2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Foto: Andreas Weschenfelder
Foto: Andreas Weschenfelder

"Wir bauen mit Bedacht auf"

FC Karlsdorf plant mittelfristig mit dem Wiederaufstieg in die Kreisliga

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Der FC Germania Karlsdorf liegt nach der Vorrunde im Niemandsland der Tabelle in der Kreisklasse A. Im Winter folgte die Trennung von Trainer Patric Gutknecht, der auf eigenen Wunsch zurücktrat. Mit Frank Niedermayer hat die Vereinsspitze ein Eigengewächs als Nachfolger präsentiert, der den FCK mittelfristig wieder zurück in die Kreisliga führen soll. Michael Walch sprach mit Sportvorstand Andreas Weschenfelder über den Trainerwechsel und die sportlichen Ziele der Germanen.

Das Interview wird präsentiert von:
Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau
Weitere Informationen: denis.musa@my-vfv24.de

FuPa: Hallo Andreas, Du bist ein recht junger Vorstand. Wie bist Du zu Deinem jetzigen Posten als Sportvorstand Spielbetrieb gekommen?
Andreas Weschenfelder:
Das war mehr aus der Not heraus. Ich mache meinen Job als Spielausschuss-Vorsitzender nun schon im siebten Jahr. Vor drei Jahren hatten wir dann Probleme, einen Vorstand zu finden und es bildete sich ein mehrköpfiges Gremium, dem auch ich angehörte. Seither bin ich da nicht mehr rausgekommen. Aber trotz aller Herausforderungen macht es mir immer noch sehr viel Spaß, für meinen Verein einen Großteil der Freizeit zu opfern.

FuPa: Vor kurzer Zeit ereilte uns die Nachricht, dass Patric Gutknecht nicht mehr Trainer des FC Karlsdorf ist. Nur über die Art und Weise gab es Unstimmigkeiten. Berichte uns einmal aus der Sicht des Vereines den Sachverhalt.
Weschenfelder:
Sportlich gab es keine Gründe, den Trainer zu wechseln. Wir stehen im Mittelfeld der Tabelle. Selbstverständlich wären wir gerne zwei, drei Ränge besser platziert, aber wenn man die Vorrunde nüchtern analysiert, ist der Tabellenplatz gerechtfertigt.

Es gab bereits im Herbst 2015 atmosphärische Störungen in unserem Umfeld. Bedingt durch seinen Hausbau hatte Patric Gutknecht im Oktober eine schlechte Trainingsbeteiligung, was von vielen kritisiert wurde. Nach drei Siegen im November ebbte diese Gott sei Dank wieder ab. Im Januar sah man Gutknecht weder auf der Winterfeier noch auf dem Schlachtfest des Vereins. Dies war erneuter Anlass zur Kritik – auch öffentlich. Das nahm er zum Anlass, seinen Posten mit sofortiger Wirkung nieder zu legen.

FuPa: Nachfolger von Gutknecht ist Frank Niedermayer. Warum fiel die Wahl auf ihn?
Weschenfelder:
Frank Niedermayer hat den Posten übernommen. Auf dem Trainerstuhl für viele Außenstehende wahrscheinlich ein Unbekannter, bei Stürmern im Kreis Bruchsal dagegen als unbequemer und konsequenter Verteidiger bekannt. Frank hatte 2012 unsere Zweite übernommen und zwei Jahre sehr gute Arbeit geleistet. Leider kam ein Sabbatjahr dazwischen und er musste dieses Amt abgeben. Seit seiner Rückkehr schnürt er wieder die Fußballschuhe für den Verein und so war es fast eine logische Folge, diesen Weg zu gehen. Wir sind stolz mit Frank in der ersten Mannschaft und bei der Zweiten mit Markus Blümle Eigengewächse auf den Trainerposten zu haben. Das macht die Kommunikation einfacher und stärkt den Zusammenhalt unserer Mannschaften.

FuPa: Mit fünf Punkten Abstand auf Platz 5 liegt man doch im Etwa im Soll. Ist man mit der bisherigen Saison zufrieden beim FC?
Weschenfelder:
Zufrieden nur bedingt. Betrachtet man die Vorrunde als Ganzes und ohne die optimistische Vereinsbrille, muss man mit dem Erreichten leben und darf nicht von unrealistischem träumen.

FuPa: Wirft man einen Blick auf Eure Homepage muss man erkennen, dass ihr keine A-Jugend gemeldet habt. Wie sieht es um die Zukunft beim FC aus? Wo sind die Karlsdorfer Jungs geparkt?
Weschenfelder:
Die A-Jugend läuft als SG unter der Regie des FV Neuthard. Der FC Germania hat von den Bambinis bis zur A-Jugend alle Mannschaften besetzt und betreut derzeit rund 200 Jugendliche.

FuPa: Ist man Deiner Meinung nach in der Kreisklasse gut aufgehoben oder will man mittelfristig wieder in die Kreisliga Bruchsal?
Weschenfelder:
Das Ziel eines jeden Fußballers ist der sportliche Erfolg. Dazu gehört für uns die Rückkehr in die Kreisliga. Als Verantwortlicher sehe ich die Sache natürlich von zwei Seiten. Das Finanzielle spielt eine große Rolle in jedem Amateurverein und ein Aufstieg darf nicht mit kurzfristigen, unüberlegten Entscheidungen über das Knie gebrochen werden. Wir bauen mit Bedacht auf und bereiten uns darauf vor, ohne Mannschaft und Trainer voreilig unter Druck zu setzen. Es soll ja nicht in einem Jo-Jo-Effekt mit postwendendem Abstieg enden.

FuPa: Nochmals zurück zu Eurer Homepage, die wie ich finde, sehr informativ und gut aufgebaut ist. Hier kann man sehen, dass der FC Karlsdorf auch außerhalb des grünen Rasens engagiert ist. Ihr habt 2015 den Julius Hirsch Peis bekommen. Wofür habt ihr ihn bekommen und welche Bedeutung kommt solch einer Auszeichnung zuteil?
Weschenfelder: Unser Vorstand Jugend Jens Diedrich macht eine sehr vorbildliche Arbeit in diesem Bereich. Wir wurden für die vielen Aktivitäten auf und neben dem Platz ausgezeichnet. Gerade die Integration ausländischer Kinder ist eine große Herausforderung. Beim FCK klappt sie sehr gut und das war ein Grund für den Preis, der uns sehr stolz macht, weil er oft nur mit großen Bundesliga-Vereinen in Verbindung gebracht wird.

FuPa: Zurück zum Fußball. Was ist noch drin für den FCK in dieser Spielzeit?
Weschenfelder:
Wichtig wird der Start in die Rückrunde sein. Wir haben mit Neibsheim und Münzesheim zwei Heimspiele vor der Brust, die uns die Richtung geben werden. Gerne sagt man in dieser Phase: Wir wissen nicht, wo wir stehen. So geht es unseren Gegnern sicherlich auch, sodass eine Prognose schwer fällt. In der Vorrunde haben wir vier Punkte gegen diese Mannschaften geholt. Holen wir sie wieder, bin ich optimistisch für den weiteren Verlauf der Saison.

FuPa: Als treuer Nürnberg Fan kann man Dir die Frage stellen. Wer steigt früher auf. Der FCN oder Dein FC Karlsdorf?
Weschenfelder: Sehr gute Frage. Da kann ich mir nur die Finger verbrennen. Der Club hat mit Bornemann und Meeske zwei aus meiner Sicht sehr fähige Menschen in die Führungsetage geholt, die spürbare Maßnahmen ergriffen haben, die auf ein positives Echo im kritischen Nürnberger Umfeld gestoßen sind. Der FC Karlsdorf hat mit Christian Zieger und Marcel Härter am vergangenen Freitag ebenfalls zwei motivierte Leute in den Spielausschuss gewählt. Ähnliche Vorzeichen für zwei großartige Traditionsclubs. Nürnberg steht aktuell besser in der Tabelle. Der Club steigt dieses Jahr auf, Karlsdorf nächstes Jahr. Deal?

Aufrufe: 023.2.2016, 11:00 Uhr
Michael WalchAutor