2024-05-10T08:19:16.237Z

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Das 2:1 - der Kopfball von Dennis Schmidt schlägt ein. F: Jochen Classen
Das 2:1 - der Kopfball von Dennis Schmidt schlägt ein. F: Jochen Classen

WSV: Ein schmaler Grat

Richter-Team schlägt TuRU Düsseldorf mit 3:2

Es war eine der unterhaltsameren Pressekonferenzen der laufenden Saison. Zwei Trainer, die sich durchaus schätzen, sahen sich als rechtmäßige Sieger. Als Frank Zilles (TuRU) von den Fotografen gebeten wurde, sich für ein Bild neben Thomas Richter (WSV) zu stellen, lehnte er es im Scherz ab: „Nee, der hat mir die Punkte weggenommen!“ Um sich dann doch zu postieren.

WSV-Sportvorstand Achim Weber hatte es derweil die Sprache verschlagen. Allerdings nicht ob der Vorstellung seines Teams. Vielmehr plagt er sich seit Tagen mit einer Erkältung herum. Ein paar Sätze brachte er dann aber doch noch heraus: „Ich habe auf der Jahreshauptversammlung gesagt, dass ich an den Trainer und die Mannschaft glaube. Sie hat von Beginn an gezeigt, dass sie will. Das 1:0 war symptomatisch, es wurde erzwungen. Natürlich hatten wir auch Phasen, in denen wir den Ansprüchen nicht gerecht wurden. Nach dem 3:1 hätten wir die Konter wesentlich besser ausspielen und das 4:1 und 5:1 machen müssen. Aber Angst frisst eben Seele auf. Stattdessen zittern wir noch. Es ist momentan ein schmaler Grat. Trotzdem war das schon eine ganz andere Körpersprache als gegen Baumberg.“ Um dann doch noch in die Offensive zu gehen: „Wenn wir alle unsere Spiele gewinnen, werden wir am Ende da stehen, wo wir sein möchten.“

Dazu allerdings bedarf es eines Erfolgs am Mittwoch (1. April 2015) bei der U23 des MSV Duisburg. Mangels Alternative findet das Spiel in der großen Arena statt. Dort hat der WSV bislang gut ausgesehen: In der Regionalliga-Saison 2012/13 sahen 567 Fans in dem 31.500-Mann-Stadion ein spektakuläres 3:3-Unentschieden. Ein Jahr und eine Klasse tiefer setzte sich der WSV vor 800 Zuschauern durch Treffer von Fatmir Ferati und ein Eigentor mit 2:1 durch.

Ob der MSV seine Reserve mit Kickern aus dem Drittliga-Kader verstärkt, ist noch offen. „Wir werden die knappe Zeit nutzen und uns intensiv vorbereiten“, kündigte WSV-Trainer Thomas Richter an. Um in Meiderich erneut einen Sieg kommentieren zu können. Einen dokumentierten.

Thomas Richter (WSV): „Es war sehr intensiv. Das war klar bei den Witterugsbedingungen und bei den Bodenverhältnissen. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, alles investiert. Es war ein verdienter Sieg. Beim Stand von 3:1 hätten wir die Konter klarer ausspielen müssen. Durch den Elfmeter wird es noch mal eng. Dass der Gegner da alles versucht ist normal. Das dritte Tor war super herausgespielt. Da hätte ich mir ein paar Situationen mehr gewünscht. Unser erstes Gegentor war überflüssig, der Elfmeter dumm. Die kämpferische Einstellung war sehr gut. In Duisburg wartet am Mittwoch ein schweres Spiel auf uns. Lukas Fronczyk hatte schon unter der Woche Probleme, er war stark erkältet, konnte Donnerstag nicht trainieren, war gestern aber da. Er kam mit Kreislaufproblemen nach dem Aufwärmen, es ging nicht. Basti Sube hat seine Sache sehr gut gemacht.“

Frank Zilles (TuRU Düsseldorf): „Wir haben ein intensives Spiel gesehen. Meine Mannschaft hat sich gut präsentiert. Wir sind dem frühen Rückstand hinterhergelaufen, haben das aber gut weggesteckt und sind zum Ausgleich gekommen. Beim 2:1 ist die Zuteilung über den Haufen geworfen worden. Dann hat meine Mannschaft alles in die Hand genommen und war keinen Deut schlechter. Es ist ärgerlich, dass man nichts mit nach Hause nimmt. Die nächsten Spieltage werden Endspiele. Wir laufen nach dem guten Rückrundenstart der Musik hinterher. Wir müssen aus den Chancen einfach was Zählbares machen. Bei mindestens zwei Gegentreffern hätten wir frühzeitig klären können. Glückwunsch an den WSV. Der WSV hat sich wie erwartet gezeigt, aber wir haben dagegengehalten und hatten spielerische Vorteile.“

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 029.3.2015, 20:31 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor