2024-06-14T14:12:32.331Z

Testspiel

Zehn Minuten des Grauens

Der TV Herkenrath testet ohne Erfolg beim Regionalligisten Viktoria Köln und kassiert eine Schlappe

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Für die erste Runde im DFB-Pokal auf Ebene des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) hatte sich Michael Hornig, Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten TV Herkenrath einen „Kracher”, wie den Regionalligisten FC Viktoria Köln gewünscht.

Zum Pokalauftakt kam es dann aber doch anders. Losfee Mike Wunderlich bescherte dem TVH im Heimspiel am kommenden Sonntag den Bezirksligisten Germania Kückhoven aus Erkelenz statt eines attraktiven Gegners. Bei der Viktoria gab es dann am Dienstag doch ein Aufeinandertreffen.

Testspiel: FC Viktoria Köln — TV Herkenrath 6:0 (4:0)

Wie kam es zu diesem Spiel? TV Herkenraths Trainer Michael Hornig erklärt: „Ich hatte bei Sportchef Franz Wunderlich vom FC Viktoria Köln, den ich ja schon seit 30 Jahren kenne, wegen eines Testspiels in der Winterpause gefragt. Als am Montag die Rückfrage kam, ob wir am Dienstag ein Testspiel in Köln-Höhenberg austragen, habe ich gleich zugesagt.”

Mangelnde Flexibilität ist den TVH-Fußballern vom Braunsberg nicht nachzusagen, mangelndes Einhalten der Vorgaben des Trainers aber schon.

Hornig, bekanntlich ein sehr ruhiger Vertreter seiner Spezies, war sauer: „Was wir uns in zehn Minuten der ersten Hälfte geleistet haben, war ein Unding. Einige Spieler haben sich schlicht nicht an die taktischen Vorgaben gehalten, sind nach dem Rückstand ohne Torabsicherung nach vorne gerannt.”

Was dem Regionalligisten sichtlich Freude bereitete. So viel Freiräume erhält er sonst in seinen Spielen nicht. Der von Rot-Weiss Essen zur Viktoria gewechselte Sven Kreyer hatte die Gastgeber in der 24. Minute per („berechtigtem”) Strafstoß in Front gebracht.

Dreimal klassisch ausgekontert

Als der TV Herkenrath unmittelbar danach die Defensiv-Strategie aufgab und ausgleichen wollte, zeigte der FC Viktoria, „wo Barthel den Most holt”. Sie konterte den TVH dreimal klassisch aus: 2:0 Connor Krempicki (32.), 3:0 Lukas Nottbeck (37.), 4:0 René Klingenburg (41.). „Es ging nicht um die Höhe der Niederlage,” so Hornig weiter: „Wir wussten, dass der FC Viktoria um zwei bis drei Klassen besser spielt als wir. Es ging um eine gute Trainingseinheit, aber auch um das Umsetzen der Taktik. Was vor der Pause geschehen ist, lasse ich mir nicht bieten. Wir sind zehn Minuten wie ein Hühnerhaufen rumgerannt.”

Nach der Pause war der Coach zufrieden, hatte seine Truppe in der Kabinenansprache offenkundig erreicht. Nach Marcus Steegmanns Tor zum 5:0 in der 60. Minute war der TVH nun gut im Spiel und konnte 30 Minuten überzeugen, wenn auch in der 84. Minute noch das 6:0 durch Kreyer fiel, der einen Doppelpack schnürte. Die Möglichkeit auf den Ehrentreffer vergab Stürmer Thomas Götz per Kopf nur knapp. Das Spiel gegen Germania Kückhoven beginnt am Sonntag um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz Braunsberg.

Aufrufe: 08.10.2015, 09:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor