im Wissen um die knappe Rettung in den Relegationspartien gegen Sachsenhausen und Obbornhofen/Bellersheim.

Für den starken Start der aktuellen Spielzeit macht Weiß zum einen die bestens verstärkte Offensive um Marco Moscagiuli (sieben Tore) und George-Bogdan Ganu (vier Tore) verantwortlich, zum anderen aber auch den Teamgeist der Anneröder. „Die letzte Saison hat uns schon ein Stück weit zusammengeschweißt und als Mannschaft gefestigt. Man sieht es auch daran, dass wir schon oft in der noch jungen Saison Rückstände aufgeholt haben und bis zur letzten Minute kämpfen.“

Das Lob, das Weiß verteilt, will sein Trainer Dirk Luley zurückgeben. „Es war sicherlich kein leichtes erstes Jahr für Jason. Er ist charakterlich ein echt feiner Kerl, sein Verhalten in den schwierigen Phasen war vorbildlich“, so der SVA-Coach. „Was das Sportliche angeht, hat er wirklich fantastische Reflexe auf der Linie. Am Herauslaufen kann er noch arbeiten, aber er ist ja noch jung und wird das tun.“ Helfen soll ihm dabei Rüdiger Münch, der als Co- und Torwarttrainer in Personalunion fungiert.

Für den Pohlheimer Weiß, der nach seiner Ausbildung nun als Werkstudent bei einer Bank tätig ist, macht das Kicken aktuell wieder richtig Spaß, besonders wenn Siege ohne Gegentor eingefahren werden – so wie zuletzt. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ,zu-Null-Spiele‘ würden mich nicht freuen. In erster Linie zählt für mich der Sieg, wenn ich mein Tor aber sauberhalten und mit ein paar Paraden wie gegen Biebertal dazu beitragen kann, freut mich das natürlich umso mehr.“

Es wäre Weiß und dem SV Annerod zu wünschen, dass die Freude in dieser Saison an der Tagesordnung ist. Tragik gab es in der vergangenen Spielzeit wahrlich mehr als genug.



Aufrufe: 08.9.2016, 22:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor