2024-06-14T14:12:32.331Z

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Ein Bild mit Symbolcharakter: düstere Aussichten rund um das Waldstadion. Foto: Fries
Ein Bild mit Symbolcharakter: düstere Aussichten rund um das Waldstadion. Foto: Fries

Wie geht es weiter?

VL MITTE: +++ Erfolgreiche VfB-Fußballer in wirtschaftlicher Schieflage +++

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GIESSEN - (tt). Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung heute Abend findet sich das Thema offiziell nicht: Dennoch schwebt die ungewisse wirtschaftliche Zukunft der so erfolgreich in der Verbandsliga auftretenden Fußballer des VfB 1900 Gießen über allem. Und so dürfte auch im Hansa-Vereinsheim die Schieflage des sportlichen Aushängeschildes von Gießens Traditionsverein Gespräch sein.

Harald Wallbott, Vorsitzender des VfB, bestätigte auf Nachfrage „finanzielle Probleme“ im Zusammenhang mit der Ersten Mannschaft. „In erster Linie ist es dazu gekommen, weil Sponsoren und Gönner ihre Zusagen nicht eingehalten haben“, so Wallbott. Jetzt gelte es, Wege aufzuzeigen, wie es nach der Winterpause weitergehen kann. Aus dem Umfeld der Mannschaft war zu vernehmen, dass der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert, ab Januar jedoch mit erheblichen Kürzungen zu rechnen sei. Derzeit belegt der VfB den dritten Tabellenplatz und befindet sich damit im aussichtsreichen Rennen um die Aufstiegsplätze in Hessens höchste Spielklasse, die Hessenliga. Angesprochen auf eine mögliche Fusion mit Hessenligist SC Teutonia Watzenborn-Steinberg, wie sie derzeit von verschiedenen Seiten beider Vereine offenbar ausgelotet wird, zeigte sich Wallbott zurückhaltend: „Das muss von beiden Vereinen kommen und sorgfältig abgewogen werden.“ Regelmäßig gibt es Bestrebungen – maßgeblich unterstützt von Kreisfußballwart Henry Mohr – die Fußball-Kräfte in Mittelhessen zu bündeln und eine Mannschaft etwa in der Regionalliga zu etablieren.

Bislang sei eine Fusion der Fußball-Abteilung noch kein Thema innerhalb des VfB-Vorstands gewesen, sagte Vorsitzender Harald Wallbott. In einen Zusammenschluss einbringen könnte der VfB das Waldstadion und das Nachwuchszentrum. Allerdings müsste das Stadion, das sich in einem maroden Zustand befindet, zunächst saniert werden. „Es ist bedauerlich, dass der Zustand so ist, wie er sich darstellt.“ Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn die Stadt das Geld dafür hätte. Und Wallbott weiß, wovon er spricht: Vor einigen Jahren hat er selbst erfolglos bei der Stadt einen Vorstoß für einen Ausbau der Haupttribüne unternommen. Damals ging es um eine Summe in Höhe von rund 400 000 Euro. Geld für das Waldstadion hat die Stadt immer noch nicht, wie Magistratssprecherin Claudia Boje klarmachte. So seien im nächsten Jahr „keine größeren Investitionen“ geplant. Von Plänen einer möglichen Fusion wisse die Stadt nichts.

Ein Zusammenschluss der heimischen Fußball-Spitzenkräfte ist längst nicht neu: Vor zwei Jahren haben der inzwischen in der Kreisoberliga-Süd beheimatete FSV Fernwald, die TSG Wieseck sowie der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg schon einmal einen Versuch unternommen, sich zu einer schlagkräftigen Fußball-Größe zusammenzuschließen. Jedoch hätten sich Teutonia und Fernwald als Ein-Sparten-Vereine auflösen müssen. Und das wollte damals niemand.

Aufrufe: 09.12.2015, 15:46 Uhr
Gießener AnzeigerAutor