2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Der Meister vom SVLO!  FOTO: Büschenfeld
Der Meister vom SVLO! FOTO: Büschenfeld

"Wir sind alle Obernbecker Jungs"

Der SV Löhne-Obernbeck bezwingt im Spitzenspiel den FC Herford mit 3:0 und steht damit vorzeitig als Meister fest und kehrt in die Kreisliga A zurück. Philipp Krüger trifft doppelt

Der Song des Tages kam aus Obernbeck, es war ein Hit aus den Kehlen von Erfolgsfußballern: "Wir sind alle Obernbecker Jungs" sangen die Spieler des SV Löhne-Obernbeck unentwegt nach dem hochverdienten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den Tabellenzweiten FC Herford, der die vorzeitige Meisterschaft und sofortige Rückkehr in die Fußball-A-Liga bedeutete. Ungeschlagen mit 25 Siegen aus 27 Spielen stellte der SVLO einen neuen Vereinsrekord auf und ist mit elf Punkten Vorsprung drei Runden vor Saisonende ein würdiger und souveräner Meister.

Die Partie gegen die Herforder zeigte nur in den ersten 25 Minuten einen nervösen und wenig präzisen Tabellenführer, der mit den schnellen Gästestürmern so seine Probleme hatte. Gleich dreimal musste SVLO-Torwart Dennis Zuhl eingreifen und eine Gästeführung verhindern. Die beste Chance der Herforder hatte Max Ivkin, der mit seinem Schuss aus sechs Metern an einer Fußparade von Zuhl scheiterte (20.). Dann legte sich der Gast das erste Tor quasi selbst ins Nest: Nach einen Rückpass nahm der FCH-Torwart den Ball auf, es gab Freistoß aus fünf Metern. Nach dem Schuss von Henrik Wegener landete der abgeblockte Ball bei Philipp Krüger, der den Ball aus kurzer Distanz das umjubelte 1:0 schoss (35.). In der 45. Minute setzte der zuvor eingewechselte Asiel Sarmie den Ball aus 20 Metern in den linken Winkel zum 2:0. Nun war das Tor zur A-Liga weit offen.


Nach dem Seitenwechsel erhöhte Obernbeck noch mal den Druck und hatte in der 55. Minute durch Krüger das 3:0 vor Augen, sein Heber landete auf der Latte. Auf der Gegenseite traf John-Patrick Riedel aus fünf Metern nur den linken Pfosten, das wäre noch mal spannend geworden. Doch den letzten Schritt machte der SVLO, als Philipp Krüger nach einem kapitalen Abwehrpatzer den Ball aus 16 Metern vorbei an Torwart Marcel Brockhuß zum 3:0 ins Netz schlenzte (74.). Nun kannte der Jubel im Werretalstadion keine Grenzen mehr. Die SVLO-Hymne erklang, alle Spieler und der sprintstarke Trainer Drawert begruben Krüger unter sich und herzten sich ausgelassen. Krüger kroch dennoch putzmunter aus der Menschentraube wieder hervor, der Rest war bei zwei weiteren SVLO-Chancen ein Schaulaufen, bis der Abpfiff um kurz vor 17 Uhr alle Anspannung löste.


Nach nur einjährigem Gastspiel in der B-Liga wurde der "Betriebsunfall" souveräner als gedacht repariert. Trainer Markus Drawert, der noch im Spielerkreis eine üppige Bierdusche verpasst bekam, hatte lobende Worte für den Moment parat: "Ganz ehrlich, ich hätte im Sommer 2015 nach einer schwierigen Vorbereitung nicht gedacht, dass das so toll laufen wird. Aber wir haben uns zusammengeschweißt, es passte im Lauf der Zeit immer mehr, am Ende vieles. Das war heute ein würdiges Meisterstück." Sekunden später gab Torjäger Philipp Krüger, der noch auf 40 Tore kommen kann, den musikalischen Einpeitscher und Stimmungsmacher, alles beobachtet von den SVLO-Fans und ihren Spielerfrauen und Freundinnen. Zuvor hatte Neuzugang Nikolas Neddermann auf eine tolle Saison zurückgeblickt: "Das war im Sommer schon ein Schritt ins Ungewisse, aber der sehr gute Zusammenhalt der Mannschaft war sofort spürbar und echt. Davon konnte sich jeder spätestens bei der 90-Jahr-Feier einen Eindruck verschaffen." Das 3:0 gegen die Herforder, die nach der Partie fair und sportlich zum Aufstieg gratulierten, zeigte abermals die Klasse des SVLO, ein Spiel an sich zu reißen und es dann zu kontrollieren. Stark, wie Chris-Philip Job hinten alles wegräumte, Antreiber Henrik Wegener steigerte sich zusehends, und auch der eingewechselte Asiel Sarmie war mit guten Pässen Impulsgeber beim Spitzenreiter.


Die neuen Aufstiegstrikots, die dann nach Abpfiff flugs geholt wurden, dürften auch Marcel Ayub gefallen haben: Der derzeit noch für TuRa Löhne II spielende Außenstürmer wechselt zur neuen Saison zum Aufsteiger SVLO.

Aufrufe: 09.5.2016, 13:41 Uhr
Wolfgang DöbberAutor