2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Der flinke Enis Aztekin (rechts) überlegt schon wieder, wie er seinen Gegenspieler austanzt. Für die gezielte individuelle Verbesserung seiner Fähigkeiten schiebt er nach dem Training Extraschichten. F: Dinger
Der flinke Enis Aztekin (rechts) überlegt schon wieder, wie er seinen Gegenspieler austanzt. Für die gezielte individuelle Verbesserung seiner Fähigkeiten schiebt er nach dem Training Extraschichten. F: Dinger

"Wir wollen die gute Leistung krönen"

Flügelspieler Enis Aztekin hofft auf einen gelungenen Saisonendspurt mit der TSG Pfeddersheim und den Aufstieg in die Regionalliga

Enis Aztekin zählt zu den hoffnungsvollsten Talenten beim Oberligisten TSG Pfeddersheim. Der 19-jährige schnelle, technisch versierte Flügelspieler hat seinen festen Platz im Kader und bewies mit seinem Dreierpack beim vergangenen Auswärtsspiel in Neunkirchen, dass er auch dazu in der Lage ist, den Unterschied auszumachen. Grund genug, um sich vor dem Saisonendspurt mit dem sich im zweiten Semester befindlichen Studenten an der Fachhochschule Worms (Studiengang: Internationale Betriebs- und Außenwirtschaft) über seine Ambitionen, die aktuelle Saison und die Zukunft zu unterhalten.

Enis, Man of the Match mit einem Dreierpack bei Borussia Neunkirchen und die TSG Pfeddersheim quasi im Alleingang zum 3:0-Sieg geschossen. Wie war es für dich, der Mannschaft so helfen zu können?

Das war ein sehr gutes Gefühl. Ich habe die Bälle aber auch gut vorgelegt bekommen und die Mannschaft hat allgemein gut gespielt und gut gestanden.

War das auch eine Antwort auf die vergangenen vier Spiele, in denen du nur einmal in der Stammelf aufgeboten wurdest?

Man kann schon sagen, dass ich angesäuert war. Deswegen war ich umso glücklicher, dass ich drei Tore geschossen und eine Antwort gegeben habe.

Dein Trainer Norbert Hess meinte, dass du dich im Training aufgedrängt hast. Hast du gemerkt, dass du wieder mehr tun musst?

Ich habe im Training immer alles gegeben. Aber es kann sein, dass ich im Unterbewusstsein noch mehr versucht habe, mich dem Trainer anzubieten. Vielleicht hat mein Trainer aber auch gemeint, dass ich nach dem Training noch individuell trainiert habe, um mich zu verbessern.
F: Dinger

Grundsätzlich läuft die Saison für dich ziemlich optimal. Mit 24 Einsätzen bist du eine Stammkraft im Team. Allerdings hast du nur vier Tore erzielt. Wie schätzt du deine eigene Quote ein?

Es dürfen auf jeden Fall mehr Tore sein. Ich finde es ein bisschen zu wenig, da geht noch mehr. Mein Trainer sagt immer, dass ich effektiver sein und mich mehr für mein Engagement belohnen muss. Vielleicht muss ich in manchen Situationen eigensinniger sein, ich bereite viele Torchancen vor.

Wie ambitioniert bist du in Richtung bezahlten Fußball. Ist der Traum vom Profi noch aktuell?

Ich habe den Traum noch nicht ganz aufgegeben, versuche mein Bestes und gucke, was daraus wird.

Kein Wunder. Du hast ja auch schon daran geschnuppert, warst sechs Jahre beim 1.FC Kaiserslautern in der Jugendabteilung. Wieso erfolgte in den A-Junioren dein Wechsel zum FK Pirmasens?

Der Verein hat gesagt, dass ich bleiben kann. Aber ich habe gemerkt, dass der Konkurrenzkampf zu hoch ist, weil der FCK viele neue Spieler geholt hat – auch aus dem Ausland. Und für mich ist immer das Wichtigste, dass ich spiele.

Und weshalb hast du den FKP widerum nach nur einem Jahr verlassen und dich der TSG Pfeddersheim angeschlossen?

Beim FK Pirmasens habe ich immer gespielt und durfte am Ende der Saison sogar schon in der Oberliga ran. Weil ich dann aber fertig mit Schule war, bin ich wieder nach Worms gezogen. Die Fahrt nach Pirmasens war dann zu weit, weshalb ich nach Pfeddersheim gewechselt bin. Ich habe alles richtig gemacht.

Wie wäre es für dich, wenn nächste Saison die Gegner Waldhof Mannheim, FC Homburg, Hessen Kassel und Eintracht Trier heißen?

Sehr gut. Es würde mich freuen, wenn es klappt. Die Regionalliga ist ja auch eine bessere Plattform, um voranzukommen. Und es wäre auch etwas Neues, wenn die TSG Pfeddersheim Regionalliga spielt. Das erwartet keiner.

Bist du stolz, dass dein Verein alles mobilisiert, um einen möglichen Regionalliga-Aufstieg zu realisieren?

Auf jeden Fall. Der Verein macht wirklich alles und versucht bessere Bedingungen zu schaffen. Wir wollen die gute Leistung krönen.

Wie siehst du die momentane Situation im Aufstiegskampf?

Die Chancen stehen gut. Wir haben nicht den Druck wie der SC Hauenstein, der unbedingt aufsteigen muss. Das kann zum Vorteil werden, wir versuchen weiter alles zu geben.

Was spricht für die TSG Pfeddersheim?

Der gute Zusammenhalt und die immer gute Stimmung, die trotz dem Konkurrenzkampf da ist. Wir verstehen uns alle privat sehr gut und jeder ist für den anderen da.

Aufrufe: 016.4.2015, 09:30 Uhr
Nico BrunettiAutor