2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bei Senkrechtstarter DJK Flörsheim geht der Blick gespannt auf die Verbandsliga-Saison. Archvfoto: Lorenz
Bei Senkrechtstarter DJK Flörsheim geht der Blick gespannt auf die Verbandsliga-Saison. Archvfoto: Lorenz

Klaus Holz: Regeländerungen wie seit über 30 Jahren nicht

Im Rahmen der Verbandsliga-Sitzung informiert Regionalbeauftragter über die wichtigsten Neuerungen +++ Bei Verfehlungen "härteste Strafen" gegen Trainer, Betreuer und Offizielle +++ Klaus Kremer und Wolfgang Heck im Rechtswesen eingebunden

Wiesbaden. Was der International Football Association Board (IFAB) und die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) regeltechnisch beschlossen haben, gilt ab dem 1. Juli auch hessenweit. „In über 30 Jahren habe ich noch nie so viele Änderungen erlebt“, sagt Klaus Holz auch mit Blick auf die am 30. Juli beginnende Saison in der Fußball-Verbandsliga Mitte.

Weniger als sieben Spieler gleichbedeutend mit Spielende

Im Rahmen der Terminbesprechung im Vereinsheim des FV Biebrich 02 informierte Holz in seiner Eigenschaft als Regional-Beauftragter für die Schiedsrichter-Ansetzungen über die wichtigsten Neuerungen. Die Schiedsrichter-Vereinigungen müssten gar Sonderschulungen durchführen, um sich zu wappnen, so der Experte aus den Reihen des Jugendfördervereins Walluf. Wobei die vorgenommenen Regelanpassungen eigentlich für einfachere Strukturen sorgen sollen. Neben der Anstoß-Ausführung in alle Richtungen und dem Aspekt, dass kein Match mehr fortgesetzt werden darf, wenn die Spielerzahl eines Teams unter sieben liegt, stehen künftig Trainer, Betreuer, Offizielle und Auswechselspieler verstärkt im Fokus. Benehmen sie sich insbesondere im Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter daneben, greifen „grundsätzlich die härtesten Strafen“, kündigt Klaus Holz an. Neuerdings beginnt im Übrigen die Strafgewalt des Referees bereits bei der Platzkontrolle. Mit der Option, Akteure vor dem Anpfiff vom Spiel ausschließen zu können. Zum Beispiel im Fall von verbalen Entgleisungen. Wobei die Mannschaft des Sünders dann aber mit elf Mann auflaufen darf.

Eingriff von draußen wird so sanktioniert, als handele es sich um aktiven Spieler

Außerdem neu: Solten Ersatzspieler, ausgeschlossene Spieler, Trainer oder Betreuer auf dem Feld eingreifen, durch ein Vergehen gegen eine andere Person auffallen, wird immer der direkte Freistoß und die für das Delikt erforderliche persönliche Strafe verhängt. Es wird quasi so bestraft, als handele es sich um einen aktiven Spieler. Würde etwa ein Auswechselspieler, der sich hinter dem Tor warmläuft, auf das Feld laufen und im Strafraum ins Spiel eingreifen, gibt es neben der Gelben Karte auch den Strafstoß gegen sein Team. Beim Strafstoß darf der Schütze beim Anlauf variieren, muss aber die Schussbewegung in einem Zug durchziehen, während der Keeper sich nicht nach vorne bewegen darf, andernfalls Gelb erhält.

Klaus Kremer und Wolfgang Heck sprechen nun auf Hessen- und Verbandsliga-Ebene Recht

Klaus Kremer (Spvgg. Eltville) als neuer stellvertretender Chef des Sportgerichts für Hessenliga und Verbandsligen sowie der nun in diesem Bereich als Einzelrichter tätige Wolfgang Heck (TuS Hahn) werden im Rechtswesen zu Hütern der neuen Auslegungen. „So lange es vertretbar ist, fangen wir mit den Mindeststrafen an“, betont Kremer. Auch Heck sieht sich nicht als Richter Gandenlos: „Ich bin kein Fußball-Verhinderer, werde es zunächst mit den Mindest-Bestrafungen versuchen.“

Matthias Bausch: Sehr pflegeleichte Klasse

Angesichts des guten Miteinanders unter den Mitte-Verbandsligisten und der lediglich 35 Roten sowie 51 Gelb-Roten Karten im Spieljahr 2015/16 ist auch in der kommenden Runde nicht mit ausufernden Strafen zu rechnen. Wobei Gelb-Rot unverändert eine Sperre für das nächste Spiel nach sich zieht „Das ist wirklich eine sehr pflegeleichte Klasse“, lobt Liga-Chef Matthias Bausch (Waldbrunn), Er setzt generell auf Kommunikation („Lieber mittels Vier-Augen-Gespräch oder Telefonat als per Mail.“) und wünscht sich Fairplay.

1. Spieltag, Sa., 30. Juli: DJK Flörsheim – FV Breidenbach (15.00). – So., 31. Juli: FC Dorndorf – Germania Schwanheim, VfB Wetter – TuS Dietkirchen, FC Eddersheim – TSV Bicken (Ortsteil von Mittenaar im Lahn-Dill-Kreis), SC Waldgirmes – SF/BG Marburg, SSV Langenaubach (Ortsteil von Haiger) – FSV Braunfels (alle 15.00), FV Biebrich 02 – SG Oberliederbach (15.30). – Mi., 3. Aug.: SV Zeilsheim – TSG Wörsdorf (19.30). – Klauseln: Der Meister steigt auf, der Zweite geht in die Aufstiegsrunde. Maximal fünf Vereine steigen ab. Bei der Klassenstärke gilt die Richtzahl 17. – Winterpause: Vom 12. Dezember bis zum 24. Februar. – Eintritt: 5 Euro für Erwachsene, Jugendliche bis 17 Jahre frei.

Aufrufe: 05.7.2016, 12:03 Uhr
Stephan NeumannAutor