Zu zehnt plötzlich topfit

FSV Großenseebach - TSV 1927 Röttenbach 0:2

Zur Halb­zeit allerdings konnte TSV-Coach Joa­chim Müller nicht ganz zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft sein, die gegen die sehr engagierten Seeba­cher einfach nicht richtig ins Spiel kam. Ungenaues Zuspiel, fehlende Abstim­mung und anschei­nend zu viel Respekt vor der Kampfstärke der Seebacher ließen während der ers­ten 45 Minuten so gut wie keine erwäh­nenswerte Torchance für den Tabel­lenzweiten zu. Auf der Gegenseite hatte der FSV viel Pech bei zwei Großchancen in der 22. und 25. Minute, als zum einen Christian Müller einen Kracher aus gut 30 Metern knapp über den Quer­balken des gegnerischen Gehäuses setzte und Gästekeeper Hakan Doga­ner nur drei Minuten später im letzten Moment Adem Berishas Schuss um den Pfosten lenken konnte.

Hatte FSV-Trainer Udo Prell vor der Partie einige seiner Spieler wegen derer laxen Trainingseinstellung in der Vorbereitung gerügt, so musste er seine Meinung nach 90 Minuten revi­dieren. An der Einstellung lag es nicht, dass man am Ende mit 0:2 unter­lag, denn bis weit in die zweite Spiel­hälfte hinein hielt man dagegen, ließ auf Gegners Seiten keinerlei Spiel­fluss aufkommen, sodass sich die Röt­tenbacher Anhänger schon auf ein mageres 0:0 eingerichtet hatten, zu­mal Norman Matschke in einer immer hektischer werdenden Partie in der 77. Minute noch wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot von Schiri Johannes Lorenz bedacht wurde.

Mit einem Spieler weniger auf dem Platz spielt es sich manchmal besser als vorher – und tatsächlich: Plötzlich kamen die vorher ungenau gespielten Pässe besser an, die Gäste ließen Ball und Gegner laufen, zeigten plötzlich, dass sie nicht von ungefähr auf dem zweiten Platz stehen. Das 0:1 in der 77. Minute durch Michael Gaudian, der per Kopf über FSV-Keeper Chris­tian Prell hinweg, der vorher kaum geprüft worden war, das 1:0 erzielte, wirkte wie eine Befreiung für die Gäs­te, die in der 86. Minute durch Benja­min Göhr per Alleingang noch einen Treffer drauflegten und danach froh waren, nach einer kampfbetonten Par­tie einen Dreier geholt zu haben.