2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Foto: Johannes Grohsmann
Foto: Johannes Grohsmann

»Wir genießen den Moment«

Die SG Laufeld ist unter Trainer Hein Carl zu alter Stärke zurückgekehrt und spielt um die Tabellenführung mit



Nach zehn Spieltagen hat die A-Liga klare Konturen angenommen. Mit der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen steht ein Team in der Spitzengruppe, das so stark wohl kaum jemand auf der Rechnung hatte. So ging auch die erste Niederlage der SG Burgen/Veldenz auf die Kappe der Eifeler. Drei Punkte Rückstand hat die Laufelder Elf von Trainer Hein Carl nun auf den Tabellenprimus aus der Grafschaft. Mit unserem Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach Hein Carl im interview über seine Mannschaft, die Liga und die Saison.

Herr Carl, Ihr Team war bis zur jüngsten 2:3-Niederlage bei Minderlittgen zwischenzeitlich Tabellenführer. Wie ist der Sieg gegen den bisherigen Primus Burgen zu bewerten und wie lebt es sich an der Tabellenspitze?

Hein Carl: Es war insgesamt eine gute A-Klassen Begegnung, die die zahlreichen Zuschauer gesehen haben. Wir waren in der ersten Hälfte klar tonangebend, Burgen hatte im zweiten Abschnitt mehr vom Spiel. Die endgültige Entscheidung viel quasi erst mit dem Schlusspfiff, bis dahin Stand das Spiel auf Messer Schneide. Aufgrund der ersten Halbzeit, glaube ich jedoch, dass der Sieg verdient war. Natürlich freuen wir uns über die damalige Tabellenführung. Es ist jedoch alles so eng zusammen, dass es auch ganz schnell wieder anders aussehen kann. Das haben wir ja jetzt in Hupperath gesehen, als wir in den letzten Minuten den sicheren Punkt noch verloren. Wir genießen den Moment und arbeiten konzentriert Woche für Woche weiter.

Wie hat die SG Laufeld es geschafft, sich von einer durchschnittlichen A-Liga-Mannschaft wieder so nach oben zu arbeiten?

Carl: Wir hatten auch in der vergangenen Saison starke Phasen. Allerdings mussten wir aufgrund zahlreicher verletzter Spieler immer wieder improvisieren. Wir hatten somit keine Beständigkeit. Der Kader ist in diesem Jahr nahezu unverändert. Der Unterschied ist jedoch, dass wir derzeit deutlich weniger Ausfälle zu verkraften haben. Dazu kommt, dass die Mannschaft die neue Spielausrichtung verinnerlicht hat und gut umsetzt. Es passt derzeit.

Wird jetzt eine Zielkorrektur vorgenommen?

Carl: Nein. Wir haben ohnehin vor Beginn der Saison keine genaue Zielvorgabe definiert. Wir arbeiten konzentriert weiter, möchten uns Stück für Stück verbessern.

Fieberkurve der SG Laufeld:

Was zeichnet das Team momentan aus?

Carl: Die Umstellung auf das neue Spielsystem vor der Saison war die richtige Entscheidung. Dadurch sind wir deutlich flexibler geworden. Aufgrund der neuen Spielausrichtung haben wir auch ein paar personelle Veränderungen vorgenommen. Patrick Rieder und Andy Weins zum Beispiel, beide spielten letzte Saison überwiegend in der Offensive. Jetzt spielen Patrick Innenverteidiger und Andy auf der Sechs. Beide sind eine große Stütze in unserem Spiel. Jeremias Schmitt spielt jetzt auf der Zehn, hier fühlt er sich pudelwohl, kann seine wahnsinnigen Offensivqualitäten für die Mannschaft noch besser einbringen. Dazu kommt, dass wir als Team insgesamt gewachsen sind. Das WIR Gefühl wird groß geschrieben.

An welchen Stellschrauben muss noch gedreht werden?

Carl: Auswärts sind wir in dieser Saison noch nicht richtig zum Zug gekommen. Das müssen wir unbedingt ändern. Ansonsten bin ich mit der bisherigen Leistung voll auf zufrieden.

Wie gestaltet sich die Trainingsarbeit - wer arbeitet alles mit und wechseln die Schwerpunkte wöchentlich?

Carl: Wir trainieren mit unserer zweiten Mannschaft zusammen zweimal die Woche, die Trainingsbeteiligung bei beiden Teams ist gut. Wenn es in die Spielvorbereitung geht, trennen wir meistens beide Mannschaften. Mein Co, Rüdiger Borns, kümmert sich in den Einheiten hauptsächlich um unsere beiden Torhüter. Dominik Franklin und ich sind für die Feldspieler zuständig. Die Schwerpunkte liegen im Passspiel sowie im schnellen Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff und umgekehrt.

Nennen Sie ein, zwei Spieler, die den größten Sprung gemacht haben und charakterisieren Sie ihre Stärken!

Carl: Die gesamte Mannschaft hat insgesamt einen großen Sprung gemacht. Herausheben möchte ich jedoch unseren dienstältesten Spieler Sascha Lehnertz. Mit seinen fast 38 Jahren spult Sascha in den Spielen wie auch im Training ein unwahrscheinliches Pensum ab. Seine Professionalität und seine Einstellung sind absolut vorbildlich. Trotz seines Alters marschiert er vorne weg, seine Erfahrung ist absolut wichtig. Ich bin froh, dass ich ihn in meinem Team habe.

Geben Sie doch bitte einen kurzen Ausblick auf die letzten Spiele der Hinrunde - wer ist verletzt, wer kommt zurück oder wer ist gesperrt?

Carl: Wir haben bis zur Winterpause noch ein ganz schön strammes Programm vor uns. Wenn es uns gelingt, den positiven Aufwärtstrend bis dahin zu halten, können wir uns in der Spitzengruppe sogar festsetzen. Dafür muss aber alles optimal laufen. Neuzugang Christian Morsch hat seine Verletzung auskuriert und steigt langsam wieder ins Mannschaftstraining ein. Patrick Rieder befindet sich im Lauftraining. Definitiv bis zum Winter ausfallen werden Christian Simonis, Johannes Schroden und Basti Warscheid.


Am kommenden Sonntag um 15 Uhr empfängt die Carl-Elf den Tabellennachten SG Dhrontal.


Foto: Johannes Grohsmann

Aufrufe: 023.10.2014, 10:25 Uhr
Lutz SchinköthAutor