Al-Kadri ist Syrer und war seit 1996 Mitglied des syrischen Landesfußballverbands und hat eine Ausbildung als Fifa-Schiedsrichter, -Schiedsrichterbeobachter und -Schiedsrichterlehrer. Er war die rechte Hand des Vorstands des syrischen Landesfußballverbands. SVP-Vorsitzender Volker Reimann und sein Stellvertreter, der ehemalige Schiedsrichterobmann Wolfgang Roider sowie Thomas Heilmann freuen sich über so einen ausgewiesenen Experten im Verein: „Wir Fußballer erkennen die Leistung an und wollen ihm helfen.“ Roider wird nun mit dem Bayerischen Fußballverband Kontakt aufnehmen und die weiteren Schritte durchsprechen.
Ende 2012 flüchtete Hamdi Al-Kadris Familie aus Damaskus nach Jordanien, nachdem bei heftigen Angriffen das Haus der Familie zerstört worden war. Mit seiner Ehefrau und zwei seiner vier Kinder (17 und 18 Jahre) schaffte er es mit dem Boot von der Türkei bis nach Griechenland – und weiter zu Fuß nach Deutschland. Die Familie fand Unterschlupf im Kloster Seligenporten. Die beiden jüngeren Kinder (acht und 14 Jahre) sollten nicht den großen Gefahren der Flucht ausgesetzt werden; im Mai dieses Jahres erfolgte die Entscheidung des Bundesamtes zur Familienzusammenführung.
Die älteren Kinder besuchen seit Dezember 2015 das Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt, zunächst als Gasthörer. Der stellvertretende Leiter organisierte dann die Unterbringung in dem „In-Gym-Projekt“ am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg, einem sechsmonatigen Projekt zur intensiven Förderung und Integration. Nach den Sommerferien werden die beiden in den regulären Unterricht am Willibald-GluckGymnasium aufgenommen, da sie bereits sehr gute Deutschkenntnisse hatten.
Die Ehefrau hat den Kurs „Willkommen in Deutschland“ besucht und im direkten Anschluss den Integrationskurs begonnen. Diesen wird sie aller Voraussicht im September erfolgreich abschließen.
Als nächstes möchte die Familie weiter Fuß in der Oberpfalz fassen. Eine große Herausforderung wird es, eine familiengerechte Wohnung, vorzugsweise in Neumarkt, zu finden. Ebenfalls ganz oben auf der Agenda steht die Unterbringung der beiden jüngeren Kinder in der Schule und die Integration der Eheleute in den Arbeitsmarkt.