2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Keine Zahn-OP, dafür 90 Minuten Fußball gegen Düren: Nierfelds Schlussmann Pierre Fromm stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Foto: Brackhagen
Keine Zahn-OP, dafür 90 Minuten Fußball gegen Düren: Nierfelds Schlussmann Pierre Fromm stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Foto: Brackhagen

Züll packt die Samthandschuhe aus

Nierfelds Trainer will seinen Kader im Training schonen - Erftstadt fährt entspannt nach Rott

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Die beiden ärgsten Widersacher im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga eröffnen beziehungsweise beschließen den recht weit auseinandergezogenen 25. Spieltag. Bereits an diesem Samstag (16.30 Uhr) gastiert der SV Schwarz-Weiß Nierfeld beim abgeschlagenen Tabellenletzten Sportfreunde Düren, während der FC Germania Teveren erst am Dienstag (20 Uhr) beim BCV Glesch-Paffendorf antritt.

Lediglich vier Partien finden am Maifeiertag statt. Darunter ist die Begegnung zwischen Hertha Walheim — einem weiteren gefährdeten Team — und dem GFC Düren. Spielfrei hat die Alemannia aus Mariadorf, die das Quintett der aktuell vom Abstieg bedrohten Vereine komplettiert.

Dass sich mittlerweile wieder deutlich mehr Klubs Sorgen um den Verbleib in der Landesliga machen müssen, ist in erster Linie ein Verdienst von Teveren und Nierfeld, die seit Rückrundenbeginn fleißig Punkte gesammelt haben.

Die Schützlinge von Achim Züll sind seit vier Partien ungeschlagen und trotzten zuletzt Spitzenreiter Hilal Maroc Bergheim ein Remis ab. Und die Chancen, die Erfolgsstory um ein Kapitel zu erweitern, stehen nicht schlecht.

Denn das Schlusslicht aus Düren kann mit momentan 13 Zählern fast schon für die Bezirksliga planen. Beim 0:2 in Erftstadt vor wenigen Tagen enttäuschten die Sportfreunde auf der ganzen Linie. Von neuem Selbstvertrauen nach den beiden vorherigen Siegen war nichts mehr zu erkennen.

Züll weigert sich trotzdem, den Gegner vorzeitig abzuschreiben. „Die Gastgeber sind gewiss kein Fallobst. Man muss wissen, dass zuletzt drei Leistungsträger aus Abwehr, Mittelfeld und Angriff nicht dabei waren. Wenn bei uns Artur Mezler, Sebastian Scheidtweiler und Michael Jansen fehlen würden, hätten wir sicher auch ein Problem”, relativiert der Übungsleiter den jüngsten Auftritt des Kontrahenten.

Hinzu kommt, dass die Gäste aus der Eifel ihre zuletzt so erfolgreiche Elf umbauen müssen — und zwar dauerhaft. Maik Esser wurde nach seiner Roten Karte gegen Bergheim für sechs Partien aus dem Verkehr gezogen und wird damit in dieser Spielzeit nicht mehr das Nierfelder Trikot überstreifen. Dem Innenverteidiger wurde zum Verhängnis, dass es nicht sein erster Platzverweis in der laufenden Saison war.

Für „Wiederholungstäter” fällt die Sperre immer deutlich höher aus als beim ersten Fehltritt. „Es tut mir unheimlich leid für ihn, weil Gelb für sein Foul völlig ausgereicht hätte und er eine tolle Entwicklung hingelegt hat”, bedauert Züll. Aus diesem Grund hat sich der Klub aus dem Schleidener Tal mit dem Defensivspezialist auch auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit geeinigt.

Kurzfristig ist dies natürlich keine Hilfe, und weil der sehr schmale Kader des SVN keine weiteren Ausfälle verträgt, reduziert Achim Züll die Intensität bei den Übungseinheiten deutlich. „Jetzt darf nichts mehr passieren, deshalb müssen wir im Training die Samthandschuhe auspacken”, sagt der Coach.

Ein Sonderlob seines sportlichen Leiters erhält Keeper Pierre Fromm, der eigens für die Begegnung gegen Düren eine geplante Zahnoperation verschob, um der Mannschaft helfen zu können. „Ich bin sehr froh, denn Pierre ist zurzeit eine Klasse für sich”, sagt Züll.

Für den SC Germania Erftstadt-Lechenich stellt jedes weitere Duell in den nächsten Wochen bereits einen Probelauf für die kommende Saison dar. Mit 33 Punkten geht für die Truppe von Paul Esser sowohl nach oben als auch nach unten nichts mehr.

In eine ähnliche Richtung läuft es beim Spielpartner SV Rott. War der Verein aus dem Kreis Aachen nach einer Serie von Pleiten vor kurzem noch stark in Bedrängnis geraten, hat sich die Situation durch zwei Dreier — jeweils auf fremdem Terrain gegen den GFC Düren und, besonders wertvoll, beim Rivalen aus Walheim — erheblich entspannt.

Mit 28 Zählern ist der Tabellenachte zwar noch nicht aus dem Schneider, aber auch nicht mehr mitten im Abstiegsgetümmel. „Rott hatte Probleme mit Verletzungen und ist mit Sicherheit besser als der Tabellenstand”, glaubt Esser, der mit den Germanen ganz entspannt die Auswärtsfahrt antreten kann und auf die Unterstützung der Fans hofft. Im Mannschaftsbus, der um 12.30 Uhr in Erftstadt-Lechenich abfährt, sind noch Plätze frei.

Aufrufe: 029.4.2016, 21:00 Uhr
KSTA-KR/ Markus BrackhagenAutor