2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
So sahen die Kräfteverhältnisse beim Derby in Nidda aus. Jan Döll bejubelt seinen Treffer zum 2:0.	Foto: res
So sahen die Kräfteverhältnisse beim Derby in Nidda aus. Jan Döll bejubelt seinen Treffer zum 2:0. Foto: res

Zum Herbstmarkt fährt Nidda mit Büdingen Karussell

GL FFM OST: +++ Viktoria wirbelt Gäste-Abwehr im ersten Durchgang gehörig durcheinander +++

NIDDA. In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost hat der SC Viktoria Nidda den ersten Heimsieg in dieser Saison unter Dach und Fach gebracht. Und dieser fiel im Kreisderby gegen Aufsteiger SG 05 Büdingen mit 5:1 (4:0) deutlich aus. Die Belter-Elf bot 450 Zuschauern im Gänsweid-Stadion im ersten Spielabschnitt herrlichen Offensivfußball. Die ,,Rothosen" aus Büdingen waren mit ,,nur" vier Gegentoren zur Halbzeit gut bedient.

SC Viktoria Nidda - SG 05 Büdingen 5:1

Aufgrund diverser Ausfälle musste Niddas Coach Stephan Belter auf gleich vier Positionen Umstellungen vornehmen. Auf der linken Seite der Viererkette begann der erst 18-jährige Lukas Reichert, der ein starkes Debüt bot. Im Tor stand erstmals Marcel Kempf, der noch kurzfristig verpflichtet worden war (siehe Extra-Bericht auf dieser Seite). Bei Büdingen hatte Coach Berthold Vetter nur eine Veränderung gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Dietesheim vorgenommen: Für Youngster Johannes Wolf stand Almin Karalic in der Anfangself.

Die Partie bot von Beginn an hohes Tempo, doch zunächst passierte zehn Minuten vor beiden Toren wenig. Die Viktoria nutzte gleich ihre erste echte Chance zur Führung: Nach schönem Zuspiel von Jan Döll war es Marco Filges, der SG-Keeper Philipp Wolf keine Chance ließ (13.). Dieser Treffer war der ,,Dosenöffner" für eine in der Folgezeit wie entfesselt aufspielende Niddaer Mannschaft, die nur drei Minuten nach dem 1:0 nachlegte: Die Viktoria spielte mit einer alles andere als sattelfesten Büdinger Abwehr ,,Katz und Maus" und nach herrlicher Ballstafette war es Jan Döll, der zum 2:0 abschloss (16.). Nur eine Minute später hatte Kevin Kuhl den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz am gut reagierenden SG-Keeper Philipp Wolf. Büdingen zeigte bereits im Spielaufbau haarsträubende Fehler und wurde durch das frühe Niddaer Pressing von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. Sven Dickmann (20.) verpasste den dritten Niddaer Treffer nur knapp und Kevin Kuhl vergab nach Auflage von Noah Michel eine ,,Hundertprozentige" (22.). Die erste echte Torchance für Büdingen ergab sich in der 27. Minute, als Yusuf Ceribas an Keeper Kempf scheiterte. Der im ersten Durchgang überragende Noah Michel setzte sich auf halbrechter Position energisch durch und seine Hereingabe drückte Kevin Kuhl zum 3:0 über die Torlinie (29.). Michel krönte seine Galavorstellung, als er den Ball aus spitzem Winkel gekonnt und trocken zum 4:0-Pausenstand in die Büdinger Maschen setzte (39.).

Folgenreiches Gelb-Rot

Der zweite Durchgang begann mit einem Platzverweis: Der Niddaer Innenverteidiger Michael Meinzer sah nach wiederholtem Foulspiel ,,Gelb-Rot", so dass Nidda eine ganze Halbzeit lang in Unterzahl spielte. Trainer Stephan Belter änderte daraufhin das Spielsystem, was den Offensiv-Elan der Heimmannschaft erwartbar drosselte. Büdingen hatte bei numerischer Überlegenheit in der Folge deutlich mehr Ballbesitz, ohne großen Druck ausüben zu können. Die Viktoria operierte aus einer defensiveren Grundordnung heraus und blieb mit schnell vorgetragenen Gegenangriffen gefährlich. In der 69. Minute klärte nach Möller-Hereingabe der eingewechselte Hyseni vor dem einschussbereiten Michel. Vier Minuten später setzte Raphael Reiss Michel herrlich in Szene, der mit einem Bombenschuss aus 22 Metern auf 5:0 erhöhte (73.).

Büdingen blieb um eine Ergebniskorrektur bemüht. In der 82. Minute zeigte Niddas Torsteher Marcel Kempf, warum man ihn nach Nidda geholt hat: Mit schier unglaublichem Reflex lenkte er den Ball nach Schuss von Volkan Bina an die Latte. Als Laumer in der Schlussminute noch der Ehrentreffer gelang, befanden sich viele Büdinger Zuschauer schon auf dem Heimweg (90.).

Fazit: Nidda bot in der ersten Halbzeit die bis dato stärkste Saisonvorstellung und gehört in dieser Verfassung zweifelsohne zu den Spitzenmannschaften in der Liga. Aus Büdinger Sicht ist anzumerken, dass Coach Berthold Vetter wohl noch viel Arbeit leisten muss, will man ein nur einjähriges Intermezzo in der Gruppenliga verhindern.

SC Viktoria Nidda: Kempf - Dickmann, Meinzer, Pilch, Reichert - Möller (77./Dashyan), Kuhl, J. Döll (67./Reiss), Filges, Diedrich, Michel (84./Roloff).

SG 05 Büdingen: Wolf - Bühler, Schulz (73./Schuh), Bina, Laumer, Bakanhan, Ceribas (60./Hyseni), Hadifa, Kaufmann (60./Hribar), Karalic, Schwalm.

Tore: 1:0 (13.) Filges, 2:0 (16.) J. Döll, 3:0 (29.) Kuhl, 4:0 (39.) Michel, 5:0 (73.) Michel, 5:1 (90.) Laumer. - Beste Spieler: Michel, Diedrich, J. Döll (N) - Wolf, Laumer (B). - Gelb-Rot: Meinzer (Nidda/46./wdh. Foul). - SR: Marquardt (Taunusstein). - Zuschauer: 450.



Aufrufe: 06.9.2015, 22:00 Uhr
Klaus ReppAutor