2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Können den Abstieg aus der höchsten Nachwuchsspielklasse wohl kaum noch verhindern: Die Euskirchener B-Junioren um Nephthalie Ngoma Ndey (vorne)., Foto: Steinicke
Können den Abstieg aus der höchsten Nachwuchsspielklasse wohl kaum noch verhindern: Die Euskirchener B-Junioren um Nephthalie Ngoma Ndey (vorne)., Foto: Steinicke

Zufrieden mit der Talentschmiede

Der Euskirchener TSC ist stolz auf die Entwicklung der Jugendarbeit der vergangenen Jahre

Verlinkte Inhalte

Euskirchen. „Unter den gegebenen Umständen leisten wir hier in Euskirchen eine tolle Jugendarbeit”, sagt Dietmar Butzke. Der Jugendleiter der Fußball-Abteilung ist mit dem, was der Euskirchener TSC in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, zufrieden — trotz des Abstiegs der B-Jugend aus der Bundesliga. Butzke: „Es waren zwei lehrreiche Jahre. Wir wollen wieder angreifen. Soll aber dauerhaft etwas Großes — also Bundesliga Fußball im Jugendbereich — in der Kreisstadt etabliert werden, müssen sich die Rahmenbedingungen ändern.”

Damit meint der Jugendleiter, dass die Unterstützung seitens der Stadt deutlich steigen müsse: „Es kann nicht sein, dass wir in den Ferien nicht trainieren können, weil wir keinen Platz haben, da diese in dieser Zeit grundsätzlich gesperrt sind. Auch, dass wir nur eine Platzhälfte zur Verfügung haben, ist ein Unding.”

„Anderen ein Dorn im Auge”

Für Butzke und seine Vorstandskollegen Dirk Esser und Günter Becker sei das Ansehen des ETSC in der Stadt ein Hauptgrund für die schwierigen Bedingungen. „Die Wahrnehmung des ETSC von außerhalb ist positiv. Andere Vereine, wie der 1. FC Köln, haben längst erkannt, dass hier gute Jugendförderung betrieben wird”, so der Sportliche Leiter Dirk Esser.

A-Jugend Trainer Frank Molderings gibt zu bedenken, dass der ETSC anderen Vereinen ein Dorn im Auge sei. „Das ist schade”, sagt Molderings, der auch in der kommenden Spielzeit den ältesten Jahrgang der ETSC-Talente trainieren wird. Molderings: „Der Trainer eines kleinen Vereins hat Angst, dass er seinen besten Spieler an den ETSC verliert und damit die Zukunft des eigenen Vereins gefährdet ist. Tritt aber ein Vertreter mit dem Geißbock auf der Brust an denselben Verein heran, weiß es das ganze Dorf und es ist überhaupt kein Problem.”

Molderings ist sich sicher: „Bei uns bekommen die Kinder sehr gutes Training mit ausgebildeten Trainern. Auch vom ETSC können die Talente noch zum FC gehen.” Zwar müssen auch die Jugendtrainer beim ETSC immer von Saison zu Saison planen, da immer wieder Spieler den Verein verlassen oder zu alt für einen bestimmten Jahrgang werden, dennoch gibt es eine Vision vom ETSC in fünf Jahren.

Eine Vorreiterrolle nimmt wiederum Molderings ein: „Wir müssen es schaffen, Kinder und Jugendliche an den ETSC zu binden. Das fällt leichter, wenn sie wissen, dass sie über Jahre hinweg gleichbleibend gut ausgebildet werden.” Molderings selbst legt den Fokus erstmal auf den direkten Klassenerhalt. Dies werde zwar schwierig werden, doch sein Team habe absolut das Potenzial dazu.

Für die B-Jugend ist der Klassenerhalt abgehakt. In der kommenden Saison soll mit dem neuen Trainer Olaf Pankalla ein Neuaufbau (siehe Interview links) eingeleitet werden. Das Ziel Bundesliga-Wiederaufstieg haben die Verantwortlichen mittelfristig nicht aus den Augen verloren. „Natürlich muss dafür alles stimmen: vor allem auch die Rahmenbedingungen”, so Dietmar Butzke.

Planbar sei so ein Aufstieg nicht. „Ohne die Unterstützung der Seniorenabteilung ist das alles nicht möglich”, sagt er. Wichtiger sei aber die gezielte Förderung der Nachwuchstalente. Dafür will der ETSC künftig am liebsten nicht nur auf moderne Trainingsmethoden setzen. Ziel sei es, die Spiele per Video zu analysieren.

Aufrufe: 024.4.2015, 10:48 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor