2024-05-17T14:19:24.476Z

Halle
Erfolgreichster Torschütze des Turniers und dominanter Akteur im Endspiel gegen Ichenhausen: Der Bubesheimer Maximilian Braun (am Ball) erzielte auf dem Weg zum 3:0 die ersten beiden Treffer.  Foto: Ernst Mayer
Erfolgreichster Torschütze des Turniers und dominanter Akteur im Endspiel gegen Ichenhausen: Der Bubesheimer Maximilian Braun (am Ball) erzielte auf dem Weg zum 3:0 die ersten beiden Treffer. Foto: Ernst Mayer

Zuckerl und Zitronen für die Besten

Bubesheim qualifiziert sich für das Turnier um die Schwaben-Krone +++ Im Endspiel glückt ein 3:0 gegen Ichenhausen +++ Eine merkwürdige Aktion der Königsblauen sorgt für Verdruss

Der SC Bubesheim vertritt den Landkreis Günzburg bei der Endrunde um die Schwäbische Meisterschaft im Hallenfußball. Im Finale des Qualifikations-Turniers in der Rebayhalle Günzburg bezwang der Bezirksligist den SC Ichenhausen 3:0. Damit wiederholte die Mannschaft von Marco Chessa ihren Erfolg aus dem vergangenen Winter und träumt sogar von mehr, wie der Coach verriet: „Wir haben die erste Etappe erreicht. Jetzt ist es unser Wunsch, wieder ins Schwaben-Endspiel zu kommen, und wenn’s geht, noch einen Platz besser abzuschneiden als damals.“ Dass mehr drin ist als die Vizemeisterschaft, davon ist Chessa überzeugt – wenn seine Jungs am 9. Januar genau so dominant auftreten wie im Halbfinale und im Endspiel der Vorrunde.

Das Finale gegen den SCI wurde zu einer unerwartet klaren Angelegenheit. Obwohl die Königsblauen nicht in allerbester Besetzung angetreten waren, hatten sie ihre Ambitionen aufs Weiterkommen bis dahin durchaus untermauert. Allein ihre fußballerische Qualität genügte häufig genug, um Entscheidendes zu bewirken. Nicht so, als es gegen den SCB ging. Bubesheim hatte von Beginn an alles im Griff, zeigte phasenweise sehenswerten Kombinationsfußball, erspielte sich diverse Gelegenheiten, scheiterte zweimal an der Torumrahmung – und siegte nach Treffern von Maximilian Braun (2) und Raphael Wende ebenso klar wie verdient. Für ihre finale Vorstellung ernteten die Bubesheimer viele süße Worte. Unter anderem räumte Rudi Schiller, Sportlicher Leiter des unterlegenen Landesligisten, ein: „Da sieht man halt auch, wer am meisten in der Halle trainiert.“

Im Resultat ebenso deutlich endete das Halbfinale der Bubesheimer. Der Spielverlauf war aber keineswegs einseitig, denn gestützt auf Gerhard Heininger, der die Trophäe als bester Torwart des Turniers erhielt, machten die Wiesenbacher über zwei Drittel der Spielzeit eine gute Figur. Die Bubesheimer hatten erhebliche Mühe, in Spielfluss zu kommen. Zwei, drei Super-Szenen öffneten ihnen dann aber das Tor zum Finale. Axel Schnell, Maximilian Braun per Strafschuss und Maxwell Owusu erzielten die Treffer zum 3:0-Erfolg.

Im anderen Semifinale sah der FC Günzburg über weite Strecken nicht einmal unterlegen aus, brachte aber den Ball nie im Tor unter und wurde einmal vom Unparteiischen zurückgepfiffen, als ein Drei-gegen-Eins-Überzahlspiel möglich gewesen wäre. Anders der SCI: Solide ließen die Königsblauen den Ball laufen und erzielten durch Sven Seibold sowie Maximilian Fielder (2) ihre Treffer zum 3:0. Apropos Fiedler: Die acht Trainer wählten ihn zum besten Spieler des Turniers.

Für Verdruss unter den Sportkameraden in der Halle sorgte eine Aktion der Ichenhauser im abschließenden Spiel der Vorrunde. Ohne Not (da als Gruppensieger längst fest stehend) nahm der Landesligist in der Schlussphase der Partie gegen Wiesenbach den Torwart vom Feld. Das ermöglichte dem Kreisligisten in buchstäblich letzter Sekunde das Tor zum 2:0-Endstand und die SpVgg zog ins Halbfinale ein. Klar, dass nach diesem Auftritt vor allem den Ziemetshausern der Kragen platzte: Sie kamen in der Tabelle um genau dieses Tor zu kurz und mussten einpacken. Auch SCI-Funktionär Schiller kritisierte: „Das geht gar nicht, dass wir auf diese Art das 0:2 kriegen.“

Es blieb die einzige Szene, für die Zitronen verteilt wurden. Insgesamt wohl 480 Zuschauer (unter ihnen 365 zahlende) sahen in der Rebayhalle ein sportlich ordentliches, ausgeglichen besetztes und sehr fair geführtes Turnier. Trotz des hohen Ziels und bei aller Derby-Atmosphäre wurden die Begegnungen gelassen, ruhig und in überwiegend freundschaftlicher Stimmung ausgetragen. Auch die Atmosphäre im Publikum blieb nachweihnachtlich-besonnen.

Am meisten freuten sich die Macher um Turnierleiter Rainer Zeiser über die in ihren Augen erfreulich hohe Besucherzahl. In ihren Stellungnahmen zeigten sich alle Funktionäre erleichtert und stimmten darin überein, dass das Publikum im Landkreis Günzburg offensichtlich auch diese neue Form des Winter-Spektakels vergleichsweise gut annimmt. Bezirks-Spielleiter Johann Wagner sagte: „Das unterstreicht einmal mehr, dass die Lust am Hallenfußball zumindest in einigen Gegenden Schwabens ungebrochen ist“. Auch für Günzburg als Spielstätte der Schwaben-Endrunde sei der Besucherandrang einmal mehr eine zusätzliche Werbung gewesen.

Die Endrunde um die Schwäbische Futsal-Meisterschaft findet am 9. Janaur 2016 in der Rebayhalle Günzburg statt. Bislang qualifiziert sind die Mannschaften SC Bubesheim, FC Türksport Kempten, TSV Rain, Türkspor Augsburg sowie DJK SV Ost Memmingen. Drei weitere Qualifikanten werden bei den Turnieren in Neugablonz (2. Januar), Friedberg und Wertingen (beide 3. Januar) ausgespielt.

Aufrufe: 027.12.2015, 21:52 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor