Wieder kein Treffer, wieder eine Rote Karte

Gerade mal acht Minuten waren absolviert, da nahm das Unheil für die in einer mehr als dreistündigen Busfahrt angereisten Gäste bereits seinen Lauf. Da nämlich wurde Bäumers Konzept durch den berechtigten Platzverweis für Innenverteidiger Marcel Radschuweit, der seinen Gegenspieler „nach einem katastrophalen Querpass in der eigenen Abwehr“ (Bäumer) auf dem direkten Weg zum Tor am Trikot festhielt, über den Haufen geworfen.

Der Hennefer Coach war gezwungen, Stürmer Martin Notz „zu opfern“, um mit Christoph Binot einen Abwehrspieler einwechseln zu können. Damit wurde das auf Konter ausgerichtete Spiel der Gäste um einen entscheidenden Faktor dezimiert.

Die Neuorientierung bei den Hennefern und die eigene Überzahl nutzte der Rödinghausener Sören Siek prompt, um mit einem 25-Meter-Schuss das 1:0 zu erzielen (11.). „Ab diesem Zeitpunkt haben die Gastgeber uns praktisch schwindelig gespielt. Es hätte bis zur Halbzeit auch gut und gern 6:0 für Rödinghausen stehen können“, musste Bäumer eingestehen. Aber auch das 2:0, für das Sinisa Veselinovic nach einem Pass in den Rücken der Hennefer Abwehrkette (20.) und erneut Siek mit einem Konter nach einer Ecke für den FCH (30.) verantwortlich zeichneten, langte vollkommen, um die Begegnung vorzeitig zu entscheiden.

„Es hat noch nicht einmal an der Einstellung der Spieler gelegen“, stöhnte Bäumer. „Wir waren ganz einfach zu schwach und hatten dem Rödinghausener Tempospiel absolut nichts entgegenzusetzen. Wenn wir überhaupt einmal in Ballbesitz waren, war nach drei oder vier Stationen schon wieder Schluss.“

Dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit ohne Gegentreffer blieb, war nach Bäumers Meinung dann auch eher Zufall. „Wir sind zwar deutlich besser aus der Kabine gekommen, aber wenn die Rödinghausener ihre Chancen auch nur einigermaßen konsequent genutzt hätten, wären wir mit einer zweistelligen Packung nach Hause gefahren“, sprach der Hennefer Übungsleiter Klartext. Die einzigen Möglichkeiten für die Gäste hatten Denis Wegner beim Stand von 2:0 und Debütant Recep Kartal in der 81. Minute.

Die sportliche Negativ-Entwicklung des Klassenneulings lassen sich derzeit nicht nur an den Misserfolgen festmachen, die am Selbstvertrauen aller Beteiligten nagen – nach dem 0:4 gegen die Viktoria Köln blieb man zum wiederholten Mal ohne eigenen Treffer –, sondern auch an den Platzverweisen, die aufgrund ihrer Auswirkungen auch die nächsten Spiele beeinflussen.

FC Hennef 05: Monjeamb, Ehrenstein, Radschuweit, Niewiadomski, Moog, Habl (63. Inger), Schöller, Remagen (71. Kartal), Günther, Notz (10 Binot), Wegner.